Bürgerrechtsgesetz

Bürgerrechtsgesetz
Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet den Civil Rights Act of 1964

Civil Rights Act von 1964 ist ein amerikanisches Bürgerrechtsgesetz, welches diskriminierende Wahltests für Afroamerikaner für ebenso illegal erklärte wie die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Hotels, Sportstadien, Bussen, Sanitäreinrichtungen etc. Es bevollmächtigte das Justizministerium, dieses Gesetz durchzusetzen, was nämlich nach dem Erlass der vorherigen Bürgerrechtsgesetze 1957 und 1960 nicht oder nur zögerlich geschehen war.

Bis zum Präsidentschaftswahlkampf von 1960 war die De-facto-Rassentrennung in den nördlichen Bundesstaaten und die De-jure-Rassentrennung in den südlichen Bundesstaaten der USA so weit ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gedrungen, dass sie von keiner Partei mehr außer Acht gelassen werden konnten. Und so erklärten sowohl die Demokratische als auch die Republikanische Partei Rassendiskriminierung und Rassenvorurteile beenden zu wollen, doch es war der Kandidat der Demokraten, John F. Kennedy, der sich am eindeutigsten auf die Seite der Schwarzen stellte. Unter anderem etwa durch die Befreiung Martin Luther Kings aus dem Gefängnis von Atlanta, Georgia, als dieser wegen eines Sit-ins dort inhaftiert worden war – und die Stimmen der Schwarzen spielten beim knappen Wahlsieg Kennedys eine entscheidende Rolle. Nach seinem Sieg zeigte Kennedy sich erkenntlich und besetzte eine Reihe herausragender Posten mit Schwarzen. Diese Maßnahmen reichten jedoch nicht aus, um die zunehmend militanten Protestaktionen der Schwarzen, die ihre Forderungen nach Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß immer noch nicht verwirklicht sahen, aufzufangen. Als im Mai 1963 George Wallace, der Gouverneur von Alabama, schwarzen Studenten die Aufnahme in die Universität von Tuscaloosa, Alabama verweigerte, nahm Kennedy dies zum Anlass, um sich am 11. Juni 1963 mit einer Fernsehansprache an das amerikanische Volk zu wenden und sich hinter den Kampf um die Gleichberechtigung zu stellen. Noch im selben Monat legte er dem Kongress ein umfassendes Bürgerrechtsgesetz vor.

Es konnte jedoch erst nach dem Tod Kennedys am 2. Juli 1964 unter seinem Nachfolger Lyndon B. Johnson verabschiedet werden; Kennedy war am 22. November 1963 in Dallas ermordet worden.

Das Bürgerrechtsgesetz verbesserte die Lage der Afroamerikaner deutlich, hob aber nicht die Diskriminierungen schwarzer Wähler auf. Daher verabschiedete der US-Kongress am 6. August 1965 ein entsprechendes Wahlrechtsgesetz (Voting Rights Act).

Martin Luther King wurde für seine Bemühungen um das Zustandekommen dieses Gesetzes 1964 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Neben dem Gesetz von 1964 gab es Civil Rights Acts davor und danach (1866, 1871, 1875, 1957, 1960, 1968 und 1991).

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