Burgruine Hexenturm

Burgruine Hexenturm
Burg Hexenturm
Entstehungszeit: um 1100 bis 1150
Burgentyp: Felsenburg, Talhanglage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Freiadlige
Bauweise: Buckelquader, Kleinquader, Bruchstein
Ort: Leibertingen
Geographische Lage 48° 3′ 13,5″ N, 8° 59′ 56,3″ O48.053758.9989722222222730Koordinaten: 48° 3′ 13,5″ N, 8° 59′ 56,3″ O
Höhe: 730 m ü. NN
Burg Hexenturm (Baden-Württemberg)
DEC
Burg Hexenturm

Die Burg Hexenturm ist eine hochmittelalterliche Doppelburgruine mit Burghöhle freiadliger Zuordnung nördlich der Gemeinde Leibertingen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland. Sie gehört zu vier Burgen, die lange vor der Burg Wildenstein entstanden sind.

Die einst durch die Wilden von Wildenstein erbaute Burg diente der Sage nach während der Hexenverfolgung als Gefängnis der Hexerei bezichtigter Delinquentinnen aus der näheren Umgebung. Darf man der Sage weiterhin Glauben schenken, muss vor einer Hinrichtung die baufällige Brücke zusammengebrochen sein und die Frauen fanden den Hungertod. Weiter heißt es, dass die Burg kurz darauf von einem Blitz zerschmettert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Unzugänglich auf einem steilen Felszahn (ca. 770 m) thronen die Überreste der einstigen Oberen Burg (Hexenturm) und die der Unteren Burg auf etwa 730 m. Zusammen befinden sie sich südwestlich der Feste Wildenstein (810 m).

Geschichte

Die verbleibenden Mauerreste der Oberen und Unteren Burg tragen die Baumerkmale verschiedener Zeiten, jedoch kann eine gemeinsame Gründung zwischen 1100 und 1150 nicht ausgeschlossen werden.[1]

Erstmalige Erwähnung fanden die Herren von Wildenstein in den oben genannten Urkunden des Klosters Salem zwischen 1168 und 1174. Um 1200 entstand die Obere Burg, der Hexenturm, die vermutlich einen Vorgängerbau ablöste. Im 13. Jahrhundert entstand die neue Burg Wildenstein, jedoch wurde erst um 1400 die alte Burg als Wohnsitz aufgegeben.

Anlage

Von der Oberen Burg sind geringe Reste des mit Buckelquadern errichteten Kernmauerwerks erhalten. Von der Unteren Burg erhielten sich lediglich an der steilabfallenden Nordseite Reste einer Abschlussmauer sowie ein großer Felsschacht. Der Burghof der Unteren Burg hat im Osten eine Öffnung zur Burghöhle. Sie war gleichzeitig Kernpunkt der Anlage.

Anmerkungen

  1. Christoph Bizer, Rolf Götz: Datierung durch Lesekeramik In: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb. 1989

Siehe auch

Literatur

  • Christoph Bizer, Rolf Götz: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb. 1989
  • Bodo Ebhardt: Wehbau Europas. Band 1. 1939
  • Hans-Wilhelm Heine: Studien zu Wehranlagen zwischen junger Donau und westlichem Bodensee. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg. Band 5. Stuttgart 1978. ISSN 0178-3262
  • Wilfried Pfefferkorn: Hexenturm am Wildenstein In: Burgen und Schlösser. 1/1974
  • Günter Schmitt: Wildensteiner Burg Hexenturm. In: Ders.: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 3: Donautal. Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen. Biberacher Verlagsdruckerei. Biberach 1990. ISBN 3-924489-50-5, S. 207–214

Weblinks


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