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Der CB-Funk (engl. Citizens' band radio) ist eine Jedermannfunkanwendung, somit ein öffentlicher, kostenfrei nutzbarer Sprech- und Datenfunk, dem ein Frequenzband um 27 MHz (11-Meter-Band) zugewiesen ist. Der dem CB-Funk zugeteilte Frequenzbereich liegt am oberen Ende der Kurzwelle und reicht in Deutschland von 26,560 MHz bis 27,410 MHz (80 Kanäle), europaweit von 26,960 MHz bis 27,410 MHz (40 Kanäle).
Die Abkürzung CB steht für „Citizens’ Band“ und bedeutet soviel wie „Bürger-Frequenzbereich“ oder Jedermannfunk.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das 11-m-Band war von den Funkverwaltungen als ISM-Band (Industrial, Scientific, and Medical Band) zur allgemeinen Nutzung freigegeben worden. Damit durfte auf diesen Frequenzen ohne konkrete Beschränkung der Sendeleistung gesendet werden, was in der Medizin bei HF-Therapie-Geräten genutzt wurde. Der Mediziner bestrahlte mit ca. 1000 W den Körper seiner Patienten. Dabei wurde durch geeignete Frequenzwahl versucht, eine Resonanzfrequenz zu finden, um ein Maximum an Leistung auszukoppeln. Diese durch die dauerenden Frequenzwechsel auftretenden Störungen kennt der CB-Funker als "Schrappi". Auch in industriellen Anwendungen wird das 11-m-Band zum HF-Schweißen genutzt, was zu Störungen des CB-Funk führt.
Für den Sprechfunk wurde der Bereich um 1970 als Betriebsfunk genutzt. Hilfsorganisationen nutzen es, aber auch andere Anwender, die später in den Betriebsfunk wechselten. Daher wurden die ersten 12 AM-Kanäle für den CB-Funk auch nicht von 1 bis 12 freigegeben, sondern als 4 bis 15. Später kamen dann weitere Kanäle und weitere Modulationsarten hinzu.
Für Funkfernsteuerungen war der Bereich anfangs auch genutzt worden. Allerdings wurde dann oft auch eine Fuchsjagd gestartet, um den Modellflugzeugpiloten zu finden. Hatte man ihn entdeckt, wurde dann durch "Trägerdrücken" das Flugzeug gezielt zum Absturz gebracht. Modellpiloten wanderten so recht schnell in den 35- und 40-MHz-Bereich ab.
Im Osten Deutschlands übernahm der CB-Funk nach der Wende zeitweise die Rolle eines überall einsetzbaren und kostengünstigen Kommunikationsmediums, wurde jedoch bald von Mobiltelefonen verdrängt.
Eigenschaften
CB-Funk wird für alle Arten von privater, nichtkommerzieller Funkkommunikation benutzt. Er ist mehr als alle anderen Spielarten des Jedermannfunks zum persönlichen Informations- und Meinungsaustausch gedacht. Die Chancen, ein Gespräch mit Unbekannten führen zu können, sind hier am größten. Der einschlägige Fachhandel bietet für den CB-Funk in Verkehr gebrachte Seriengeräte an. Das Betreiben von selbst hergestellten Funkgeräten ist im CB-Funk nicht gestattet. Jedoch dürfen CB-Funk-Antennen unter Beachtung von Vorschriften selbst gebaut und verwendet werden.
Mit vollwertigen Stationsantennen (deren mechanische Länge meistens zwischen 5,50 m und 6,50 m, entsprechend 1/2λ bis 5/8λ Wellenlänge λ, variiert) sind Gespräche im Umkreis von etwa 20 km bis 80 km um den eigenen Standort möglich. Die Reichweite ist von verschiedenen Gegebenheiten abhängig, wie z. B. der Antennenhöhe, umliegenden Bebauung und Vegetation. Einflüsse des Funkwetters, zumeist durch Sporadic-E, äußern sich gelegentlich in Reichweitensteigerungen auf Entfernungen bis zu über 2000 km, wodurch dann der Charakter eines reinen Nahbereichsfunks verloren geht: Sendungen aus allen europäischen Ländern und teilweise sogar aus Übersee sind zu hören und machen lokale Kommunikation schwierig. Manche CB-Funker führen in solchen Zeiten internationalen Funkverkehr durch. Das meteorologische Wetter besitzt keinen Einfluss auf die Reichweite; lediglich indirekt kann eindringende Feuchtigkeit die Leistungsfähigkeit der Antenne reduzieren oder zusätzliche Verluste in schlecht konfektionierten Steckern verursachen.
Die Reichweite hängt außerdem, wegen der dabei normalerweise verwendeten unterschiedlichen Antennenarten, auch von der verwendeten Funkgeräteart ab. Am besten für eine möglichst große Reichweite ist es, mindestens eine vollwertige Stationsantenne verwenden zu können. Bei deren Länge zwischen etwa 5 bis 7 Metern lassen sich diese jedoch weder portabel noch mobil nutzen.
Handfunkgeräte verfügen meist über stark verkürzte Antennen. Wegen des sehr schlechten Wirkungsgrades dieser Antennen sind die damit erzielbaren Reichweiten von 0,5 bis 5 km deutlich kleiner. Bei besseren Modellen, welche über einen BNC-, TNC- oder PL-Steckverbinder-Anschluss verfügen, können aber auch leistungsfähigere Antennen angeschlossen werden, wodurch sich natürlich die Reichweite dieser Handfunkgeräte gegenüber den üblichen mitgelieferten Aufsteckantennen erhöhen lässt.
Stationsgeräte sind technisch grundlegend, bis auf das eingebaute Netzgerät, mit den angebotenen Mobilgeräten identisch. Ein Unterschied der Reichweite resultiert daher durch die Verwendung unterschiedlicher Antennen und den Verhältnissen der Umgebung am jeweiligen Standort. Mit langen Autoantennen (von ca. 1,50 m bis 2,65 m) können – abhängig vom Standort, genauer: dessen Höhe und Umgebung – manchmal fast so hohe Reichweiten wie bei Stationsantennen erreicht werden. Der Standort besitzt somit wie bei jeder anderen Funkverbindung einen sehr großen Einfluss auf die erzielbare Reichweite. Dabei gilt: Je höher der Standort, desto größer ist auch die mögliche Reichweite. Die Reichweite liegt bei Verwendung von Mobilantennen (meist verkürzte 1/4λ-Strahler) normalerweise bei etwa 10–30 km.
Die im Einzelnen erzielbare Reichweite setzt sich aber in jedem Fall aus der Ausstattung und den Bedingungen aller an einer Funkverbindung Beteiligten zusammen.
Durch das Aufkommen von Mobiltelefonen und Internet hat der CB-Funk seit den 80er Jahren an Popularität verloren. Früher waren CB-Funkgeräte auch in Privatfahrzeugen häufig zu finden, viele versprachen sich dadurch schnelle Hilfe bei Pannen oder Notfällen. Heute findet man nur noch selten mit CB-Funk ausgestattete PKW, da Mobiltelefone diese Rolle übernehmen. Von LKW-Fahrern jedoch wird er bis heute noch sehr häufig genutzt, um z. B. Staumeldungen abzusetzen. Bei der Absicherung von Veranstaltungen, z. B. Motor- oder Radsportveranstaltungen, spielt er seit Jahren eine immer kleiner werdende Rolle. Hier werden heute verstärkt PMR-Funkgeräte oder Freenet-Geräte verwendet, da diese Geräte wesentlich kompakter und handlicher sind.
Ähnlich wie in Internetchatrooms kann hier jeder mit jedem kommunizieren, ohne ihm jemals begegnet zu sein oder eine Verabredung zum gemeinsamen Funken getroffen zu haben. Voraussetzung ist die Nutzung der gleichen Frequenz. So weiß man nie genau, wer gerade „on air“ ist und kann häufig neue Menschen kennenlernen.
Auch im CB-Funk nutzt man das Internet zur Übertragung von Sprache. Zu diesem Thema siehe: CB-Gateway.
Neben dem CB-Funk stehen für jedermann auch noch andere Funkanwendungen zur Verfügung; Short Range Devices sowie PMR-Funk. Der CB-Funk wird darüber hinaus noch oft mit dem internationalen Amateurfunkdienst verwechselt, wo formal auch jeder zuhören darf, für den Sendebetrieb muss jedoch eine staatliche Prüfung bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) abgelegt werden.
Sprache im CB-Funk
Der Sprachgebrauch im CB-Funk ist stark an den im Amateurfunkdienst angelehnt bzw. bei diesem abgeschaut. So ist die häufige, wenn auch oftmals falsche Benutzung von Q-Gruppen anzutreffen. Bekanntestes Beispiel ist „QRX“. Im ursprünglichen Sinne bedeutete dieser Q-Code, dass die diesen Code sendende Station für einen kurzen Moment den Funkverkehr unterbricht, oft wird nach dem „QRX“ noch eine die Dauer der Unterbrechung angebende Zeitangabe gemacht. Der Q-Code kann auch als Frage formuliert werden. Im CB-Funk hingegen bedeutet der Ruf „QRX“, dass eine neu hinzugekommene Station in ein laufendes Funkgespräch aufgenommen werden möchte. Dazu wird einfach in die Umschaltpause von der neu hinzukommenden Station „QRX“ gerufen, Alternativ dazu finden sich zum gleichen Zweck auch die Rufe „Z“ (von QRZ), „X mal“ (von QRX) oder „Break“. Daher auch der Name "Breaker". Eigentlich wurden die Q-Gruppen im Telegrafieverkehr („Morsen“) eingesetzt, um den Funkverkehr zu erleichtern und Sprachbarrieren zu überwinden bzw. Verständigungsfehler aufgrund falscher Übersetzungen zu vermeiden. Doch genau dies ist auch der Grund, weshalb im normalen Sprach-Funkverkehr („Fonie“) sich mehr und mehr die Q-Gruppen durchsetzen, im Amateurfunkdienst wie auch im CB-Funk.
Weitere Beispiele für im CB-Funk und Amateurfunkdienst gemeinsam genutzte Codierungen:
- QRG --> Frequenz bzw. Kanal
- QRM --> Störgeräusche
- QRT --> Beendigung des Funkverkehrs
- QRV --> Sende- und Empfangsbereitschaft
- QRZ --> Anruf einer bestimmten Person
- QSL --> Empfangsbestätigung
- QSO --> Funkgespräch (bzw. die Gesprächsrunde)
- QTH --> Standort
- 55 --> Viel Erfolg!
- 73 --> Viele Grüße!
- 88 --> Liebe und Küsse! (zwischen Paaren oder als Höflichkeitsfloskel zur Verabschiedung weiblicher Funker)
- 99 --> Verschwinde!
- 600 --> Telefon (von der Telefonleitungsimpedanz 600 Ω bzw. der früher gebräuchlichen Standardlänge von Telefonkabeln (6 m))
Darüber hinaus gibt es viele, dem CB-Funk typische Ausdrucksweisen bzw. Formulierungen:
- 2 m machen --> schlafen, ins Bett gehen
- 6 m machen --> telefonieren
- Abfangjäger --> Polizei
- Abklemmen --> Funkverkehr beenden
- Blechparty --> Unfall
- Breake --> Funkgerät
- Breaken --> Funkverkehr abwickeln
- Breaker --> CB-Funker
- Brenner --> unerlaubter, aber üblicher Sendeverstärker
- Oma --> großer Brenner (100Watt)
- Uroma --> sehr großer Brenner (>300Watt)
- Tante --> kleiner brenner (40 Watt)
- Die Biege machen --> siehe „Abklemmen“
- Die rote Mütze aufhaben --> Leitstation einer Funkrunde sein
- DV --> Antenne, vom standard Typ DV-27
- fliegen --> mit dem Auto/LKW unterwegs sein, auch: „mobilerweise“
- Glatteis, Trockengewitter --> Radarfalle
- Handquetsche --> Handfunkgerät
- Handgurke --> Handfunkgerät
- Handpuste --> Handfunkgerät
- Ha-i --> Ich muss lachen
- HG --> Handfunkgerät
- Hintergrund machen --> anderweitig beschäftigt sein, aber empfangsbereit und ansprechbar
- HQ --> Handfunkgerät, von „Handquetsche“
- Kaffeemaschine --> siehe „Brenner“
- Meine Kaffeemaschine macht 50 Tassen! --> Ich sende gerade (unerlaubt!) mit 50 Watt.
- Mikroskop --> Mikrofon („Mike“)
- Müll --> Störungen atmosphärischer Art, aber auch Störungen durch andere Stationen
- Oberwelle --> Ehefrau bzw. Lebensgefährtin, aber auch: weiblicher CB-Funker
- Paula machen --> zwischen zwei (gegenüberliegend entfernten) Funkern vermitteln, die sich gegenseitig nicht selbst erreichen können.
- Powern --> siehe „Breaken“
- rasende Uniformengurke --> Polizeimotorrad
- Rausche --> Rauschsperre
- Spargel --> Antenne
- Station xy, da wo die rote Hand leuchtet --> Station xy ist die Leitstation der Funkrunde
- X kommen --> die neu hinzugekommene Station darf nun senden, alle anderen haben kurz Sendepause
- X-er --> neu hinzukommende Station nach dem „QRX-Ruf“ (s. o.)
→ Hauptartikel Q-Code
CEPT-konforme CB-Kanäle
Nachfolgend sind die Frequenzen der CEPT-konformen (europaweit harmonisierten) Kanäle, die im CB-Funk benutzt werden dürfen, aufgelistet:
Kanal Frequenz Besonderheit Kanal Frequenz Besonderheit 01 26,965 MHz empfohlener Anrufkanal (FM) 02 26,975 MHz inoffizieller Berg-DX Kanal (FM) 03 26,985 MHz 04 27,005 MHz empfohlener Anrufkanal (AM) 05 27,015 MHz Kanal wird von italienischen Fernfahrern in Deutschland und Italien benutzt. 06 27,025 MHz Datenkanal (D) 07 27,035 MHz Datenkanal (D) 08 27,055 MHz 09 27,065 MHz Fernfahrerkanal (AM)/weltweiter Notrufkanal 10 27,075 MHz 11 27,085 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland 12 27,105 MHz 13 27,115 MHz 14 27,125 MHz 15 27,135 MHz inoffizieller Anrufkanal SSB (USB) 16 27,155 MHz Funkverkehr mit und zwischen Wasserfahrzeugen 17 27,165 MHz Kanal wird von Dänischen Schwertransportfahrern in Deutschland und Dänemark benutzt. 18 27,175 MHz 19 27,185 MHz empfohlener Fernfahrerkanal (FM)/oft von Walkie-Talkies genutzt/teilweise auch als Notrufkanal angegeben/auch von Babyphonen genutzt 20 27,205 MHz 21 27,215 MHz Türkischer Anrufkanal in Deutschland und Europa (FM) 22 27,225 MHz oft von Walkie-Talkies genutzt/auch von Babyphonen genutzt 23 27,255 MHz 24 27,235 MHz Datenkanal (D) 25 27,245 MHz Datenkanal (D) 26 27,265 MHz 27 27,275 MHz 28 27,285 MHz Kanal wird von polnischen Fernfahrern in Deutschland benutzt 29 27,295 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland 30 27,305 MHz inoffizieller DX-Kanal (FM) 31 27,315 MHz inoffizieller DX-Kanal (FM) 32 27,325 MHz 33 27,335 MHz 34 27,345 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland 35 27,355 MHz 36 27,365 MHz 37 27,375 MHz 38 27,385 MHz 39 27,395 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland 40 27,405 MHz Datenkanal (D), Anrufkanal Schweiz(CH)(FM) Der CB-Funk in Deutschland
Auf den CEPT-konformen Kanälen 1 bis 40 sind die Modulationsarten FM, AM und SSB erlaubt. Auf einigen Kanälen ist zusätzlich Datenübertragung erlaubt. Des Weiteren sind national weitere Kanäle für den CB-Funk verfügbar.
Nationale Zusatzkanäle
Auf den nationalen Zusatzkanälen 41 bis 80 ist nur die Modulationsart FM erlaubt. Nachfolgend sind die Frequenzen der nationalen Zusatzkanäle, die im CB-Funk benutzt werden dürfen, aufgelistet:
Kanal Frequenz Besonderheit Kanal Frequenz Besonderheit 41 26,565 MHz Datenkanal (D)(FM), inoffizieller DX-Kanal (FM) 42 26,575 MHz inoffizieller DX-Kanal (FM) 43 26,585 MHz 44 26,595 MHz 45 26,605 MHz 46 26,615 MHz 47 26,625 MHz 48 26,635 MHz 49 26,645 MHz 50 26,655 MHz 51 26,665 MHz 52 26,675 MHz Datenkanal (D)(FM) 53 26,685 MHz Datenkanal (D)(FM) 54 26,695 MHz 55 26,705 MHz 56 26,715 MHz 57 26,725 MHz 58 26,735 MHz 59 26,745 MHz 60 26,755 MHz 61 26,765 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland 62 26,775 MHz 63 26,785 MHz 64 26,795 MHz 65 26,805 MHz 66 26,815 MHz 67 26,825 MHz 68 26,835 MHz 69 26,845 MHz 70 26,855 MHz 71 26,865 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland 72 26,875 MHz 73 26,885 MHz 74 26,895 MHz 75 26,905 MHz 76 26,915 MHz Datenkanal (D)(FM) 77 26,925 MHz Datenkanal (D)(FM) 78 26,935 MHz 79 26,945 MHz 80 26,955 MHz Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland Weil die Frequenzen der Kanäle 41 bis 80 nicht europäisch harmonisiert sind, bestehen entlang der Grenzen zum Ausland (Ausnahme: Grenze zur Tschechischen Republik) so genannte Schutzzonen. Innerhalb dieser Schutzzonen dürfen die nationalen Zusatzkanäle mit ortsfesten CB-Funkstellen nicht bzw. nur mit einer Einzelfrequenzzuteilung der BNetzA (vormals: RegTP) genutzt werden. Portabel- und Mobilstationen dürfen die nationalen Zusatzkanäle auch in den Schutzzonen nutzen, solange keine Störungen auftreten. Eine Liste der Landkreise, Städte und Regionen, die sich innerhalb der Schutzzonen befinden, ist in der Allgemeinen Frequenzzuteilung für den CB-Funk nachzulesen.
Regulierung des CB-Funk
Der CB-Funk ist eine Funkanwendung im Mobilen Landfunkdienst. Es dürfen nur speziell zertifizierte und für den CB-Funk zugelassene Geräte verwendet werden, denen der Hersteller eine Konformitätserklärung beifügen muss, in der das Gerät genau beschrieben wird. Ferner muss die Bedienungsanleitung klare Anweisung zum Gerätebetrieb enthalten. Alle Geräte müssen zudem mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet sein. Die Geräte dürfen vom Benutzer technisch nicht verändert werden. Die Bundesnetzagentur geht heute durch Messungen davon aus, dass die Geräte bestimmte technische Grenzwerte einhalten. Darin sind die Leistung der Geräte sowie die Art der Aussendungen (Modulationsart, Bandbreite, Kanalabstand) streng beschränkt.
Der CB-Funk genießt laut Frequenzzuteilung der Aufsichtsbehörde Bundesnetzagentur (BNetzA) keinen Schutz vor Störungen durch andere Frequenznutzer (z. B. Babyfone, Fernsteuerungen für Modelle), die u. a. im sog. ISM-Bereich (26,957-27,283 MHz) arbeiten. Auf allen 80 in Deutschland freigegebenen Kanälen ist Sprachübertragung in der Modulationsart FM (F3E)/PM (G3E) mit einer effektiven Strahlungsleistung von 4 W (ERP) erlaubt. Auf den Kanälen 1 bis 40 sind seit 18. Mai 2005 auch die Modulationsarten AM (A3E) mit 1 W (unmodulierter Trägerleistung) und SSB (J3E) mit 4 W Hüllkurvenspitzenleistung zugelassen. Ergibt sich bei einer ortsfesten CB-Funkanlage durch die Benutzung einer gewinnbringenden Antenne eine Strahlungsleistung von mehr als 10 W EIRP, so darf die CB-Funkanlage erst in Betrieb genommen werden, wenn die BNetzA eine kostenpflichtige Standortbescheinigung nach der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMFV) ausgestellt hat.
Nutzung
Für die Sprachübertragung wird in Deutschland überwiegend Frequenzmodulation verwendet. Amplitudenmodulation wird vorwiegend von LKW-Fahrern benutzt, die aus historischen Gründen oft den Kanal 9 verwenden. Allerdings ist der Kanal 9 auch ein Notrufkanal. Der Einsatz von Einseitenband-Modulation (SSB) auf den Kanälen 1 bis 40 ist das Interessengebiet technisch interessierter Funkfreunde und in der Praxis noch eher selten anzutreffen, erlebt aber seit einiger Zeit durch die Zulassung im CB-Funk einen Aufschwung.
Darüber hinaus sind zehn Kanäle zur Datenübertragung freigegeben. Die ersten fünf Datenkanäle (6, 7, 24, 25 und 40) dürfen für alle üblichen Betriebsarten zur Datenübertragung verwendet werden, auf den restlichen fünf (41, 52, 53, 76 und 77) nur solche, die auf Frequenz- bzw. Phasenmodulation basieren. In der Praxis wird vorwiegend die dem Amateurfunk entlehnte Betriebsart Packet Radio benutzt. Aber auch in einigen anderen, bekannten und ebenfalls aus dem Amateurfunkbereich stammenden Betriebsarten wie z. B. RTTY, PSK31, MT63, MFSK 16, SSTV und FAX werden Funkverbindungen hergestellt.
Die Anbindung von CB-Funk Geräten mittels Internet an ein Sprachfunknetzwerk ist auf sieben Kanälen genehmigt. Unbemannte automatisch betriebene CB-Funk-Stationen, die für die Sprachübertragung mit dem Internet zusammengeschaltet sind, dürfen nur auf den Kanälen 11, 29, 34, 39, 61, 71 und 80 betrieben werden. Bei diesem sog. Gateway-Betrieb müssen zu Beginn der Verbindung Daten über die Erreichbarkeit sowie Name und Wohnanschrift des Verantwortlichen oder ersatzweise eine von der Bundesnetzagentur vergebene Kennung übermittelt werden.
Funk im Kfz
Der Einbau von Funkgeräten, die ab dem 11. Januar 2005 in Verkehr gebracht wurden, in Kraftfahrzeuge (PKW/LKW) mit Erstzulassung ab 17. Juni 2003 ist nur gestattet, wenn das Funkgerät mit einem E-Zeichen oder einem CE-Zeichen gekennzeichnet ist. Das CE-Zeichen allein ist ausreichend, wenn dem Gerät eine Bescheinigung beiliegt, aus der hervorgeht, dass durch den Betrieb des Geräts sicherheitsrelevante Funktionen des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt werden. Bei der Installation von Funkanlagen müssen ggf. Vorschriften des Kfz-Herstellers beachtet werden, ansonsten kann die allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) des Fahrzeugs erlöschen.
Das sogenannte „Handyverbot am Steuer“ gilt nur für Mobiltelefone. Die Benutzung von Funkgeräten ist nach herrschender Rechtsmeinung von dem Verbot nicht betroffen.
Ungesetzliches
Seit Jahren ist weltweit privater Funkbetrieb außerhalb der dem CB-Funk zugeteilten Frequenzen zwischen 26 und 28 MHz zu beobachten. Eine aktive Nutzung solcher nicht zugeteilter Frequenzen stellt in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit Geldbuße geahndet werden kann. Gleiches gilt für die Verwendung von Sendeleistungsverstärkern (umgangssprachlich Brenner). Zuständig für Ermittlungen und die Ahndung von Verstößen ist die Bundesnetzagentur (BNetzA). Die Rechtslage wird von Fachleuten als komplex empfunden; Verfahren wegen Verstößen gegen die einschlägigen Funkvorschriften können aufwändig und zeitraubend werden und sind ohne fachkundige juristische Hilfe schwer zu gewinnen.
Der CB-Funk außerhalb Deutschlands
CB-Funk ist europa- wie auch weltweit nicht einheitlich geregelt. In den USA und Kanada stehen für den CB-Funk 40 Kanäle zur Verfügung, deren Frequenzen mit denen der CEPT-Kanäle übereinstimmen. Als Modulationsarten sind dort aber nur Amplitudenmodulation mit 4 W und SSB mit 12 W (Hüllkurvenspitzenleistung) erlaubt, jedoch keine Frequenzmodulation. In bestimmten Staaten ist nur Frequenzmodulation zugelassen (z. B. Österreich), in anderen nur Amplitudenmodulation. In Großbritannien sind noch (auslaufend) besondere Frequenzen (27,601–27,991 MHz) zugelassen.
Abgrenzung zum Amateurfunkdienst
Der CB-Funk wird von Laien oft mit dem Amateurfunkdienst verwechselt. Abgesehen von juristischen Unterschieden (der CB-Funk ist z. B. eine „Funkanwendung“ und kein eigenständiger Funkdienst) und daraus bedingten technischen Unterschieden besteht der größte Unterschied darin, dass der CB-Funk in erster Linie unter sozialen/kommunikativen Aspekten und zur Kontaktanbahnung bzw. Kontaktpflege im zwischenmenschlichen Bereich betrieben wird. Beim Amateurfunkdienst spielt dies dagegen eine untergeordnete Rolle. Der Amateurfunkdienst bietet durch die Möglichkeit und Erlaubnis zum Selbstbau und Modifizieren von Funkgeräten vor allem Technikinteressierten eine Plattform. Des Weiteren dient er dem autodidaktischen Wissenserwerb in vielen Bereichen der Technik und der Naturwissenschaften (speziell Physik und Elektrotechnik), der Anwendung der erworbenen Kenntnisse beim Basteln eigener und Modifizieren gekaufter Geräte und der Durchführung verschiedener Arten amateurfunkspezifischer Wettkämpfe (Beispiele: Contest, Amateurfunkdiplome und Amateurfunkpeilen).
CB-Funk in den Medien
- Flotte Sprüche auf Kanal 9 (1977), (Handle with Care)
- Ein ausgekochtes Schlitzohr (1977)
- Auf Achse (1977–1996)
- Convoy (1978)
- Die Funk-Füchse (1981–1984)
- Stirb langsam (1988) – Sowohl Terroristen als auch der Hauptdarsteller verwenden zur Kommunikation meist CB-Funk.
- Superstau (1991)
- Joyride – Spritztour (2001)
- American Pie 2 (2001) – Chris und Oz sprechen miteinander über CB-Funk, während sie die zwei mutmaßliche Lesben in Augenschein nehmen.
Weblinks
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