Caesarius von Châlon

Caesarius von Châlon

Caesarius von Arles (* um 470 bei Chalon-sur-Saône; † 27. August 542 in Arles), auch Caesarius von Châlon genannt, war Erzbischof von Arles und einer der bedeutendsten Kirchenmänner im Gallien seiner Zeit.

Caesarius trat in jungen Jahren in die Abtei Lérins bei Cannes ein, wo seine asketische Lebensweise seiner Gesundheit so abträglich gewesen sein soll, dass man ihn zur Erholung nach Arles schickte. Hier wurde er Diakon, dann Presbyter und stand schließlich der Abtei von Arles vor. Das Erzbistum von Arles hatte zu diesem Zeitpunkt Aeonius inne, nach dessen Tod man sich im Jahre 502 für Caesarius als seinen Nachfolger entschied. Caesarius geriet in politische Schwierigkeiten, als ein Licinianus dem westgotischen König Alarich II. hinterbrachte, Caesarius wolle die Stadt Arles den Burgunden ausliefern. Caesarius wurde daraufhin seines Postens enthoben und nach Bordeaux verbracht. Nachdem sich seine Unschuld herausstellte, durfte er aber wieder zurückkehren. 506 berief er eine Synode nach Agde ein, die wichtige Beschlüsse in Bezug auf das kanonische Kirchenrecht fasste. Nachdem die Provence an die Ostgoten fiel, wurde Caesarius erneut Verrat vorgeworfen und 513 nach Ravenna gebracht. Nun setzte sich der Ostgotenkönig Theoderich der Große für ihn ein und er kam wieder frei. Caesarius begab sich dann nach Rom zu Papst Symmachus, der ihm das Pallium für das Arelater Erzbistum verlieh.

In der Folge berief Caesarius fünf Kirchenversammlungen: 524 in Arles, 527 in Carpentras, 529 in Orange und in Vaison und 533 in Marseille. Dabei setzte er sich stark für die katholische Orthodoxie und gegen semipelagianistische Tendenzen ein; so sorgte er dafür, dass die Lehre, es gebe Menschen, die durch die göttliche Allmacht zum Bösen vorherbestimmt seien, auf der Synode von Orange verdammt wurde. Er galt als Verfechter einer strengen Kirchen- und Klosterdisziplin, die sich auch in der von ihm verfassten regula ad monachos beziehungsweise der regula ad virgines äußert. 514 weihte er das Nonnenkloster in Lyon, wohl das früheste Nonnenkloster im Westen überhaupt, und setzte seine Schwester als erste Äbtissin ein.

Caesarius starb betagt in Arles; sein Todestag, der 27. August, ist zugleich der Festtag des als Heiligen verehrten Erzbischofs, der nicht zuletzt durch seine Volkspredigten bekannt wurde.

Literatur

  • M.-J. Delage: Césare d'Arles: Sermons au peuple 1, Sources Chrétiennes. Paris 1971.
  • William E. Klingshern: Caesarius of Arles: The Making of a Christian Community in Late antique Gaul. Cambridge 1994.

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Caesarius von Arles — (* um 470 bei Chalon sur Saône; † 27. August 542 in Arles), auch Caesarius von Châlon genannt, war Erzbischof von Arles und einer der bedeutendsten Kirchenmänner im Gallien seiner Zeit. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Caesarius of Arles — Saint Caesarius of Arles Bishop Born 468/470 Chalon sur Saône Died 27 August 542(542 08 27) Honored in Roman Catholic Church Eastern Orthodoxy …   Wikipedia

  • Richulf — († 9. August 813 in Mainz, auch Richolf) war von 787 bis zu seinem Tod Erzbischof von Mainz. Er entstammte einer fränkischen Adelsfamilie aus der Wetterau. Zusammen mit seinem Bruder Rutekar stiftete er Besitzungen in Frankfurt Rödelheim an das… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”