Augustinerkloster St. Anna (Eisleben)

Augustinerkloster St. Anna (Eisleben)

Das Augustinerkloster St. Anna ist ein ehemaliges Augustiner-Eremitenkloster auf dem Gebiet der heutigen Lutherstadt Eisleben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Klosters

Nach der Spaltung des Hauses Mansfeld im Jahre 1501 baute sich jede dieser Familien in Eisleben eine Stadtresidenz.[1] Graf Albrecht IV. (1480–1650), ein Spross des Zweiges Hinterort, siedelte 1511 zur Belebung des Bergbaus westlich der Altstadt Berg- und Hüttenarbeiter aus anderen Gegenden Deutschlands an und verlieh dieser Siedlung ebenfalls das Stadtrecht. Man nannte sie „Neue Stadt bei Eisleben“, heute „Neustadt“ oder „Annenviertel“.

1514 verlangte Kaiser Maximilian I. von Albrecht die Annullierung des Stadtrechtes. Albrecht widersetzte sich aber dieser Forderung und gründete stattdessen 1515 das mit der Pfarrkirche verbundene und ihr übergeordnete Annenkloster.

Martin Luther hielt sich 1515 und 1516 für kurze Zeit in dem Kloster auf, zuerst als Priester, dann als Distriktsvikar seines Ordens in Meißen und Thüringen.[2] 1520 entschied sich der Generalkonvent der Augustiner im Annenkloster für die Lehre Luthers. 1523 löste sich das Kloster auf.[3] Damit kamen auch die 1515 begonnenen Bauarbeiten am Kloster zum Erliegen. Die Klausur blieb unvollendet.

Die sieben Mönchszellen des ehemaligen Eremitenklosters wurden im Jahre 2008 wiederentdeckt.[4]

Weiterbau der Kirche

Die zum Kloster gehörende Kirche wurde von 1585–1608 weitergebaut. Es entstanden das Langhaus, Westchor und Nordturm, veranlasst und gefördert von Gräfin Margareta von Mansfeld-Hinterort. Die Kirche wurde mit einer Renaissanceausstattung (Steinbilderbibel, Kassettendecke und Kanzel) versehen.[5]

Einzelnachweise

  1. Marion Ebruy, Klaus Foth: „Stadtführer Eisleben“, Eisleben 2002.
  2. Kirchengemeinde St. Annen, Eisleben
  3. Burkhard Zemlin: „Stadtführer Lutherstadt Eisleben“.
  4. Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte vom 11. März 2008.
  5. Webseite Kirche St. Annen

Literatur

  • Irene Roch-Lemmer: Lutherstadt Eisleben St. Annen, DKV-Kunstführer Nr. 539/9, Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin (ohne Jahr)

Weblinks

51.528611.5368

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