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Das CMYK-Farbmodell ist ein subtraktives Farbmodell, das die technische Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz als Farbtiefe).
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Benennung
Das «K» in der Abkürzung CMYK rührt weder von Kontrast noch blacK her; es ersetzt auch nicht den Buchstaben «B», um nicht für Blau/Blue zu stehen. Im englischsprachigen Offsetdruck bezeichnet K die key plate („Schlüsselplatte“), die schwarz druckende Platte, an deren Grundlinie die drei, farbigen Platten ausgerichtet werden.
Im Gegensatz zum RGB-Farbraum, bei dem die Reihenfolge der Buchstaben tatsächlich der Anordnung der Subpixel auf den meisten Flachbildschirmen entspricht, gibt es für die Buchstabenfolge „CMYK“ keine natürliche Ordnung. Meist wird die alphabetische Reihenfolge für die drei Farbkomponenten bevorzugt. Es sind aber auch andere Schreibweisen verbreitet wie YMCK (umgekehrt alphabetisch) oder CYMK (M und Y vertauscht). Beim Vierfarbendruck wird auch YCMK benutzt, weil hier die hellste Druckfarbe zuerst gedruckt wird.
ISO-Skala (Euroskala)
Industrieller Farbdruck mit CMYK-Farben wird Druck nach Euroskala genannt, weil er sich farblich an der ehemaligen Europaskala orientiert. Diese Bezeichnung ist umgangssprachlich (vor allem in den USA als Euroscale) für den europäischen Offsetdruck gebraucht. Die Euroskala ist aber keine korrekte Norm, die korrekte Bezeichnung lautet ISO-Skala. Die zugehörige Normierung ISO 2846 definiert für Farblieferanten die Eigenschaften dieser Farben. In der ISO 12647-2 ist die Farbwirkung dieser Druckfarben auf unterschiedlichen Druckpapieren beschrieben. Zur praktischen Anwendung dieser Norm existieren ICC-Profile, beispielsweise „ISO Coated sb“ für den Druck auf gestrichenen Papieren.
Farbtheorie
CMY-Farbraum und CMYK-Farbmodell
Das CMYK-Farbmodell ist ein generatives Farbmodell, d. h. es beschreibt die technischen Mischverhältnisse seiner vier Grundfarben unabhängig davon, welche Grundfarben (Farbvalenzen) letztlich verwendet werden. Um möglichst gute und einheitliche Druckergebnisse zu erzeugen, gibt es aber verschiedene Normen. Mögliche Werte liegen von 0 % bis 100 % für jede der vier einzelnen Farben. Dabei steht 0 % für unbedruckt und 100 % für eine Volltonfläche.
Man verwendet für das CMYK-Farbmodell vier spezielle Farbtöne, die Prozesscyan, Prozessmagenta, Prozessgelb (bzw. Eurogelb) und Prozessschwarz genannt werden.
Die zusätzliche Druckfarbe Schwarz (Key) – für die das CMYK-Farbmodell entworfen wurde – ist nötig, weil der Zusammendruck der drei Bunttöne (als Grundfarben des CMY-Farbraumes für das subtraktive Farbmodell, das das Verhalten von Licht beschreibt) zwar theoretisch, aber nicht praktisch ein ausreichendes Schwarz ergibt. Für die im Druck verwendbaren Cyan-, Magenta- und Gelb-Pigmente gibt es keine Farbmittel, die die nötigen optischen Eigenschaften einer Optimalfarbe haben. Andererseits ist das Schwarz für den Unbuntaufbau eines Bildes unbedingt nötig. Es wird bei der Separation des Bildes bestimmt um zu vermeiden, dass zu viele Farben übereinander gedruckt werden müssen. Die realen Absorptionseigenschaften von Pigmenten für Druckfarben verhindern, dass eine Mischung mit drei Grundfarben tatsächlich Schwarz, also eine gleichmäßige Auslöschung der Intensitäten ergibt. Das Ergebnis bleibt ein dunkles Braun. In der Praxis nimmt man für ein reines tiefes Schwarz das Pigment Ruß, das meist mit Reflexblau geschönt ist, um den natürlichen Rotstich zu überdecken. Auch zur Verbesserung des Kontrastes in dunklen Bild- oder Zeichnungsteilen wird Schwarz im Vierfarbdruck verwendet. Auch lassen sich die farbmetrisch korrekten Buntfarben technisch nicht effektiv nachstellen, und der Bedruckstoff (meist ein Papier) ist nicht farbmetrisch neutralweiß.
Anwendung
Drucktechnik
CMYK ist das Standardfarbmodell der Drucktechnik für den Vierfarbdruck – aber auch weitere Schmuckfarben werden in diesem Modell für die Druckendstufe angegeben. Das Farbmanagement innerhalb digitaler Druckvorbereitung erfolgt über ICC-Farbprofile.
Computertechnik
Auch Tintenstrahldrucker und Tintendrucker arbeiten meist mit CMYK-Farben. Viele Geräte weisen jedoch zusätzlich noch weitere Tinten auf: Durch eine oder mehrere hellere Abstufungen von Magenta und Cyan oder auch durch Grautöne wird das Streuraster des Druckers in hellen Farbmischungen weniger wahrgenommen. Zusätzliche Tinten Grün, Rot, Orange und/oder Blau erweitern den druckbaren Farbumfang des Druckers. Ebenso arbeiten Farblaserdrucker und die seltenen Farbnadeldrucker meist mit CMYK-Farben.
Verschiedene Hersteller bieten außerdem CMYKT- oder YMCKT-Druckerpatronen an. Das «T» steht dabei für Topcoat, einen speziellen Lack zum Überziehen des Papiers mit einer besonders lichtbeständigen, glänzenden oder wasserabweisenden Schutzschicht.
Literatur
- Harald Küppers: Die Farbenlehre der Fernseh-, Foto- und Drucktechnik. DuMont, Köln 1985.
- Hans Gekeler: DuMont's Handbuch der Farbe (Farbräume). DuMont, Köln 1988, ISBN 3-7701-2111-2.
Weblinks
- Color conversion (RGB/CMYK/HSV) Farbrechner
- Color Conversion Formulas Umrechnungsformeln
- Bradford-Matrizen zur Umrechnung zwischen Farbräumen
Einzelnachweise
Die in diesem Artikel verwendeten Farben werden auf jedem Monitor anders dargestellt und sind nicht farbverbindlich. Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild: Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe (R für Rot, G für Grün oder B für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt – den gebräuchlichen Wert für IBM-kompatible PCs. Apple-Macintosh-Rechner hingegen verwenden standardmäßig einen Gammawert von 1,8.
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