Böselager

Böselager
Wappen derer von Böselager

Boeselager, auch Böselager, ist der Name eines alten Adelsgeschlechts das ursprünglich aus dem Erzbistums Magdeburg stammte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In einer Landfriedensurkunde des Erzbischofs Dietrich von Magdeburg vom 12. April 1363 wurde das Geschlecht erstmals urkundlich erwähnt.[1] Sie nennt den Boseleger mit dren buren zu Stemmern bei Magdeburg als erzstiftlich. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts beginnt mit Henning Boseleger, Lehnsträger eines Rittergutes zu Wolmirsleben, im Jahr 1466 die ununterbrochene Stammreihe.

Nachdem seine Nachkommen auf dem Ritterhof noch bis 1562 saßen, begründeten sie in den folgenden Jahren zwei Linien in der Grafschaft Mansfeld. Eine Linie nahm das Rittergut Meisberg (heute ein Ortsteil der Gemeinde Ritterode), die andere das Gut Quenstedt in Besitz. Beide gehörten zur Ritterschaft der Mansfelder Grafen. Eine weitere Linie fand im friesischen Jeverland eine neue Heimat. Die Linie erlangte großen Einfluss und reiche Besitztümer und breitete sich im Laufe der Zeit immer weiter aus. So konnte sie unter anderem um 1600 Honeburg bei Osnabrück, 1654 Eggermühlen und 1672 Grumsmühlen (heute ein Ortsteil der Gemeinde Langen) erwerben. Weiter nach Süden vordringend, kauften Angehörige des Geschlechts 1682 das Gut Haus Nehlen in Welver-Berwicke und 1754 das Schloss Höllinghofen in Arnsberg-Voßwinkel und erlangten in den nächsten Jahren auch noch die Herrschaft Heessen mit dem Schloss Heessen sowie die Rittergüter Wolfsberg, Dahl, Kurl und Middelburg in Westfalen. Im 19. Jahrhundert kamen noch die Rittergüter Peppenhoven, Heimerzheim mit der Burg Heimerzheim, die Burg Kreuzberg und Selikum (heute ein Ortsteil der Gemeinde Neuss) im Rheinland dazu.

Drei im 17. Jahrhundert neu gegründete Linien, deren Mitglieder verschiedenen westfälisch-rheinischen Ritterschaften angehörten, trugen daraufhin den Freiherrentitel gewohnheitsrechtlich. Die älteste dieser Linien, die Honeburger, erlosch allerdings schon im Jahre 1793. Eine königlich preußische Bestätigung des Freiherrenstandes erhielten die Angehörigen der Linie Heeßen am 20. Dezember 1823, die Angehörigen der Linie Eggermühlen trugen den Freiherrentitel nach Gewohnheitsrecht.

Wappen

Das Wappen zeigt in Gold zwei gekreuzte blaue Schaufeln mit roten Stielen. Auf dem Helm mit blau-goldener Decke befinden sich drei Lilienstäbe mit der Farbfolge gold-blau-gold. Wappenspruch: „si omnes, ego non.“

Bekannte Namensträger

Einzelnachweise

  1. Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, bearbeitet von G. Hertel, Band I, Halle 1892, Nr 458

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Seite 476, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972.
  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1929. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1929.
  • Friedrich von Klocke: Überblick über die Entwicklung des Geschlechts von Böselager und ein Böselagersches Ahnenstammwerk aus der Zeit um 1650. Höllinghofen 1938.
  • Friedrich von Klocke: Der kleine Boeselager-Atlas. Landschaftskarten und Lagepläne, Häuser und Burgen. Hrsg. von Max Freiherr von Boeselager zu Höllinghofen, 1959 (Privatdruck).
  • Friedrich von Klocke: Die Familie von Boeselager. Ein Beitrag zur Ständegeschichte des westfälischen Adels. Vereinigte Westfälische Adelsarchiv e.V. - Sonderveröffentlichung Nr. 2 - Aschendorff, Münster 1977.
  • Hans Joachim Witte / Peter Offermann: Die Boeselagerschen Reiter - Das Kavallerie-Regiment Mitte und die aus ihm hervorgegangene 3. Kavallerie-Brigade/Division 1943 - 1945". Schild-Verlag München, 1998.

Weblinks


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