Burg Unterbalbach

Burg Unterbalbach

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Burg Unterbalbach
Die Zerstörung der Burg 1523

Die Zerstörung der Burg 1523

Alternativname(n): Schloss Unterbalbach
Entstehungszeit: um 1345
Erhaltungszustand: verschwunden
Ständische Stellung: Ritterschaft
Bauweise: Wasserburg
Ort: Unterbalbach
Geographische Lage 49° 32′ 32″ N, 9° 45′ 14″ O49.5422222222229.7538888888889Koordinaten: 49° 32′ 32″ N, 9° 45′ 14″ O
Burg Unterbalbach (Baden-Württemberg)
Burg Unterbalbach

Die Burg Unterbalbach war eine Wasserburg in Unterbalbach in der Nähe von Lauda-Königshofen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erst ab dem Jahre 1345 wird der Ort Unterbalbach ausdrücklich genannt. Seit dem Spätmittelalter gab es im kleinen Ort zwei Burganlagen, das obere und das untere Schloss. Letztere war um 1345 hohenlohesches Lehen für Konrad Krumlin von Balbach, bevor es zum Ganerbiat wurde, an dem vor allem die Truchsessen von Baldersheim, die sich auch "von Balbach" nannten, und die Sützel von Mergentheim beteiligt waren. Die Sützel hatten 1479 die Anteile der Truchsessen übernommen. 1486 schließlich erwarb der Würzburger Bischof die Herrschaftsrechte in Unterbalbach und gut 104 Jahre später, 1590, wurden beide Burgen mit dazugehörigen Herrschaftsrechten an den Deutschen Orden verkauft.

Standort der Wasserburg heute

Heute deutet fast nichts mehr auf die ehemalige Wasserburg hin: Wo früher eine Burg stand, ist heute ein modernes Wohngebiet. Hierfür wurden die Flussläufe kanalisiert und das Gelände angehoben, so dass Geländeunterschiede wie Wälle und Gräben ausgeglichen wurden. An die Burg erinnert die Straßenbezeichnung Untere Burg. In einem der Nachbargebäude soll sich noch ein mittelalterlicher Keller befinden, der zu einem der Versorgungsgebäude der Burg gehört haben könnte.

Das Schicksalsjahr 1523

Ende des 15. Jahrhunderts war wieder eine Zeit des Umbruchs gekommen. Durch die Abwahl Kaiser Karls IV. und die Wahl Karls V. wurde die Unsicherheit auf den Straßen im deutschen Reich noch ungemein verschlimmert. Obwohl 1495 auf dem Reichstag von Worms ein „ewiglicher Landfrieden“ beschlossen worden war, trug diese Maßnahme nicht zur Schlichtung der Unruhen bei. Schon sieben Jahre früher, 1488, schlossen sich fränkische und schwäbische Reichsstände unter der Führung Nürnbergs zum sogenannten Schwäbischen Bund zusammen. Ziel des Zusammenschlusses war es die Angriffe auf Händler und Reisende durch Zusammenarbeit zu vermindern. 1489 wurde der Bund schließlich zur Reichsexekutive, das heißt zur ausführenden Macht ernannt.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts entführte der Raubritter Hans Thomas von Absberg Kaufleute auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Lösegeld für ihre Freilassung. Auch Rüd Sützel unterstützte ihn bei seiner Fehde. 1523 sandte der Bund schließlich seine Truppen aus, um insgesamt 23 „Raubnester“ dem Erdboden gleichzumachen. Die Truppen des Bundes, die aus 10.000 Fußsoldaten und 1000 Reitern bestanden, führten 100 Kanonen und 30 Büchsen als Bewaffnung mit sich, für die sie 900 Zentner Schwarzpulver bei sich hatten. Am 17. Juni schließlich erreichten die Truppen die Burg Unterbalbach und sprengten den Besitz des Rüd Sützel, um eine Rückkehr zu verhindern.

Der Holzschnitt des Hans Wandereisen

Hauptartikel: Wandereisen-Holzschnitte von 1523

Hans Wandereisen hat den Schwäbischen Bund 1523 als Kriegsberichterstatter begleitet und stellt die Anlage folgendermaßen dar: Die Anlage ist in der Bildmitte zu sehen. Von einem Palisadenzaun und einem Wassergraben geschützt beherrscht sie den Schnitt. Die festen Mauern weisen im unteren Teil nur vereinzelt Fenster auf. Die obere Hälfte wird als Fachwerkbau dargestellt. An der Vorderseite sind drei große Türme auszumachen, wobei einer das innere Burgtor einschließt. Der linke Turm besitzt ein relativ spitzes Dach und an den beiden einsehbaren Seiten je ein Erkertürmchen. Zwischen ihm und dem mittleren Turm befindet sich auf dem Dach ein Dachreiter. Im Hintergrund ist das Dach des Palas zu sehen. Die rechte Burghälfte umläuft ein Wehrgang. Die gesamte Anlage steht bereits in Flammen. In der rechten Bildhälfte sind Teile des Dorfes zu erkennen und eine Mauer, die zu einem Haus gehört haben könnte. Im Hintergrund passieren vier Landsknechte gerade eine Brücke. Die Truppen des Bundes bestehen hier aus gut 40 Reitern links und knapp 30 Landsknechten rechts.

Literatur

  • Thomas Steinmetz: Conterfei etlicher Kriegshandlungen von 1523 bis in das 1527 Jar - Zu Burgendarstellungen über die "Absberger Fehde" oder den "Fränkischen Krieg". In: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften IV. Breuberg-Neustadt 1986.

Weblinks


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