Brandungskliff am Steigerberg

heutiger Zustand des Fundortes in der Kiesgrube bei Eckelsheim

Das fossile Brandungskliff am Steigerberg ist Teil einer vor etwa 35 Millionen Jahren entstandenen Steilküste des Oligozänmeeres. Das europaweit einmalige Geotop befindet sich in Rheinhessen zwischen den Gemeinden Eckelsheim und Wendelsheim und erstreckt sich über eine Fläche von zirka 40 x 70 Metern bei einer Höhe von etwa 15 Metern.

Entstehung

Beim Steigerberg handelt es sich um einen vor zirka 285 Millionen Jahren entstandenen Rhyolit - Intrusionsstock, der durch Erosion freigelegt wurde. Durch den Einbruch des Oberrheingrabens wurde die Region des Mainzer Beckens dann vor rund 35 Millionen Jahren von einem Subtropischen Meer (Rupelmeer) überflutet, aus dem der Steigerberg zeitweise als Insel herausragte.

Das Kliff entstand durch Küstenerosion. Alle typischen Merkmale eines Brandungskliff, wie Brandungshohlkehlen, Strudellöcher und Abrasionsflächen sind eindrucksvoll erhalten. Zusammen mit ebenfalls gut erhaltenen fossilen Austernbänken und andern zahlreichen Fossilienfunden (Muscheln, Seekühe, Haie, Rochen) entsteht so, 600 Kilometer im Landesinneren, ein lebendiger Eindruck des Urmeeres vor 35 Millionen Jahren.

Entdeckung und Konservierung

Das Kliff wurde 1997 bei Kartierungsarbeiten des Geologischen Landesamtes Rheinland-Pfalz auf dem Gelände einer Kiesgrube entdeckt. Das Geotop wurde dann 1999 in Kooperation von Geologischem Landesamt, dem damaligen Arbeitsamt und dem Christlichen Jugenddorfwerk von Kies und Sand befreit. Im Winter 1999/2000 entstanden in einigen Bereichen des Kliffareals unerwartet große Schäden durch Frostsprengung. 2002 wurde das Kliff deshalb zum Schutz vor weiterer Erosion wieder mit Sand bedeckt, nachdem eine andere Form der Erhaltung und Erforschung an der Finanzierung gescheitert war.^[1]

Quellen

1. ↑ http://www.geonetzwerk.org/2008/02/09/brandungskliff-am-steigerberg-versandet/

49.7841666666677.9936111111111

Koordinaten: 49° 47′ 3″ N, 7° 59′ 37″ O