- Apitherapie
-
Als Apitherapie (von lateinisch Apis ‚Biene‘) wird die medizinische Verwendung der Bienenprodukte, hauptsächlich Propolis, Bienengift und Honig bezeichnet, zum Teil wird auch die Verwendung von Bienenwachs (siehe unten) sowie die Einnahme von Pollen und Gelée Royale zur Apitherapie gezählt. Pollen und Gelée Royale fallen jedoch vor allem durch einen hohen Nährstoffgehalt auf, haben aber noch keinen medizinischen eindeutig nachvollziehbaren Nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Apitherapie
Früher war die Apitherapie eher ein Nebenprodukt der Imkerarbeit und auch vor allem unter Imkern bekannt. Heute ist sie, vor allem in den letzten Jahren, mehr und mehr ins Blickfeld der Forschung geraten und könnte Relevanz bei der Bekämpfung von multiresistenten Bakterienstämmen[1][2] sowie schwer heilenden Wunden haben.[3]
Apitherapie in Deutschland
In Deutschland ist Apitherapie noch weitgehend unbekannt, es gibt bislang nur sehr wenige auf apitherapeutische Anwendungen spezialisierte Ärzte. Bienengift ist bislang die einzige anerkannte und breit angewandte apitherapeutische Behandlung.
Anwendungsgebiete
Die Eigenschaft von Honig, Bakterien – ähnlich einem Antibiotikum – abzutöten, gleichzeitig aber durch nicht geklärte Effekte die Bildung von Resistenzen zu verhindern, lässt Forscher und Mediziner hoffen, ein Mittel gegen multiresistente Bakterienstämmen, die in Krankenhäusern durch Antibiotikagebrauch entstehen, gefunden zu haben.[4]
Insgesamt läßt die derzeitige Datenlage jedoch noch keine eindeutigen Rückschlüsse auf die therapeutische Wirksamkeit von Bienenprodukten zu.[5][6]
Propolis
(→ Hauptartikel Propolis)
Propolis wirkt bakterizid und antiviral[7]. Das Harz legt zusätzlich einen dünnen Film über die behandelte Stelle. Es können Unverträglichkeiten auftreten; besonders bei häufigen großflächigen Kontakt kann es zu Kontaktallergien kommen.
Bienengift
(→ Hauptartikel Bienengift)
Es soll Multiple-Sklerose- und Arthritis-Patienten geben, die nach eigenen Angaben durch Bienenstiche ihr Krankheitsbild erheblich verbessern konnten. Auch gibt es im Tierversuch erste Hinweise auf eine mögliche Wirkung auf Krebszellen,[8] eindeutige Ergebnisse liegen jedoch bislang nicht vor.[9]
Honig
Die apitherapeutische Anwendung von Honig geht über die Einnahme bei Halsbeschwerden hinaus; Honig wird beispielsweise äußerlich lokal angewendet (auf die betroffenen Stellen aufgetragen).
Honig enthält keimhemmende Stoffe, die als Inhibine bezeichnet werden. Sterilisierter Honig kann direkt auf offene Wunden[10] und Verbrennungen [11] aufgetragen werden. Er hat einen leicht sauren pH-Wert und erzeugt durch seinen hohen Zuckeranteil einen starken osmotischen Druck. In einer Pilotstudie war er auch gegen multiresistente Bakterien wirksam.[1] Der neuseeländische Manuka-Honig hat durch den Bestandteil Methylglyocal eine besonders starke antibiotische Wirkung.
Literatur
Der Schweizerische Bienenvater Bd. 4, 18. Auflage (Bern 1930)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4444442,00.html
- ↑ http://www.nursingtimes.net/whats-new-in-nursing/specialists/wound-care/honey-and-maggots-used-to-fight-mrsa/5003717.article
- ↑ http://ebm.bmj.com/cgi/content/short/14/5/148
- ↑ http://www.news-medical.net/news/20090907/Manuka-honey-inhibits-MRSA-infections-by-killing-bacterial-proteins.aspx
- ↑ Jull A. B., e.a.: Honey as a topical treatment for wounds. In: Cochrane Database Syst Rev. 2008 Oct 8;(4):CD005083, hier online
- ↑ Moore O.A., e.a.: Systematic review of the use of honey as a wound dressing. In: BMC Complement Altern Med. 2001;1:2. Epub 2001 Jun 4, hier online
- ↑ http://ecam.oxfordjournals.org/cgi/content/full/nep112
- ↑ http://www.timesonline.co.uk/tol/life_and_style/health/article6790927.ece
- ↑ http://www.dailyherald.com/story/?id=266654&src=120
- ↑ http://www.journalofwoundcare.com/cgi-bin/go.pl/library/abstract.html?uid=44307
- ↑ http://www.nzma.org.nz/journal/abstract.php?id=3610
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Wikimedia Foundation.