- Schorre
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Die Schorre (zu 'scheren') oder Brandungsplattform ist eine nahezu ebene Gesteinsfläche an einer Kliffküste, die durch die Abrasionswirkung der Brandung entstanden ist.[1]
Die leicht gegen das Meer hin geneigte Schorre ist der Kliffküste vorgelagert und liegt bei Ebbe zum größten Teil frei. Der oberste Teil der Schorre liegt gewöhnlich tocken und wird nur bei Sturmfluten und Ausnahme-Gezeiten vom Meer bearbeitet.[2] Die Abrasionsfläche reicht so weit in die Tiefe, wie sie von den Wellen am Meeresboden geformt werden kann, und geht zum Meer hin in den Schelf über.
Die Schorre kann nach der Lage unterteilt werden in Unterwasserschorre, Gezeitenschorre und die Hochschorre oder Sturmschorre. Eine weitere Einteilung gliedert die Schorre in Felsschorre (Abrasion, Abtragung) und Sandschorre (Sedimentation, Ablagerung).
Einzelne, auf der Schorre als Erosionsreste stehen gebliebene Felsnadeln oder -vorsprünge werden als Brandungspfeiler bezeichnet.[1] Ein in Deutschland bekanntes Beispiel ist die 47 Meter hohe „Lange Anna“ an der Nordspitze der Insel Helgoland.
In geologischer Vergangenheit entstandene Brandungsplattformen können infolge tektonischer Hebungsvorgänge oder Meeresspiegelabsenkungen heute über dem Meeresspiegel liegen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c F. Press und R. Siever: Allgemeine Geologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg-Berlin-Oxford 1995
- ↑ Herbert Louis und Klaus Fischer: Allgemeine Geomorphologie, de Gruyter, 4. Aufl., Berlin 1979, S. 534
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