Canaparius

Canaparius

Johannes Canaparius war ein Benediktinermönch und Abt im Kloster Sti. Bonifacius et Alexius auf dem Aventin in Rom. Man schreibt ihm traditionell die Vita sancti Adalberti episcopi Pragensis, das Leben des Heiligen Adalbert von Prag zu (entstanden um 1000). In diesem Werk wird zum ersten Mal die Stadt Danzig erwähnt, unter dem Namen „urbem Gyddanzyc“.[1]

Johannes Fried hat die Verfasserschaft des Canaparius bestritten und stattdessen Bischof Notger von Lüttich als Autor ins Spiel gebracht. Dafür spricht auch das älteste Manuskript, jüngst in Aachen wiederentdeckt.[2]

Der Deutschordenspriester Nikolaus von Jeroschin übersetzte die Vita im 14. Jahrhundert ins Deutsche.

Literatur

Textausgaben
  • Monumenta Germaniae Historica, Scriptores (in folio) Bd. 4, S. 581-595;
  • Johannes Canaparius, S. Adalberti Pragensis episcopi et martyris vita prior, hrsg. von Jadwiga Karwasińska, Monumenta Poloniae historica, Seria nova 4/2, Warschau 1969;
  • Jürgen Hoffmann, Vita Adalberti. Früheste Textüberlieferungen der Lebensgeschichte Adalberts von Prag (Europäische Schriften der Adalbert-Stiftung-Krefeld, Band 2), Essen 2005
Sekundärliteratur
  • Johannes Fried, Gnesen – Aachen – Rom. Otto III. und der Kult des hl. Adalbert. Beobachtungen zum älteren Adalbertsleben, in: Michael Borgolte (Hg.), Polen und Deutschland vor 1000 Jahren. Die Berliner Tagung über den „Akt von Gnesen“, Berlin 2002, S. 235 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ipse vero (Adalbertus) adiit primo urbem Gyddanyzc, quam ducis (Palamiorum Bolizlavi) latissima regna dirimentum maris confinina tangunt. Kazimierz Lucyan Ignacy Römer: Beiträge zur Beantwortung der Frage nach der Nationalität des Nicolaus Copernicus, 1872 [1] www.archive.org PDF
  2. Ausgelöst durch den Wiederfund einer Abschrift in einem Passionale des Aachener Marienstifts setzte nicht nur die Diskussion um die Entstehung der Vita prior erneut ein, sondern auch die Frage nach der Textgrundlage des verschollenen Archetypus. Unter Berücksichtigung des in Aachen überlieferten Exemplars der Vita Adalberti, die in den bisherigen Ausgaben der Adalbertsvita unberücksichtigt geblieben ist, mehrten sich die Zweifel an der Textbasis der bisherigen Editionen. Das Buch ermittelt die Handschriften, die der verlorenen Urfassung am nächsten stehen und rekonstruiert den Archetypus der Adalbertsvita auf der Grundlage der editionsrelevanten Kodizes. Der Texterarbeitung folgt eine Übersetzung der Vita Adalberti auf der Basis der Neuedition. - Abstract of : Jürgen Hoffmann, Vita Adalberti. Früheste Textüberlieferungen der Lebensgeschichte Adalberts von Prag (Europäische Schriften der Adalbert-Stiftung-Krefeld, Band 2), Essen 2005, [2]

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