Bouncen (Sport)

Bouncen (Sport)
Sportler beim Bouncen

Bouncen (engl. to bounce: Springen, Prellen) oder Powerbocking ist eine Funsportart. Beim Bouncen geht, läuft, sprintet oder springt der Sportler mit speziellen Sprungstiefeln, auch Sprungstelzen genannt. Die Geräte und Sportler werden auch als Flyjumper, Powerjumper oder Powerbocker bezeichnet.[1][2]

Erfahrene „Bouncer“ schaffen Sprünge bis zu zwei Meter hoch und fünf Meter weit, schlagen Salti, zeigen Stunts oder sprinten mit einer Geschwindigkeit bis zu 45 km/h.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweisen der Sprungstelzen

Die Sprungstiefel enthalten eine nach Angaben der Hersteller bruchsichere Fiberglasfeder,[3] die Auftrittsohlen sind aus rutschfestem Hartgummi hergestellt. Die Energie, durch die die Feder zusammengedrückt wird, wird in der Ausdehnungsphase der Feder wieder frei und akzentuiert somit jeden Schritt des Sportlers.

Nutzen dieser Sportart

Bouncen bringt neben einer besonders gelenkschonenden Fortbewegung ein deutlich umfangreicheres Traingsspektrum mit sich, als herkömmliche Fortbewegungsarten wie Wandern oder Joggen. Neben der Beinmuskulatur wird insbesondere die Bauch- und Rückenmuskulatur verbessert, der Hersteller spricht von der Aktivierung 98 % aller Muskeln.[4]

Was neben der deutlich gelenkschonenderen Bewegung ein weiterer großer Vorteil gegenüber dem Joggen darstellt, ist die deutlich anstrengendere und effektivere Sportausübung dieses Sports. Der Hersteller gibt eine fünfmal größere Effektivität gegenüber Joggen an.[5]

Vertrieb

Die Produkte haben je nach Hersteller unterschiedliche Namen. Die größten Vermarkter sind Pro-Jump, Poweriser, Powerstrider, FlyJumper, SpeedJumper, PowerSkip und 7meilenstiefel, wobei die Typenbezeichnungen wiederum unterschiedlich lauten.

Kosten

Die Stelzen werden zur Zeit für rund 200 bis über 1000 € angeboten. Als Schutzausrüstung sind Handgelenks-, Ellbogen-, und Knieschützer notwendig. Auch das Tragen eines Helmes wird empfohlen.

Anwendung und Gefahren

Durch die direkte Montage an den Fuß und die feste Doppelschnallenverbindung sowie eine feste Verbindung unterhalb des Knies ist die Sprungstelze eigentlich nur eine Verlängerung des eigenen Beines. Der Schwerpunkt (Auftrittspunkt) liegt genau unterhalb des Fußes ähnlich wie beim Gehen. Jedoch wird der Fuß praktisch nur zur Ferse umfunktioniert. Aufgrund der abgerundeten Gummifüße ist es nahezu unmöglich, längere Zeit stehen zu bleiben. Daher muss man sich entweder abstützen oder immer in Bewegung bleiben.[6]

In der Wetten, dass..?-Sendung am 4. Dezember 2010 erlitt ein Wettkandidat schwere Verletzungen, als er versuchte, auf Sprungstelzen mit einem Salto über ein fahrendes Auto zu springen. Der Wettkandidat zog sich dabei eine komplexe Verletzung der Halswirbelsäule zu.

Weltrekord im Rückwärts-Salto

Der Weltrekord im Rückwärts-Salto – eingetragen im Guinness Buch der Rekorde – wird von „Half Animal“ Jesus Villa gehalten. Er schaffte am 4. Juli 2007 an der John Carroll University 19 Rückwärts-Salti auf einer Länge von über 100 Yards (etwa 91,4 Meter).

Literatur

Weblinks

 Commons: Poweriser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Flyjumper/Powerjumper in der Hafencity
  2. Heute im ZDF: "Wetten, dass ..?" mit Gottschalk & Hunziker aus Düsseldorf
  3. Patentschrift des Koreaners Tae-Hyuk Yoon, 2002
  4. Herstellerseite: Vorteile von 7-Meilenstiefeln
  5. Worin besteht die 5x größere Effektivität gegenüber Joggen (Forum)
  6. 2. Teil: Stillstehen? Das geht nicht

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