Calendar Girls

Calendar Girls
Filmdaten
Deutscher Titel: Kalender Girls
Originaltitel: Calendar Girls
Produktionsland: GB, USA
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: 104 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK ohne Al.
Stab
Regie: Nigel Cole
Drehbuch: Tim Firth, Juliette Towhidi
Produktion: Nick Barton, Suzanne Mackie
Musik: Patrick Doyle
Kamera: Ashley Rowe
Schnitt: Michael Parker
Besetzung

Kalender Girls (Calendar Girls) ist eine britisch-US-amerikanische Filmkomödie von Nigel Cole aus dem Jahr 2003. Die Hauptrollen spielen Helen Mirren und Julie Walters. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In der regionalen Gruppe des Rylstone Women's Institute in North Yorkshire versammeln sich wöchentlich die älteren Frauen des Ortes. Zu ihnen gehören auch die langjährigen Freundinnen Annie und Chris. Die Sitzungen der Gruppe langweilen die meisten der Frauen, aber keine will zugeben, dass Vorträge über Brokkoli oder das Herstellen von Teppichen nicht wirklich interessant sind. Wie jedes Jahr wollen die Damen auch im kommenden Jahr wieder einen Kalender herausbringen. Die bisherigen Kalender zeigten Blumenbilder oder Fotos von regionalen Brücken. Im nächsten Kalender sollen es nun Kirchen aus der Region sein. Die Erlöse der bisherigen Kalender brachten allerdings nicht die erhofften Einnahmen.

Eines Tages erkrankt John Clarke, der Ehemann von Annie an Leukämie. So verbringen die Freundinnen Chris und Annie viel Zeit im Angehörigenraum des Krankenhauses und müssen feststellen, dass das Sofa dort alles andere als gemütlich ist. Annies Ehemann stirbt, und die Freundinnen beschließen, dass sie die Erlöse des neuen Kalenders nutzen wollen, um für den Angehörigenraum ein neues Sofa zu kaufen. Chris hat eines Tages beim Anblick eines Pin-up-Kalenders die Idee, dass die Frauen selbst auf den Fotos des Kalenders zu sehen sein sollen. Sie wollen sich bei hausfrauentypischen Tätigkeiten fotografieren lassen, allerdings mit einer Besonderheit: Die Frauen werden nackt zu sehen sein.

So machen sich die Frauen auf die Suche nach einem geeigneten Fotografen, welcher ihre Ideen in die Tat umsetzen soll. Zunächst sind die Frauen noch sehr schüchtern, und so gestaltet sich der Beginn der Fotoaufnahmen ausgesprochen kompliziert. Nachdem sich die Damen etwas gelöst haben, läuft alles fast von allein. Sogar die ursprünglich skeptische Ruth taucht plötzlich bei den Aufnahmen auf.

Während Chris in den Tagen danach versucht, Sponsoren zur Herstellung des Kalenders zu finden, treten im Privatleben der Frauen auch einige Probleme auf. So hat Chris Konflikte mit ihrem pubertierenden Sohn, oder Ruth wird immer mehr von ihrem Ehemann ignoriert.

Chris hat Glück und so kann sie eine Bierbrauerei als Sponsor gewinnen und der Druck der 500 Kalender startet. Eine geplante Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Kalenders muss aufgrund der vielen anwesenden Pressevertreter sogar in den Tanzsaal des Gemeindehauses verlegt werden. Das Medienecho überrascht die Frauen völlig. Sie sind das Gesprächsthema in ganz Großbritannien. Die ersten ausgelieferten Kalender sind schon nach wenigen Minuten ausverkauft, und es tauchen immer mehr Reporter in dem kleinen Städtchen auf. Aber auch die privaten Probleme nehmen zu. Der Ehemann von Chris redet unwissentlich mit einem Regionalreporter über seine Eheprobleme, welches auch prompt zu einer ausführlichen Berichterstattung in der Zeitung führt. Ihr Sohn wird zudem auch noch beim Kiffen erwischt, wobei sich herausstellt, dass es nicht Marihuana, sondern Oregano war, was er geraucht hat. Ruth hingegen muss feststellen, dass ihr Mann eine Affäre hat.

Aber auch positive Entwicklungen passieren: Die Frauen bekommen haufenweise Post von Fans, die sich bei ihnen mit ganz persönlichen Briefen bedanken. Und dann hört man sogar in den USA etwas von diesem außergewöhnlichen Projekt, und so werden einige der Frauen in die Talkshow von Jay Leno eingeladen. Chris entscheidet sich kurzfristig, dass sie in England bleibt, um sich um ihre Familienprobleme zu kümmern.

In Hollywood angekommen, können die Frauen gar nicht glauben, in was für einem luxuriösen Stil sie dort empfangen werden. Kurz vor der Sendung taucht plötzlich auch Chris auf. Nach der Talkshow hat sie noch eine Überraschung, denn sie hat einen Auftrag für einen Waschmittelspot an Land gezogen. Allerdings stellt sich heraus, dass sie für diesen Spot ebenfalls nackt auftreten sollen. Dies führt zu einem Streit zwischen Chris und Annie. Sie sagen dem Regisseur des Werbespots ab und reisen zurück nach England.

Dort kommen sie genau an einem Donnerstag an, dem Tag der wöchentlichen Treffen der Regionalgruppe. Sie werden freudig begrüßt und erfahren, dass der Kalender bisher schon über 280.000 britische Pfund eingebracht hat. Chris und Annie vertragen sich wieder und natürlich bekommt das Krankenhaus auch das geplante Sofa für den Warteraum.

Vor dem eigentlichen Abspann erfährt man, dass die Erlöse bis dato 578.000 britische Pfund betragen. Dieses Geld reichte für eine neue Leukämie-Station des örtlichen Krankenhauses. Und für ein Sofa...

Kritiken

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film wirke „erzwungen“ und „künstlich“. Die meisten Charaktere seien „steif“ und würden über eine nur „rudimentäre Persönlichkeit“ („minimal personalities“) verfügen. [1]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film befinde sich „in der Tradition des britischen Arbeiterkinos“. Die Inszenierung sei „zurückhaltend“, die „hervorragenden“ Darstellungen würden überzeugen. [2]

Filmspiegel.de schreibt, der Film folge "der erfolgreichen Serie britischer Komödien im Stil von »Lang lebe Ned Devine!« oder »Ganz oder gar nicht«" und sei "mindestens ebenso erfrischend komisch". "Glücklicherweise fehlen auch hier nicht die Bezüge zum realen Leben, die dem Film trotz häufiger Überzeichnung eine warmherzige, charmante Aussage mit auf den Weg geben." [3]

Im Filmlexikon von BR-online wird gelobt, Regisseur Nigel Cole hätte "mit seinem brillanten Ensemble eine Komödie inszeniert, die vor Witz und Intelligenz sprüht". Den Darstellerinnen sehe man "ihr Vergnügen bei der Darstellung dieser die Tabus brechenden Kleinstadtdamen an". [4]

Auszeichnungen

Helen Mirren wurde im Jahr 2003 für den Europäischen Filmpreis und im Jahr 2004 für den Golden Globe Award nominiert. Helen Mirren und Julie Walters wurden 2004 für den Golden Satellite Award nominiert.

Juliette Towhidi gewann im Jahr 2003 für das Drehbuch einen Preis des Festival International du Cinéma au Féminin.

Der Film gewann im Jahr 2003 den British Comedy Award. Er wurde 2004 in zwei Kategorien für den Golden Trailer Award nominiert.

Hintergrund

Der Film wurde in England, in Hollywood und in Santa Monica (Kalifornien) gedreht. [5] Er spielte in den Kinos der USA ca. 31,0 Millionen US-Dollar ein, in den britischen Kinos waren es ca. 20,2 Millionen Pfund Sterling. [6]

Kalender Girls lief auf verschiedenen Filmfestivals, darunter dem Filmfest Hamburg, dem Tokyo International Film Festival und dem Cairo International Film Festival. [7]

Einige der realen „Kalender Girls“ haben einen Gastauftritt als Mitglieder des Gesamtvorstandes des Womans Institute.

In einer Szene ist der aus King of Queens als Spence Olchin bekannte Patton Oswalt zu sehen.

Ausserdem hat die New Yorker Thrash Metal Band Anthrax (Band) einen Gastauftritt der allerdings in seiner vollen Länge nur in den Deleted Scenes zu sehen ist.

Nachahmung

Die Albertinum Girls, elf Damen aus Caritas-Seniorenzentrum "Albertinum" in Neu-Ulm, die 2008 unter Leitung ihres Pflegers Georg Hieber einen Kalender veröffentlichten, auf dem leicht bekleidete Damen im fortgeschrittenen Alter zu sehen sind, ahmten einen solchen Kalender nach. 2009 wurde dann noch der Rap-Song "Mir ham viel Spaß g'habt" eingespielt. Die Damen wurden zwischen 1917 und 1940 geboren. [8]

Quellen

  1. Kritik von James Berardinelli
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. filmspiegel.de
  4. BR-online
  5. Drehorte für Calendar Girls
  6. Business Data for Calendar Girls
  7. Veröffentlichungstermine von Kalender Girls
  8. Westdeutsche Zeitung, 27.Januar 2009

Weblinks


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