- Agon-shū
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Agon-shū (jap. 阿含宗, dt. „Schule des Agama“) ist eine sogenannte Neue Religion in Japan, deren Lehren auf den Agama-Sutren des Theravāda-Buddhismus beruhen. Die Organisation wurde 1954 von Seiyū Kiriyama (* 1921) gegründet und 1981 rechtlich anerkannt. Nach eigenen Angaben von 1989 hatte die Agon-shū 206.606 Mitglieder.
Als sich Seiyū Kiriyama in einer durch Krankheit schwierigen Lebensphase befand, fühlte er sich schließlich von dem Bodhisattva Juntei-Kannon gerettet. Daraufhin gründete er 1954 in Yokohama die „Gesellschaft der Barmherzigkeit von Kannon Bosatsu“ (jap. Kannon-jikei-kai). Er widmete sich fortan dem Studium der Wahrsagekunst, dem Lotus-Buddhismus und dem Shingon-Buddhismus, die er auf eigene Weise neu interpretierte und suchte in den buddhistischen Traditionen Sri Lankas und Indiens nach deren Wurzeln.
Neben dem Juntei Kannon wird seit 1986 der Shākyamuni Buddha verehrt, dessen Reliquien Kiriyama 1986 von hoher Stelle aus Sri Lanka erhalten haben soll. Als heilige Schrift gilt das Agama, eine Schrift des Theravāda-Buddhismus, die vor allem das Nirwana behandeln.
Agon-shū verfügt über 1358 Priester (eigene Angaben von 1989), in drei Gemeinden in Japan (die als Körperschaften öffentlichen Rechts gelten) die die etwa 200.000 Gläubigen betreuen. Die Mitglieder nehmen insbesondere mit Hilfe von Massenmedien und modernen Kommunikationsmitteln am religiösen Leben teil. Darunter fallen Bereiche wie Meditationen, Lebensberatung, Ernährungskunde und weitere.
Literatur
- Johannes Laube (Hg.): Neureligionen: Stand ihrer Erforschung in Japan. Ein Handbuch. Harrassowitz, Wiesbaden 1995, S. 239.
Weblinks
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