- Burg Falkenstein (an der Ranna)
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Burgruine Falkenstein Burg Falkenstein um 1674, Stich von G.M.Vischer
Entstehungszeit: 12. Jahrhundert Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ort: Hofkirchen im Mühlkreis Geographische Lage 48° 29′ 38″ N, 13° 46′ 57″ O48.49388888888913.7825490Koordinaten: 48° 29′ 38″ N, 13° 46′ 57″ O Höhe: 490 m ü. A. Burgruine Falkenstein ist ein Burgruine über dem Rannatal bei Hofkirchen im Mühlkreis im Bezirk Rohrbach in Oberösterreich. 1140 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Falkenstein war eine große Burganlage und bedeutender Adelssitz, um dessen Besitz im Mittelalter heftige Auseinandersetzungen geführt wurden. Eine historisch bedeutsame Persönlichkeit aus Falkenstein war Zawisch von Falkenstein († 1290). Von Falkenstein aus wurde Stift Schlägl und die Bezirkshauptstadt Rohrbach gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die heutige Burgruine liegt auf einem zum westlich vorbeifließenden Rannafluss auf drei Seiten steil abfallenden Felsriegel auf 490 m ü. A. Seehöhe und befindet sich nahe der gleichnamigen Ortschaft Falkenstein im Gemeindegebiet von Hofkirchen. Vom Hofkirchner Ortszentrum aus beträgt die Luftlinienentfernung ca. 2,3 km, von der Mündung der Ranna in die Donau ist die Anlage 2,2 km entfernt.
Beschreibung
Die baulich sehr umfangreiche Burganlage umfasste eine umbaute Gesamtfläche von 2.960 Quadratmetern. An der Spitze der nach Westen zusammenlaufenden Felsformation über dem Rannatal befand sich auf der äußersten Felsplatte der Bergfried, an den sich die Hauptburg mit dem Palas anschloss, die von zwei Türmen beherrscht wurde. Davor wurde später zur verbesserten Absicherung der Anlage gegen die Hangseite im Osten die aus einem langgezogenen Gebäude bestehende Vorburg samt Toreingang errichtet. Über einen 25-30 m breiten Halsgraben führte von dort aus eine Brücke ins Freie. Etwa 80 m dem Eingang gegenüber entfernt wurde 1489 schließlich ein gedrungener, ca. 17 m hoher Wehrturm in Rundform errichtet. Zweck dieses Gebäudes war die Sicherung der Trinkwasserversorgung: Der Turm wurde über eine Quelle gebaut und beherbergte in seinem tiefsten Geschoss einen Brunnen, von dem aus eine unterirdische Rohrleitung in die Burg führte. Der in seinem Inneren insgesamt fünfgeschoßige Turm konnte durch einen Einstieg ins mittlere Geschoss in 4,5 m Höhe betreten werden.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1140. Das hochfreie Adelsgeschlecht der Falkensteiner (1140 als Valchenstain bezeichnet) hatte zu dieser Zeit bereits den Besitz der Anlage inne und leitete von der Burg seinen Namen ab. Aus den Reihen der Falkensteiner stammt auch Karlhoch von Falkenstein, des Stifts Schlägl (1218). Durch die Heirat der letzten Erbtochter von Falkenstein mit Budiwoy von Skalitz ging die Herrschaft Falkenstein an die Rosenberger, eine Nebenlinie der Witigonen. Sohn der beiden war der sich nach dem Falkensteiner Erbe bezeichnende Zawisch von Falkenstein († 1290), der nach 1277 nach einem Aufstand gegen den böhmischen König Ottokar II. Přemysl zur führenden Persönlichkeit in Böhmen aufstieg. Zawisch wurde 1290 gefangen genommen und von König Wenzel II. seiner Besitzungen verlustig erklärt, was Herzog Albrecht I. von Habsburg zum Anlass nahm, Burg Falkenstein 1289 zu belagern und die Besatzer durch Aushungern zur Übergabe zu bewegen. Der Herzog gab die Herrschaft Falkenstein einem Ministerialadelsgeschlecht zum Lehen, das sich fortan ebenfalls als von Falkenstein bezeichnete. 1331 wurde die Burg von Herzog Albrecht II. an die Walseer verpfändet. Die Rosenberger, die das Falkensteiner Erbe weiterhin für sich beanspruchten, zogen gegen die Walseer zu Felde und in einer Überrumpelungsaktion gelang es 1355 Leutwin Ursel von Rovenich Falkenstein einzunehmen. Erst durch eine hohe Lösegeldzahlung ging die Burg wieder in das Eigentum der Habsburger zurück, die den Pfandbesitz wiederum an Adelsgeschlechter vergaben, die im Lauf der Geschichte mehrmals wechselten:. Die Walseer hatten den Pfandbesitz über die Herrschaft noch bis 1440 inne, danach die Oberheimer bis 1490, danach die Prüschenk bis 1515, danach die Willinger bis 1527, danach die Herbersteiner bis 1605. 1572 richtete ein Brand verheerende Schäden in der mittlerweile zum Schloss umgebauten Burg an. 1605 erwarb Heinrich Salburg die Herrschaft Falkenstein und legte sie mit den in seinem Besitz stehenden Herrschaften Altenhof und Hochhaus zu einer Verwaltungseinheit zusammen, deren Sitz nach Altenhof verlegt wurde. Burg Falkenstein wurde dem Verfall überlassen. Bis 1887 war die Anlage zeitweise noch von Jagdpersonal bewohnt. 1860 stürzten der Palas sowie der Bergfried ein, durch einen starken Sturm wurden 1911 die letzten Gebäude abgedeckt. Durch eine Initiative wurde im 20. Jahrhundert der Wasserturm vor dem Verfall gerettet.
Literatur
- Baumert, Herbert E. und Grüll, Georg: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Band 1: Mühlviertel und Linz. Wien 1988, S. 18-21.
- Die Sieben Künischen Dörfer im Landkreis Wolfstein, Friedl Härtl, 1963
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