Buoninsegna

Buoninsegna
Versuchung Christi auf dem Berg, 1308-1311

Duccio di Buoninsegna (* um 1255 vermutlich in Siena; † 1319 in Siena) war ein italienischer Maler.

Duccio malte in byzantinischer Tradition und verlieh dieser menschlichen Ausdruck, welcher zu jener Zeit von den Ordensbrüdern der Sienesischen Schule verbreitet wurde. Er galt als tiefgründiger Innovator und die Ausprägung seiner Charaktere war tiefgründig. Sein Stil war weniger naturalistisch geprägt, als der seines Zeitgenossen, des der Florentinischen Schule zugehörigen Giotto di Bondone. Obwohl ein Meister der Erzähltechnik, die ihn mit Giotto gleichstellte, mangelte es ihm an ikonografischer Originalität.

Duccio nahm für seine Szenen sehr häufig - wenn auch nicht immer - die alten byzantinischen Figuren aus dem Alten Testament zur Vorlage. Seine große Kunstfertigkeit, die Verwendung von Gold als Dekoration und kompositioneller Eigenschaft zugleich, die reichen, subtilen Farben - welche im Gegensatz zu Giottos formbeschreibender Art ein eigenständiges, ästhetisches Merkmal bilden - sowie die abwechslungsreichen und eleganten Konturen, die gleichermaßen zur Gestaltung der Oberflächenmuster wie als Beschreibung der Formen dienten, prägten die Sienesische Schule der Malerei für weitere zwei Jahrhunderte.

Maler der nächsten Generation, wie Simone Martini oder die Brüder Lorenzetti, obwohl grundlegend unterschiedlich in ihrem Stil, nahmen Duccios Werk als Basis für die Entwicklung ihres Schaffens.

Urkundlichen Überlieferungen zufolge wurde Duccio 1280 erstmals für ein nicht näher begründetes (aber wahrscheinlich politisches) Vergehen mit einer großen Geldstrafe belegt. Weitere Strafen folgten, wie 1302 aufgrund finanzieller Schulden, für deren Begleichen ihm die Anfertigung einer Maestà für das Rathaus in Siena in Auftrag gegeben wurde. Diese ist der Nachwelt allerdings nicht erhalten geblieben. Zwischen 1296 und 1297 wird in Paris ein "Duche de Siene" erwähnt, was vermuten lässt, woher Duccio und seine Nachfolger ihre gotischen Einflüsse hatten. Von 1285 bis 1299 wird er in Siena mehrmals erwähnt und unter Anderem bestraft, weil er sich weigert, dem Capitano del Popolo die Treue zu schwören. Ebenfalls bestraft wurde er für die Verweigerung des Militärdienstes und nochmals für ein anscheinend geringes Vergehen in Verbindung zur Hexerei.

Künstlerisch erwähnt wurde Duccio erstmals 1278 und 1279 mit einer Arbeit für die Kommune Sienas. Er bemalte 12 Aktentruhen. 1285 entstand ein Werk Duccios für die Florentiner Kirche Santa Maria Novella, auch als Madonna Rucellai bekannt, die heute in den Uffizienin Florenz ausgestellt ist. Ab 1308 entstand ein Retabel für den Hochalter des Doms zu Siena. Am 9. Juni 1311 war das Werk, eine Maestà, vollendet. Die Vorderseite bildet eine prachtvolle Thronende Muttergottes mit Kind im Kreis der Engel und Heiligen. Die Haupttafel ergänzt eine Predella, die in sieben Feldern Christi Kindheit von der Verkündigung bis zum Disput mit den Schriftgelehrten im Tempel schildert. Auf der Rückseite wird in sechsundzwanzig Felder die Passion Christi geschildert. Darunter in der Predella verschiedene Wunder und Geschichten aus dem Leben Christi. 1771 trennte man Vorder- und Rückseite voneinander, und später kam es zu bedauerlichen Zerlegungen. Acht Predellentafeln wanderten ins Ausland, wo sie heute in verschiedenen Sammlungen und Museen bewahrt werden. Ein Feld der Predella ist verschollen. Die übrigen Teile - Maestà und die entsprechenden Szenen der Rückseite sowie sieben Predellenbilder - befinden sich heute im Dommuseum in Siena. Was Duccio nach der Maestà malte, bleibt ungewiss. Er starb 1318 oder 19.

Weitere Arbeiten, die von Duccio stammen oder ihm zugeschrieben werden, befinden sich in der Royal Collection, Windsor, in Badia a Isola nahe Siena (eine Madonna, häufig auch dem Meister Badia a Isolas zugeschrieben anstelle Duccio selbst), Bern, Turin, Budapest, London, Bologna, Perugia und Siena.

Als Kuriosum ist zu erwähnen, dass Duccio auf einem Bild des letzten Abendmahls als Speise ein Ferkel malte [1]. Dies ist anachronistisch, da ein Schwein bei den Juden als unrein galt; der Künstler wählte also eine typische Speise seiner Zeit ohne den religiösen und historischen Zusammenhang zu beachten.

Laut einigen Historikern war seine Frau die Schwester Dante Alighieris.

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