- Bundesrealgymnasium
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Das Realgymnasium wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland eingeführt. Es stand zwischen der Oberrealschule und dem Gymnasium. Diese Schulform existierte in Preußen seit 1882 (vorher Realschule I. Ordnung genannt) und als neusprachliches Gymnasium in Deutschland bis in die 1960er Jahre.
In Österreich hingegen ist sie weiterhin verbreitet: Das Realgymnasium ist ein achtjähriger Schultyp, der auf der Volksschule aufbaut und mit einer Reifeprüfung abschließt. Das österreichische Realgymnasium steht somit nicht unter einem Gymnasium sondern bietet eine gleichwertige Ausbildung - allerdings mit anderen Schwerpunkten als im Gymnasium. Ziel des Realgymnasiums wie des Gymnasiums ist, den Schülern eine solide Allgemeinbildung zu vermitteln und sie zur Hochschulreife zu führen.
Es gibt aber auch Realgymnasien erst ab der Oberstufe und dort lernt man statt einer dritten Fremdsprache vertiefend Biologie, Physik und Chemie und schreibt auch in diesen Fächer Schularbeiten
Auch in Südtirol ist dieser Schultyp verbreitet.
Im Gegensatz zu humanistischen Gymnasien, welche einen altphilologischen Schwerpunkt setzen (insbesondere auf Altgriechisch und Latein) und neusprachlichen Gymnasien (Englisch und mindestens eine weitere lebende Fremdsprache), fokussieren Realgymnasien auf die naturwissenschaftlichen Fächer (Realien) BE - Bildnerische Erziehung, Biologie, Mathematik, Physik, Chemie und Darstellende Geometrie. Sie sind somit in begrenztem Umfang mit technischen Gymnasien vergleichbar.
Literatur
- Manfred Fuhrmann, Latein und Europa, Die fremdgewordenen Fundamente unserer Bildung, Die Geschichte des gelehrten Unterrichts in Deutschland von Karl dem Großen bis Wilhelm II., Köln, 1. Aufl. 2001, ISBN 3-7701-5605-6, 2. Aufl. 2001, ISBN 3-8321-7948-8
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