Burchart

Burchart

Franz Burchart (* 3. Juli 1503 in Weimar; † 15. Januar 1560 ebenda) war ein deutscher Gelehrter und Politiker.

Leben

Burchard wurde als Sohn eines Beamten am Hof Johann von Sachsen in Weimar geboren. Am 15. Mai 1520 immatrikuliert er sich an der Universität Wittenberg (Leucorea) und fand Aufnahme im Hause Philipp Melanchthons. Nachdem er am 4. Februar 1524 den Magister erhielt, empfahl ihn Melanchthon Georg Spalatin für die Quintilian Professur an der Artistenfakultät und als Lieblingsschüler Melanchthons erhielt er 1530 die Professur der Griechische Sprache. Im Wintersemester 1527 und 1535 übernahm er das Dekanat der Artistenfakultät und führte im Wintersemester 1532 das Rektorat der Leucorea.

1535 wurde Burchard an den Hof des Kurfürsten gezogen, um den verstorbenen Christian Beyer als Vizekanzler zu ersetzen. So begleitete er Johann Friedrich von Sachsen im November 1535 nach Wien, war bei der Unterredung des Kurfürsten mit Pier Paolo Vergerio zugegen und begleitete im Dezember Gregor Brück auf den Konvent in Schmalkalden um mit ihm die Verhandlungen mit den englischen Unterhändlern zu führen.

Fortan findet man ihn bei vielen Verhandlungen als Vertreter des Kursächsischen Hofes in Fragen der Reformation. So ist er auch mehrmals in England am Hofe Heinrich VIII. tätig, reist auch nach Frankreich, wird 1542 als verwaltender Kanzler des Landes Braunschweig eingesetzt und am 2. November 1544 wird er zum kursächsischen und schmalkaldischen Rat des Hauses Weimar bestellt. Nach der Schlacht bei Mühlberg und der Niederlage im Schmalkaldischen Krieg folgte er seinem ernestineschen Herren nach Weimar. Hier beteiligte er sich maßgeblich an der Gründung der Universität Jena und versuchte Melanchthon für diese zu gewinnen.

Burchart war neben seinem politischen Lehrmeister Gregor Brück einer der einflussreichsten kursächsischen Politiker während der Reformationszeit. Seine Tochter Barbara war mit dem Leipziger Professor der Theologie Victorin Striegel verheiratet und seine Tochter Katharina ehelichte den Professor der Rechte in Jena und Wittenberg Matthäus Wesenbeck.

Literatur


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