Funsport

Funsport

Funsport ist ein vor allem im Bereich der Jugendkulturen und des Marketing verwendeter Begriff, der für erlebnisorientierte Trendsportarten steht. Funsport ist als Neulexem seit Mitte der 1990er Jahre im Gebrauch und bezeichnet sportliche Betätigungen, bei denen Vergnügen und gemeinsames Erleben im Vordergrund stehen.[1] Der Duden nahm den Begriff 2000 zum ersten Mal auf und definiert Funsport als „unkonventioneller Sport, bei dem das Vergnügen im Vordergrund steht“.[2] Der Begriff selbst wird im Englischen nicht verwendet; es handelt sich daher um einen sogenannten Pseudoanglizismus für Trend- und Erlebnissportarten.[3]

Mit Funsport werden oft moderne Sportarten bezeichnet, bei denen der Leistungs- und Erfolgsgedanke nicht im Vordergrund stehen. Sie sind in der Regel keine vereinsorganisierten Mannschafts-, sondern oft gemeinschaftlich ausgeübte Individualsportarten. Zielgruppe sind zumeist Jugendliche oder junge Erwachsene. Als Bestandteil der Jugendkultur sind vor allem Brettsportarten wie Skateboarden und Snowboarden populär.[4] Die Attraktivität der Funsportarten sei auf eine Kombination von Marken, Moden, Musik und Aktivität zurückzuführen, die insgesamt das Freizeitverhalten Jugendlicher prägt.[5]

Der Sportwissenschaftler Jürgen Schwier definierte Funsport als „jugendkulturell imprägnierte Bewegungspraktiken“, die wie modische „Varianten traditioneller Sportspiele“ und „eher exotischen Aktivitäten“ wie Tipp Kick und Nachtgolfen häufig „mit dem diffusen Etikett ‚Fun-Sportarten‘ versehen werden.“[6]

Einzelnachweise

  1. Dieter Herberg, Michael Kinne und Doris Steffens: Neuer Wortschatz: Neologismen der 90er Jahre im Deutschen, Schriften des Instituts für Deutsche Sprache, Gruyter 2004, S.125/126, Online
  2. Funsport in duden.de, abgerufen am 6. Juli 2011
  3. Ageliki Ikonomidis: Anglizismen auf gut Deutsch: Ein Leitfaden zur Verwendung von Anglizismen in deutschen Texten, Buske 2009, S.80, online
  4. Beate Großegger und Bernhard Heinzlmaier Jugendkultur Guide, öbvhpt 2002, online
  5. Jürgen Mansel, Hartmut M. Griese und Albert Scherr: Theoriedefizite in der Jugendforschung: Standortbestimmung und Perspektiven, Juventa 2003, S. 147, online
  6. Jürgen Schwier:„Do the right things“ - Trends im Feld des Sportes, In: dvs-Informationen 13, 1998, S.9

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