Abdullah Ibn Buhaina

Abdullah Ibn Buhaina

Art Blakey (Abdullah Ibn Buhaina) (* 11. Oktober 1919 in Pittsburgh, Pennsylvania, USA; † 16. Oktober 1990 in New York an Lungenkrebs) war ein bekannter US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Concert (1985)

Art Blakey arbeitete zunächst im Bergbau. Musikalisch begann er als autodidaktischer Pianist, bis er in seiner eigenen Band von Erroll Garner abgesetzt wurde. Daraufhin wandte er sich dem Schlagzeug zu. In den 1940er Jahren war Art Blakey Schlagzeuger in den Bands von Mary Lou Williams, Fletcher Henderson und Billy Eckstine. Während einer längeren Afrika-Reise in den späten 1940er Jahren konvertierte er zum Islam, wurde damit Anhänger der Ahmadiyya Muslim Gemeinde und nahm für einige Zeit den Namen Abdullah Ibn Buhaina an. Seine Erfahrungen in Afrika beschreibt er in hübschen Anekdoten. Auf Ritual und Drumsuite (The Sacrifice) sind davon inspirierte Stücke zu hören.

1955 gründete er zusammen mit dem Pianisten Horace Silver die Hard-Bop-Band The Jazz Messengers. 1956 schied Silver aus und überließ Blakey den Bandnamen, so dass daraus „Art Blakey & The Jazz Messengers“ entstanden.

Blakeys Stil wurde geprägt durch Kenny Clarke, der in der Bebop-Ära den Grundrhythmus von der Basstrommel auf die Becken verlegte und die tiefe Trommel für Akzente benutzte. Diese Art der Rhythmisierung wurde soweit getrieben, dass im Schlagzeugspiel teilweise gar kein Grundrhythmus mehr auszumachen war. Blakey benutzte aber weiterhin die Basstrommel in einer erdigen Betonung, die aus dem Swing stammte, als noch der Grundrhythmus, oft schlicht als vier Viertel, auf der Basstrommel gespielt wurde, hat sich aber von den Beschränkungen im Swingstil völlig befreit. Ihm wird noch von Max Roach eine Unabhängigkeit aller vier Gliedmaßen bestätigt, die seinen Klang immer erkennbar macht in seiner polyrhythmischen Art. Oft hört man von ihm Presswirbel. Dabei wird die Snaredrum mit dem einem Trommelstock gespielt und mit dem anderen Stock das Fell der Snaredrum immer stärker niedergedrückt, so dass sich der Ton des Wirbels kontinuierlich erhöht. Er spielte oft Schlagzeugeinleitungen zu den Stücken, die so polyrhythmisch sind, dass man ein Gefühl des Schwebens erhält. Blakey strahlte immer eine Erregung aus, die er aber zu Gunsten des gesamten Ensembles im Sinne der Swing-Ära kanalisierte. Er wird auch mit einem im Rücken der Solisten arbeitenden Orchester verglichen.

Während seiner Zeit bei Billy Eckstine herrschte ein Aufnahmeboykott durch die Musikergewerkschaften, weshalb frühe Aufnahmen aus dieser Zeit rar sind. Das gilt für alle Bopper.

Etwas später findet man viele Aufnahmen von ihm als „sideman“ (zufälliges Bandmitglied) vieler Bands und Begleiter herausragender Solisten, zum Beispiel von Fats Navarro und Thelonious Monk.

Ab 1955 begann die Zeit der Messengers. Blakey erwartete von seinen jeweiligen Bandmitgliedern, dass sie ihren Beitrag zum Repertoire der Gruppe leisteten.

Die geschlossensten Formationen aus dieser Zeit (späte 50er/ frühe 60er) waren wohl diejenigen mit den Trompetern Lee Morgan und Freddie Hubbard, den Tenorsaxophonisten Benny Golson (Blues March) und Wayne Shorter, den Pianisten Horace Silver, Bobby Timmons (Moanin') und Cedar Walton. Zu Beginn der 1960er Jahre wurden die Messengers außerdem durch die Hinzunahme des Posaunisten Curtis Fuller gelegentlich zum Sextett erweitert.

In den 1970ern gab es die innovative Kombination mit Valeri Ponomarev, Bobby Watson und Walter Davis Jr., die nicht gut dokumentiert ist (Jodi) (Roulette). Die 1980er brachten die letzte Phase der Band, mit auch später sehr umtriebigen Mitgliedern. Das sind Wynton Marsalis, Terence Blanchard, Jean Touissant, Bill Pierce, Donald Harrison, James Williams, Geoff Keezer, Mulgrew Miller, Lonnie Plaxico.

Zitat

Kenny Clarke war der Taufpate, Max war der Maler, der die Farben mischte; Art war der Vulkan!“ -Dizzy Gillespie

„No America, No Jazz.“ - Art Blakey

Sonstiges

1959 spielte er mit seinen Jazz-Messengers (Bobby Timmons, Jymie Merritt, Barney Wilen, Lee Morgan) die Musik zum Film Les Liaisons Dangereuses von Roger Vadim.

Diskografische Hinweise (Auswahl)

  • Art Blakey & The Jazz Messengers A Night At Birdland, Vol 1 & 2, mit Clifford Brown (tp), Lou Donaldson (as), Horace Silver (p), Curley Russell (b) (Blue Note, 1954)
  • Art Blakey & The Jazz Messengers At The Cafe Bohemia, Vol 1 & 2, mit Kenny Dorham (tp), Hank Mobley (ts), Horace Silver (p), Doug Watkins (b) (Blue Note, 1954)
  • Art Blakey & The Jazz Messengers Ritual, (Blue Note), mit Bill Hardman (tp), Jackie Mclean (as), Sam Dockery (p), Spanky DeBrest (b) (Blue Note, 1957)
  • Art Blakey & The Jazz Messengers The Drum Suite, mit Ray Bryant (p) , Oscar Pettiford (b), Art Blakey, Jo Jones (d), Specs Wright (tymp), Candido (cga), Sabu (bgo) bzw. Bill Hardman (tp), Jackie Mclean (as), Sam Dockery (p), Spanky DeBrest (b), (Columbia 1956-1957)
  • Art Blakey & The Jazz Messengers Moanin', mit Lee Morgan (tp), Benny Golson (ts), Bobby Timmons (p), Jymie Merritt (b), (Blue Note, 1958)
  • Art Blakey & The Jazz MessengersMosaic (Blue Note 1961)
  • A Jazz Message, mit Sonny Stitt (as), McCoy Tyner (p), Art Davis (b) (Impulse! 1963)
  • Art Blakey & The Jazz Messengers New York Scene, mit Terrance Blanchard (tp), Donald Harrison (as), Jean Toussaint (ts), Mulgrew Miller (p), Lonnie Plaxico (b), Concord, 1984)
  • Art Blakey & The Jazz Messengers Live At Kimbals, mit Terrance Blanchard (tp), Donald Harrison (as), Jean Toussaint (ts), Mulgrew Miller (p), Lonnie Plaxico (b) (Concord, 1985)

Weblinks


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