Burg Hoh-Andlau

Burg Hoh-Andlau
Aussenansicht der Burg

Die Ruine der Burg Haut-Andlau (deutsch: Burg Hoh-Andlau) befindet sich auf der Gemarkung der französischen Gemeinde Andlau im elsässischen Département Bas-Rhin. Mit ihren charakteristischen zwei Türmen ist sie ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Umgebung und ein beliebtes Ausflugsziel. Sie gehört zu den bekannten Burgruinen im Elsass und steht nicht weit entfernt von der benachbarten Burgruine Spesbourg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blick vom Innenhof auf einen der Türme

Gebaut auf einem engen granitartigen Felssporn auf 451 Metern Höhe, beherrschte die Burg Hoh-Andlau die Täler der Andlau und der Kirneck. Mit ziemlicher Sicherheit ließ Eberhard von Andlau zwischen 1246 und 1264 die Burg errichten. Nach der Eroberung des Elsasses wurde sie 1678 durch die Truppen des Marschalls von Créquy geplündert. Bis zur Französischen Revolution verblieb die Burg jedoch im Besitz der Grafen von Andlau und diente einem Förster oder Jagdhüter im Dienst der Familie als Wohnsitz.

Während der Revolution wurde die Burg mitsamt dem Gelände als nationales Gut beschlagnahmt und 1796 an einem Kaufmann verkauft, der nach 1806 die Burg an verschiedene Eigentümer weiterveräußerte. Nun wurden die Gebäude als Steinbruch genutzt, da man den mittelalterlichen Bauten gleichgültig gegenüberstand. Ganz im Sinne der Romantik kaufte Antoine-Henri von Andlau die Ruine 1818 und bewahrte sie damit vor der völligen Zerstörung. Größere Reparaturen erfolgten 1859, aber erst 1926 wurde die Ruine als historisches Monument klassifiziert und in den beiden folgenden Jahren durch die Initiative des Vogesenvereins grundlegend restauriert. Bis heute befindet sie sich im Besitz der Familie von Andlau. Ein Verein kümmert sich um ihre Erhaltung und ihre Nutzung.

Gebäude

Der mittelalterliche Palas umfasst zwei Stockwerke. Der hohe Teil wurde auf einer engen Felsnase errichtet und besitzt eine Breite von 25 Metern und eine Länge von 80 Metern von Süd-Süd-Ost nach Nord-Nord-West. Er bildet ein langes Gebäude, mit einer Wohnung, die an jedem Ende an einen Turm von ungefähr zehn Metern Durchmesser grenzt. Das Gebäude wurde in einem Zug gebaut; nur am Geflügelhof nahm man im 16. Jahrhundert Änderungen vor. Wie bei der benachbarten Spesbourg benutzte man als Baumaterial den vor Ort gewonnenen Granit aus den Vogesen.

Im Osten bildet ein steiler Bergabhang ein natürliches Hindernis für die Verteidigung, während die Burg auf der anderen Seite durch einen breiten und tiefen Graben, der in den Felsen gehauen wurde, geschützt ist.

Literatur

  • Felix Wolff: Elsässisches Burgen-Lexikon. Verzeichnis der Burgen und Schlösser im Elsass. Straßburg 1908. Neudruck Frankfurt/Main 1979.

Weblinks


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