CEAWC

CEAWC

Das Komitee zur Abschaffung der Entführung von Frauen und Kindern (engl. Committee for the Eradication of the Abduction of Women and Children, abgekürzt CEAWC) wurde 1999 von der Regierung Sudans gegründet, um die Sklaverei im Sudan zu bekämpfen bzw. dem Vorwurf der Untätigkeit gegenüber diesem Problem zu begegnen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Rahmen des Sezessionskrieges in Südsudan bis 2005 kam es zu Überfällen paramilitärischer arabisch-muslimischer Milizen aus Nordsudan auf Dörfer in Südsudan und in den Nuba-Bergen, bei denen Menschen versklavt wurden. Diese Milizen wurden von der Regierung in Khartum eingesetzt, um die südsudanesischen SPLA-Rebellen zu bekämpfen. Internationale Menschenrechtsorganisationen warfen deshalb der sudanesischen Regierung vor, die Sklavenjagden zu billigen oder sie gar zu fördern.

Zunächst stritt die Regierung jede Existenz von Sklaverei ab, bevor sie 1999 auf internationalen Druck hin das Komitee zur Abschaffung der Entführung von Frauen und Kindern gründete. Bis 2006 hatte das Komitee nach Eigenangaben 6.000 Sklaven vom Stamm der Dinka nach Südsudan zurückgeführt. Im selben Jahr stellte es seine Tätigkeit wegen Finanzproblemen ein.

Anfang 2008 nahm es, finanziert von der Autonomieregierung Südsudans, wieder auf. In einer ersten Operation sollen nach Eigenangaben 1.200 Menschen aus den Bundesstaaten Dschanub Darfur und Dschanub Kurdufan befreit werden.

Arbeitsweise

Das CEAWC erfasste zunächst nach Eigenangaben 14.000 „Entführte“, von denen 6.000 befreit und zurückgeführt wurden. Das Schicksal der übrigen 8.000 Registrierten ist ungewiss; manchen Schätzungen zufolge gibt es im gesamten Sudan zudem weit mehr als 14.000 Sklaven.

Das CEAWC arbeitete teilweise mit weiteren Organisationen, die in Sudan gegen die Sklaverei tätig sind, so dem Dinka-Komitee und Christian Solidarity International (CSI), zusammen und wurde von UNICEF und Save the Children unterstützt.

Kritik

Manche Organisationen, etwa CSI – deren Freikaufprogramme für Sklaven in Sudan ihrerseits nicht unumstritten sind –, kritisierten, dass das CEAWC lediglich dazu diene, das Problem der Sklaverei zu verschleiern. So ist stets von „Entführungen“ die Rede, während der Begriff „Sklaverei“ vermieden wird.

Quellen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Human trafficking in Sudan — Sudan is a source country for men, women, and children trafficked internally for the purposes of forced labor and sexual exploitation. Sudan is also a transit and destination country for Ethiopian women trafficked abroad for domestic servitude.… …   Wikipedia

  • Committee for the Eradication of the Abduction of Women and Children — Das Komitee zur Abschaffung der Entführung von Frauen und Kindern (engl. Committee for the Eradication of the Abduction of Women and Children, abgekürzt CEAWC) wurde 1999 von der Regierung Sudans gegründet, um die Sklaverei im Sudan zu bekämpfen… …   Deutsch Wikipedia

  • Komitee zur Abschaffung der Entführung von Frauen und Kindern — Das Komitee zur Abschaffung der Entführung von Frauen und Kindern (englisch Committee for the Eradication of the Abduction of Women and Children, abgekürzt CEAWC) wurde 1999 von der Regierung Sudans gegründet, um die Sklaverei im Sudan zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Dinka-Komitee — Das Dinka Komitee (Dinka Committee) wurde von James Aguer Alic und anderen Angehörigen der südsudanesischen Ethnie der Dinka gegründet, um die Sklaverei im Sudan zu bekämpfen und im Nordsudan als Sklaven gehaltene Dinka zu befreien. Hierbei… …   Deutsch Wikipedia

  • James Aguer — Alic (* um 1970 westlich von Uwail in Südsudan[1]) ist Leiter des Dinka Komitees (Dinka Comitee), das sich für die Beendigung der Sklaverei in Sudan und die Befreiung von Sklaven einsetzt. Er ist Angehöriger des Volkes der Dinka, Träger des World …   Deutsch Wikipedia

  • James Aguer Alic — (* um 1970 westlich von Uwail in Südsudan[1]) ist Leiter des Dinka Komitees (Dinka Comitee), das sich für die Beendigung der Sklaverei im Sudan und die Befreiung von Sklaven einsetzt. Er ist Angehöriger des Volkes der Dinka, Träger des World s… …   Deutsch Wikipedia

  • James Aguir — James Aguer Alic (* um 1970 westlich von Uwail in Südsudan[1]) ist Leiter des Dinka Komitees (Dinka Comitee), das sich für die Beendigung der Sklaverei in Sudan und die Befreiung von Sklaven einsetzt. Er ist Angehöriger des Volkes der Dinka,… …   Deutsch Wikipedia

  • Sklaverei im Sudan — Die Sklaverei im Sudan betraf zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Gebiete des heutigen Sudans und Südsudans. Seit dem 19. Jahrhundert diente vor allem der Südsudan als Sklavenjagdgebiet für Händler aus dem Nordsudan. Im Zuge des zweiten… …   Deutsch Wikipedia

  • Sklaverei in Sudan — Bundesstaaten Südsudans Die Sklaverei in Sudan hat eine lange Tradition und betrifft die schwarzafrikanischen Einwohner Südsudans, die von nordsudanesischen Sklavenhändlern versklavt und verkauft werden. Im Kontext des Bürgerkrieges in Südsudan,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”