- Amerikahaus Ruhr
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Das Amerikahaus Ruhr ist ein seit 1991 unter Denkmalschutz stehendes Gebäude im Essener Stadtkern. Es wurde Anfang der 1950er Jahre von den Amerikanern als erster Hauptstützpunkt ihres Informationsnetzes in ausgewählten Großstädten errichtet. Nachdem das Haus später 15 Jahre als Sitz des Oberbürgermeisters diente, befindet sich darin seit 1994 die Kleinkunstbühne Stratmanns Theater.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Amerikahaus
In den Jahren 1951 bis 1952 wurde das Amerikahaus nach Plänen des Architekten Hermann Gehring in Essen errichtet, die als zentrale Stadt im Ruhrgebiet für einen von mehreren Hauptstützpunkten des amerikanischen Informationsnetzes ausgewählt wurde. Die Reliefs an den Außenwänden entwarf der Essener Künstler Herbert Lungwitz.
Die offizielle Eröffnung fand am 22. Februar 1952, dem Geburtstag des ersten amerikanischen Präsidenten, George Washington, durch den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl Arnold, statt. Damit war das Essener Amerikahaus das erste in Europa, das ausschließlich dem Zweck der Wiedergewinnung demokratischer Kultur und politischer Bildung der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland diente. Dazu gab es eine Leihbibliothek, Vortragsräume und Ausstellungsflächen. Allein Spenden amerikanischer Bürger finanzierten das Haus und seinen Unterhalt.
Provisorisches Rathaus
Ab 1953 wurden die provisorischen Geschäftszeilen auf dem Gildenplatz, auf dem das Amerikahaus steht, entfernt. 1963 wurde die Freifläche nach Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy nach ihm umbenannt. Der Kennedyplatz war vor den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bebaut und hat daher keinen stadtgeschichtlichen Ursprung. 1964 schloss das Amerikahaus und wurde auch Kennedy-Haus genannt. Nach Abriss des alten Essener Rathauses des Architekten Peter Zindel diente es als Sitz des Oberbürgermeisters und des Oberstadtdirektoren. Von den Essener Bürgern wurde es deshalb, bis zur Eröffnung des neuen Rathauses am Porscheplatz 1979, scherzhaft als Rathäuschen bezeichnet.
Haus Industriereform
Zwischen 1979 und 1988 beherbergte das Gebäude die Sammlung Haus Industriereform als Vorläufer des Design Zentrums NRW, das heute in Essen das Red dot design museum betreibt.
Danach diente das Haus lediglich als Warenlager und provisorisches Ladenlokal diverser Geschäfte.
Stratmanns Theater Europahaus
Das ehemalige Amerikahaus wurde ab 1992 saniert und umgebaut, so dass, seit 1994 Europahaus genannt, das Stratmanns Theater als Kleinkunstbühne eröffnet wurde.
Der Kabarettist und Allgemeinmediziner Dr. Ludger Stratmann eröffnete gemeinsam mit seinem Bruder Christian Stratmann im Dezember 1994 das Stratmanns Theater Europahaus, nachdem sie jahrelang einen geeigneten Ort für eine Kleinkunstbühne gesucht und das marode Gebäude für 2.500.000 Euro saniert hatten. Seit Juli 1995 tritt Ludger Stratmann auf der eigenen Bühne mit verschiedenen kabarettistischen Programmen unter dem Motto Doktor Stratmanns – Heiteres Medizinisches Kabarett auf.
Christian Stratmann managte das Haus bis in das Jahr 2003. Danach zog er sich zu Gunsten des Mondpalastes in Wanne-Eickel zurück. Seitdem führt Dr. Ludger Stratmann das Haus, das auch eine Gastronomie beherbergt, in Eigenregie.
Literatur
- Andreas Bendedict: Das ehemalige Amerikahaus Ruhr in Essen; Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 1994; ISBN 3880947678
Weblinks
51.4561111111117.0108333333333Koordinaten: 51° 27′ 22″ N, 7° 0′ 39″ OKategorien:- Deutsch-amerikanische Beziehungen
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