fdisk

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Viele Partitionierungsprogramme für Blockgeräte (z. B. Festplatte oder Diskette) werden fdisk (für "fixed disk", eine englische Bezeichnung für Festplatte) genannt. Bei Festplatten ist es nötig, diese vor dem Betrieb in einen oder mehrere Teile oder logische Laufwerke – Partitionen genannt – aufzuteilen. Das Hauptziel liegt darin, den ungeordneten Festplattenspeicher mittels eines Dateisystems zu strukturieren und somit sinnvoll für die Dateiverwaltung nutzen zu können. Das Verzeichnis dieser Partitionen, die Partitionstabelle, befindet sich bei mit MBR-formatierten Festplatten in Sektor 0 (d. h. am Beginn jeder initialisierten Festplatte), in den Bytes 446 bis 509. Einige dieser Programme können mehrere Partitionen wiederum zu einem logischen Laufwerk zusammenfassen, was beispielsweise sinnvoll sein kann, um mehrere Festplatten als zusammengehöriges Laufwerk zu verwalten.

Bei fdisk-Varianten kann es sich um eine zeichenorientierte Benutzerschnittstelle (dialog- oder menü-basiert) oder um ein Kommandozeilen-Programm handeln. Es gibt zwar auch Verwaltungsprogramme mit grafischen Benutzeroberflächen, diese werden aber nicht fdisk genannt und zum Teil gesondert unter Partition (Informatik)#Partitionierungsprogramme behandelt.

Inhaltsverzeichnis

DOS und Windows

Startmenü von MS-fdisk

Alle DOS-Derivate nutzen ein Partitionsprogramm, fdisk genannt. Der Name erklärt sich durch IBMs Eigenart, Festplatten fixed disks zu nennen. Die Programme können nur FAT-Partitionen und maximal eine primäre Partition erstellen, obwohl theoretisch 4 möglich wären.

Die fdisk-Versionen von Microsoft können in den MS-DOS-Versionen 7.10 und 8.00 (ab Windows 95b) FAT32-Partitionen erstellen. Für Festplatten, die größer als 32 GB sind, benötigt die DOS 7.10-Version einen Patch, der für Windows 98 zur Verfügung steht. Die fdisk-Programme von Windows 98 (SE)/ME können zwar nur Kapazitäten bis zu 64 GB anzeigen, aber darüber hinaus Festplatten bis 128 GB verwalten (und auch Festplatten mit mehr als 128GB, falls das BIOS 48bit-Adressierung unterstützt[1]). Erstere Limitierung kann durch einen Patch von Microsoft behoben werden. Der erweiterte Partitionsmanager XFDisk ist ein freier Ersatz für Microsofts fdisk und bietet viele Optionen, die im Standard-fdisk nicht enthalten sind. Das Programm sollte ursprünglich die fdisk-Programme von Microsoft ablösen, was wegen der 128 GB-Limitierung nicht gelang.

Windows NT-basierte Betriebssysteme (Windows NT, 2000, XP, Windows Vista und Windows 7) besitzen zwei Partitionierprogramme (grafisch in der Datenträgerverwaltung sowie das zeichenorientierte DISKPART). Beide können bis zu 4 primäre Partitionen oder bis zu 3 primäre Partitionen und eine erweiterte Partition anlegen. Mit entsprechendem EIDE-Treiber (wozu ein aktuelles Service Pack nötig sein kann), kann die 128 GB-Limitierung umgangen werden.

Außerdem unterstützen Windows 2000 und XP bei der Festplatteninitialisierung sogenannte „Dynamische Datenträger“, bei denen auch mehr Partitionen möglich sind. Diese Datenträger sind dann aber nicht mehr im klassischen Sinn partitioniert und können von anderen Betriebssystemen als Windows und Linux nicht gelesen werden, d.h. von anderen Betriebssystemen werden keine Partitionen erkannt.

FreeDOS wird mit Free FDISK, einem freien und erweiterten Partitionsprogramm, ausgeliefert.

Unix-artige Systeme

Bildschirmfoto von cfdisk unter Linux

Unixderivate brauchen mindestens eine Partition für das Wurzelverzeichnis (root). Eine zusätzliche Swap-Partition ist sinnvoll. Weitere Partitionen können die Sicherheit erhöhen und die Administration und Sicherung vereinfachen. Ältere BIOSe konnten bei Festplatten auf Bereiche oberhalb von 1024 Zylindern nicht zugreifen. Daher legten viele Anwender eine Partition so an, dass sie unterhalb der 1024-Zylinder-Grenze beginnt. Damit wird diese Partition startbar und vom Betriebssystem aus auch der oberhalb liegende Bereich nutzbar.

Die Programme fdisk und pfdisk von Linux sind dialogbasiert und bieten viele Optionen. In der Praxis wird das Programm cfdisk wegen der einfachen, menübasierten Handhabung aber bevorzugt. In grafischen Benutzeroberflächen können Programme wie qtparted Aufgaben von Fdisk übernehmen.

Unter BSD- und Solaris-Betriebssystemen werden Partitionen Slices genannt. Im Gegensatz zu Partitionen von beispielsweise Linux oder Windows, können Slices in sich unterteilt werden, die dann von BSD und Solaris Partitionen genannt werden. Dies führt oft zu Verwirrungen bei den Benutzern.

OS/2

OS/2 ist bis Version 4.0 mit zwei Partitionsmanagern ausgestattet – mit fdisk, einem textbasierten und fdiskpm, einem grafischen Programm. Beide haben gleiche Funktionen und können FAT- und HPFS-Partitionen bearbeiten. Versionen ab 4.5 unterstützen das Dateisystem JFS und haben fdisk durch einen Logical Volume Manager (LVM) ersetzt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://support.microsoft.com/kb/327202/en-us

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