- Caesar Rudolf Boettger
-
Caesar-Rudolf Boettger (* 20. Mai 1888 in Frankfurt am Main; † 8. September 1976 in Heidelberg) war ein deutscher Zoologe und Professor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Boettger wuchs in Frankfurt am Main auf. Nach dem Abitur studierte er zunächst an der Universität Bonn Zoologie und wurde dort 1908 im Corps Guestphalia aktiv. Im WS 1909/1910 wechselte er an die Universität Breslau. Dort studierte er, war gleichzeitig Einjährig-Freiwilliger im Feldartillerie-Regiment Nr. 6 und beim Corps Silesia aktiv. 1912 promovierte er in Bonn und ging anschließend bis 1914 auf Forschungsreise nach Afrika und in den Orient. Das dabei gewonnene Material führte später zu seinem Buch über Die Haustiere Afrikas. Sein Plan, eine akademische Laufbahn einzuschlagen, wurde zunächst durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs verhindert, während dessen er in Frankreich und in der Türkei eingesetzt wurde. Nach Kriegsende arbeite er im Reichswehrministerium in der Abteilung Gasschutz und fertigte nebenher seine Habilitationsschrift. 1932 wurde er zum Privatdozenten für Zoologie an der Universität Berlin habilitiert und dort 1938 zum Professor für Zoologie ernannt. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er an die Heeresgasschutzschule in Celle versetzt und zum Oberst befördert. Nach Kriegsende war Boettger zunächst arbeitslos und wurde dann 1947 als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Zoologie der Technischen Hochschule Braunschweig berufen. In dieser Funktion baute er das Naturhistorische Museum der Hochschule auf. Nach seiner Emeritierung 1956 machte Boettger fünf Forschungsreisen von jeweils sechs bis 12 Monaten Dauer nach Nordamerika, Hawaii und Mexiko. 1965 war er Visiting Curator an der University of Michigan in Ann Arbor und im hohen Alter noch 1967/1968 Teilnehmer an einem Forschungsvorhaben des Naval Medical Field Research Laboratory in North Carolina.
Leistungen
Mehr als ein Dutzend neu entdeckte Tierarten wurden Boettger zu Ehren benannt. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurden ihm unter anderem die Bronzene Medaille der Universität Helsinki verliehen und die Cretzschmar-Medaille der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main verliehen.
Werke
Boettger verfasste zusätzlich zu seinen Büchern über 220 Zeitschriften- und Fachbuchbeiträge.
- Die Landschneckenfauna der Aru- und der Kei-Inseln (Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, Band 338), Frankfurt am Main 1922
- Die subterrane Molluskenfauna Belgiens, Brüssel 1939
- Die Stämme des Tierreichs in ihrer systematischen Gliederung, Braunschweig (Vieweg), 1952
- Die Haustiere Afrikas, Jena (VEB G. Fischer), 1958
- Entstehung und Werdegang des 200jährigen Staatl. Naturhistorischen Museums zu Braunschweig, Braunschweig (Appelhans), 1954
Literatur
- Dietrich Teschner: Nachruf auf Caesar-Rudolf Boettger, in: Mitteilungen der TH zu Braunschweig, 1976, Heft I/II, S. 67
Weblinks
Personendaten NAME Boettger, Caesar-Rudolf KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe GEBURTSDATUM 20. Mai 1888 GEBURTSORT Frankfurt am Main STERBEDATUM 8. September 1976 STERBEORT Heidelberg
Wikimedia Foundation.