- CDU NRW
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CDU Nordrhein-Westfalen Vorsitzender Logo
(Jürgen Rüttgers)
Basisdaten Gründungsdatum: 8. November 1986 Gründungsort: Düsseldorf Vorsitzender: Jürgen Rüttgers Ehrenvorsitzender: Heinrich Windelen Stellvertreter: Ursula Heinen
Peter Paziorek
Christa Thoben
Eckhard Uhlenberg
Oliver WittkeSchatzmeister: Lothar Hegemann Generalsekretär: Hendrik Wüst Mitglieder: 174.400 (Stand: 2006) Website: www.cdu-nrw.de Die CDU Nordrhein-Westfalen ist die größte Volkspartei in Nordrhein-Westfalen und mit 174.400 Mitgliedern der größte Landesverband der CDU. Vorsitzender ist Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Generalsekretär ist Hendrik Wüst.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Die CDU Nordrhein-Westfalen ist in 8 Bezirksverbände aufgeteilt, die wiederum in 54 Kreisverbände organisiert sind. Die Bezirksverbände sind:
- Aachen
- Mittelrhein
- Südwestfalen
- Bergisches Land
- Niederrhein
- Ruhr
- Ostwestfalen-Lippe
- Münsterland
Geschichte
Gründung
Nach dem zweiten Weltkrieg bildete sich auch in heutigen NRW die CDU als überkonfessionelle Neugründung. 1945 entstanden drei Landesverbände: Die CDU Rheinland, die Christlich-Demokratischen Partei Westfalens und die Christlich Demokratische Partei Lippe. Die Gründungsparteitage fanden im Rheinland und in Westfalen gleichzeitig am 2. September 1945 statt. Nach kurzer Zeit vereinheitlichte man die Namen in CDU. Nach dem Zusammenschluss des Land Lippe mit Nordrhein-Westfalen entstand der Landesverband CDU Westfalen-Lippe.
Die Partei fand im Land völlig unterschiedliche Grundlagen vor. Das katholische Rheinland war vor der NS-Diktatur politisch durch das Zentrum repräsentiert. Hier stieß die Idee einer überkonfessionellen Partei vielfach auf Widerstand. In den ersten Jahren waren daher Zentrum und Union in den Parlamenten vertreten. Im Gegenzug erreichte die CDU hier dank der konfessionellen Bindung hohe Wahlergebnisse, nachdem das Zentrum mit seiner Neugründung wenig Erfolg hatte. Völlig anders sah es im Ruhrgebiet aus, dass traditionell eine Hochburg der Arbeiterparteien SPD und KPD gewesen war und in dem die Nationalsozialisten hohe Wahlergebnisse erreicht hatten. Westfalen-Lippe stellte wiederum eine Hochburg der Union dar.
Die Zusammensetzung des durch die britische Besatzungsmacht Ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen ergab eine Mehrheit von SPD und KPD. Die CDU war mit nur einem Drittel der Mandate nach der SPD nur zweitstärkste Kraft. Bereits die Kommunalwahlen vom 13. Oktober 1946 machten jedoch deutlich, dass die Briten die Mehrheitsverhältnisse völlig falsch eingeschätzt hatten. Die CDU wurde mit 46% der Stimmen klar stärkste Kraft. In der Folge änderten die Briten die Mandatsverteilung im Landtag und die CDU erhielt auch dort 92 (von 200) Mandate und konnte mit Robert Lehr den Parlamentspräsidenten stellen.
Am 1. März 1946 wurde durch den Zonenausschuss der CDU der britischen Zone das Neheim-Hüstener Programm verabschiedet. Das 1947 diskutierte Ahlener Programm, dass einen "Christlichen Sozialismus" propagierte, fand in der Politik der CDU keine Umsetzung. Mit den Düsseldorfer Leitsätzen bekannte sich die CDU 1949 zu einer liberalen Wirtschaftspolitik.
Ära Karl Arnold
Bei der ersten Landtagswahl 1947 konnte die CDU das Ergebnis der Kommunalwahl nicht halten, wurde aber mit 37,6 % klar stärkste Fraktion. Als solche stellte sie auch in der folgenden Allparteienkoalition mit Karl Arnold den ersten Ministerpräsidenten. In der zweiten Landtagswahl am 18. Juni 1950 wurde die CDU als stärkste Partei bestätigt. Karl Arnold bildete eine Koalition aus CDU und Zentrum, die als Minderheitsregierung in den nächsten 4 Jahren die Geschicke des Landes leitete. Nach den Wahlen vom 27. Juni 1954, bei denen sich die Union auf 41,3 % verbesserte, trat auch die FDP der Koalition bei. Die neu gebildete Koalition bestätigte Karl Arnold als Ministerpräsident, zerbrach aber bereits 2 Jahre später. Am 20. Februar 1956 wurde Arnold durch ein konstruktives Misstrauensvotum von SPD, FDP und Zentrum gestürzt und die CDU befand sich erstmals in der Opposition.
Interregnum
Die organisatorische Trennung der beiden Landesverbände CDU Rheinland und CDU Westfalen-Lippe war in der Regierungszeit wenig problematisch gewesen. Die Partei wurde auf der Ebene des Landes NRW durch den Ministerpräsidenten repräsentiert. Mit dem Verlust der Regierungsmehrheit wurde das Fehlen einer NRW-weiten Parteiorganisation jedoch als Mangel empfunden. 1956 wurde daher ein gemeinsames Landespräsidium gebildet. Die Vorstände beider Landesverbände waren dort paritätisch vertreten. Die Funktion eines Landesparteitags übernahm eine Landesversammlung, für die jeder Landesverband 60 Delegierte wählte. Jedoch bestand die Eigenständigkeit der Landesverbände weiter. Die neu geschaffenen Gremien hatten lediglich Koordinierungsfunktionen.
Ära Franz Meyers
Die Wahl vom 6. Juli 1958 brachte einen Erdrutschsieg für die CDU. Mit 50,5 % der Stimmen erreichte sie eine absolute Mehrheit im Landtag. Das Zentrum war nicht mehr im Landtag vertreten und sollte nie wieder eine politische Rolle im Land spielen. Die Frage einer konfessionellen oder überkonfessionellen bürgerlichen Partei war vom Wähler endgültig zu Gunsten der Union beantwortet worden.
Mit Dr. Franz Meyers stellte die Union wieder den Ministerpräsidenten. Auch als die CDU bei der Wahl vom 8. Juli 1962 die absolute Mehrheit verlor und auf 46,4 % der Stimmen kam, gelang es Franz Meyers eine CDU/FDP-Koalition zu bilden und bis 1966 weiter Regierungschef zu bleiben.
Opposition
Die Landtagswahl vom 10. Juli 1966 wurde von der SPD gewonnen. Auch wenn die SPD die absolute Mehrheit knapp verfehlte, kam es zu einem Regierungswechsel, da die FDP eine sozialliberale Koalition einer Fortsetzung der bisherigen Regierung vorzog. Diese Entscheidung war ein Vorbote der sozialliberalen Koalition auf Bundesebene 1969. Für die Union begann eine Oppositionszeit, die fast 40 Jahre dauern sollte.
In den 1970er Jahren wurde die CDU zwar bei jeder Wahl stärkste Fraktion. Da die FDP jedoch die sozialliberale Koalition fortsetzte und die Union die absolute Mehrheit immer verfehlte, war eine Regierungsbeteiligung nicht möglich. In den 1980er Jahren erreichte die SPD ihrerseits absolute Mehrheiten und fand 1995 und 2000 mit den Grünen einen Koalitionspartner.
Organisatorisch erfolgte im Jahr 1986 eine einschneidende Änderung: Der heutige Landesverband wurde auf dem Parteitag am 8. März 1986 durch Zusammenschluss der Landesverbände CDU Rheinland und CDU Westfalen-Lippe gegründet. Die bisherigen Landesverbände wurden durch 8 Bezirksverbände ersetzt womit sich die Organisation der Partei der der anderen CDU-Landesverbände anschloss.
Wahlsieg 2005
Seit 2005 stellt die Partei erneut die Landesregierung. Bei der Landtagswahl am 22. Mai 2005 gewann die CDU über 7 % hinzu, wurde mit 44,8 % der Stimmen stärkste Partei und Jürgen Rüttgers konnte gemeinsam mit der FDP als Ministerpräsident gewählt werden.
Vorsitzende
CDU Rheinland
Jahren Vorsitzender 1946–1951 Konrad Adenauer 1951–1963 Wilhelm Johnen 1963–1969 Konrad Grundmann 1969–1980 Heinrich Köppler 1980–1985 Bernhard Worms 1985–1986 Dieter Pützhofen CDU Westfalen-Lippe
Jahren Vorsitzender 1946–1947 Lambert Lensing 1947–1951 Johannes Gronowski 1951–1959 Lambert Lensing 1959–1970 Josef Hermann Dufhues 1970–1977 Heinrich Windelen 1977–1986 Kurt Biedenkopf CDU Nordrhein-Westfalen
Jahren Vorsitzender 1986–1987 Kurt Biedenkopf 1987–1999 Norbert Blüm 1999– Jürgen Rüttgers Literatur
- Ludger Gruber: Die CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen 1946 - 1980. Düsseldorf. Droste 1998
- Kraft einer Idee 20 Jahre CDU Rheinland Recklinghausen, Kommunal Verlag 1965
- Hans-Otto Kleinmann: Geschichte der CDU 1945-1982, Stuttgart 1993, ISBN 3-421-06541-1; Die Geschichte der CDU NRW wird behandelt auf Seite 27-34 (Gründung), 219-222 (Ära Arnold), 390-382 Beginn der Opposition
Weblinks
Parteien im Landtag Nordrhein-Westfalen des XIV. Landtages (seit dem 8. Juni 2005)Regierungskoalition: CDU (89) | FDP (12)
Opposition: SPD (74) | Bündnis 90/Die Grünen (11) | Die Linke (1)
Landesverbände der CDUCDU Baden-Württemberg | Bayern: nicht vertreten (siehe CSU) | CDU Berlin | CDU Brandenburg | CDU Bremen | CDU Hamburg | CDU Hessen | CDU Mecklenburg-Vorpommern | CDU Niedersachsen | CDU Nordrhein-Westfalen | CDU Rheinland-Pfalz | CDU Saarland | CDU Sachsen | CDU Sachsen-Anhalt | CDU Schleswig-Holstein | CDU Thüringen
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