- Blasfilm
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Blasfilme sind Kunststofffilme, die durch einen Extruder erzeugt werden.
In dem Extruder wird der Kunststoff aufgeschmolzen und mit Druck gefördert. Am Ausgang des Extruders ist eine beheizte Düse angeordnet, aus der die Schmelze austritt. Es gibt neben den Breitschlitzdüsen für die Herstellung von Flachfilmen auch runde Düsen, die einen Schlauch erzeugen. In diesen Schlauch wird Luft eingeblasen, wodurch sich auf Grund der weiter vorne üblichen Flachlegung des Schlauches eine Blase bildet. Die Luft hat mehrere Funktionen, sie beheizt und kühlt den Kunststofffilm. Der Luftdruck erzeugt eine Kraft, mit der der Film gereckt wird. Die Reckung des Films erhöht die Durchsichtigkeit, Stabilität und Stärke. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Reckgrad in MD-Richtung (machine direction) und in TD-Richtung (transverse direction). Die Reckgrade können unterschiedlich sein und das Verhalten der Folie beeinflussen.
Nach dem Flachlegen der abgekühlten und gereckten Folie werden die Ränder der Folie aufgeschnitten und anschließend Ober- und Unterseite der Folie getrennt auf eigenen Wicklern aufgewickelt. Eine solche Folie nennt man üblicherweise eine Blasfolie oder einen Blasfilm. Insbesondere wird so eine PE-Folie hergestellt.
Der Folienblasprozess wird aber auch erfolgreich bei Mehrschichtfolien eingesetzt. Es gibt unter anderem 5- oder 7-Schicht Blasfolien, die unterschiedliche Materialkombinationen aufweisen können. Jedes Material wird dabei durch einen eigenen Extruder aufgeschmolzen. Nachteilig bei Blasfolien ist oftmals das nicht ganz perfekte Dickenprofil, welches durch Temperaturschwankungen beim Recken verursacht wird. Es gibt auch Blasprozesse, bei denen die Luft durch eine Wasserblase ersetzt ist. Dieser Prozess kommt insbesondere bei Polypropylen zum Einsatz, weil hier wesentlich größere Reckkräfte benötigt werden.
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