- CI-Interface
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Common Interface [ˈkɒmən ˈɪntəfeɪs] (dt.: allgemeine Schnittstelle), CI, ist eine Schnittstelle von DVB-Empfangsgeräten, die mit dem bei Notebooks zu findenden PCMCIA-Steckplatz kompatibel ist. Mittlerweile gibt es in vielen Receivern einen CI-Schacht.
Karten, die in diesen Schacht passen, heißen CI-Module. Die wichtigste und häufigste Gruppe darunter bilden die Conditional Access Modules (CAMs), die wiederum eine Smartcard aufnehmen können und/oder einen Chip eingebaut haben. Diese dienen der Entschlüsselung empfangener DVB-Daten (in der Regel Bezahlfernsehen oder -radio). Das CI-Modul ist die Schnittstelle zwischen den verschlüsselten Daten und der Smartcard, auf der der Schlüssel liegt. Es gibt verschiedene Systeme (z. B. Nagravision oder allgemein Zugangsberechtigungssystem), von denen jedes CAM mindestens eines unterstützt.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des Common Interfaces sind Module, die eine Interpretation zusätzlicher Video-Codecs ermöglichen sollen. In der Vergangenheit wurde bei der digitalen Video-Übertragung i.d.R. auf das MPEG-2 Format gesetzt, was zur Folge hatte, daß viele - insbesondere ältere Empfangsreceiver ausschließlich die Interpretation des MPEG-2 Formates beherrschen. Viele Rundfunkbetreiber setzen jedoch mittlerweile auf das MPEG-4 Format, da dieses weniger Datenaufwendig ist und bei gleicher Datenrate die 1.5-fache Anzahl an Rundfunksendern bei gleichbleibender Qualität übertragen werden können. Spezielle CI-Module sind in der Lage, MPEG-4 Daten zu konvertieren und als MPEG-2 Daten an den Receiver zurückzuliefern. Dabei gaukelt das CI-Modul dem Receiver vor, daß es sich bei den für das Endgerät nicht direkt interpretierbaren Daten um einen verschlüsselten Sender handelt und diesen entschlüsseln kann.
Bei einigen Geräten wird das Common-Interface von Service-Technikern genutzt, um Fehlfunktionen und Störungen auswerten zu können.
Weitere Anwendungegebiete des Common Interface waren Module zur Interpretation von MHP-Anwendungen und spezielle Netzwerkkarten, die es angeschlossenen Computern ermöglichen sollten, über Datendienste auf DVB-Multiplexen Applikationen herunterzuladen. Diese Anwendungsgebiete haben sich jedoch auf dem Markt nicht durchgesetzt. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender haben ihre MHP-Dienste im letzten Jahr eingestellt.
CI+
CI+ ist der derzeit in der Entwicklung befindliche Nachfolgestandard des Common Interfaces. Kabelnetzbetreiber, wie beispielsweise Kabel Deutschland und Kabel BW haben bereits angekündigt, den Standard entsprechend zu unterstützen. Auch für das Verschlüsselungssystem NDS soll es ein CI+ Modul geben. [1]
CI+ (oder auch CI Plus) ist nicht kompatibel zum CI-Standard. Der angeblich verbesserte Jugendschutz ist hier das Totschlagargument für die Einführung eines Kopierschutzes von DVB. Nur so sind die Sender in der Lage zu kontrollieren, was auf den Geräten aufgezeichnet werden darf [2]
Weblinks
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