Citadellstraße 7

Citadellstraße 7
Das Gebäude (1900)
Das Gebäude (2011)

Das Haus Citadellstraße 7 in Düsseldorf ist ein denkmalgeschütztes Gebäude.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1684 wurde das Haus von dem kurfürstlichen Kammerfourier Johann Georg Geinier erbaut. 1779 erwarb das Gebäude der Hofrat Daniels. Dieser ließ das Haus im Stil des Barock dekorieren. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Bau modernisiert. Im Rahmen einer aufwändigen Sanierung von 1979 bis 1980 wurden die Kellergewölbe ausgebaut. 1993 wurde das Haus erneut restauriert, seitdem beherbergt es das Polnische Institut Düsseldorf.[1]

Beschreibung

Das zweigeschossige verputzte Haus mit Hofflügel ist Teil der westlichen Blockrandbebauung der Citadellstraße. Die Schaufassade ist fünf Achsen breit. Die Fensterstürze der Erdgeschosszone zeigen Frucht- und Blütengebinde. In der mittleren Achse befindet sich der Eingang, der von Pfeilern mit Volutenkapitellen flankiert wird. Auf den Pfeilern ruht ein Rundbogen, der das Oberlicht des Turstürzes aufnimmt. Darüber befindet sich ein übergiebelter Risalit. Der Risalit selbst wird horizontal von einem Gesims geteilt. Im Giebelfeld des Risaliten befindet sich ein schmückender Lorbeerkranz.[1]

Kunstgeschichtliche Bedeutung

Während Paul Sültenfuß die wertvolle Innenarchitektur bemerkt,[2] würdigt Josef Kleesattel die Fassade.[3]

Jörg Heimeshoff bemerkt zwar die original erhaltene Innenarchitektur des Hauses; erwähnt aber keinerlei künstlerische Herkunft derselben:

Die architekturgebundene Ausstattung des 18. Jahrhunderts ist im Inneren fast vollständig erhalten. Hierzu zählen die reich verzierten Stuckdecken, Ofennischen mit Medaillonschmuck, Wandgliederungen und die barocke Treppenanlage.[1]

Die Stuckdekoration wird bei Paul Sültenfuß[4] konkretisiert. Sültenfuss schreibt sie einem barocken Stil zu, der unter dem Einfluss der Stuckverzierung von Schloss Benrath und des Düsseldorfer Residenzschlosses stand:

Diese Stuckarbeiten wie die im Hause Ritterstraße 16 haben nicht mehr die breitlappige barocke Formengebung wie die unter dem Einfluss der Stuckverzierung von Schloss Benrath stehenden Kamine und Decken der Häuser Altestadt 14 und Citadellstraße 7. Bei dem reizvollen Spiel von Ranken, Putten, Vasen, Medaillons, weiblichen Figuren und Leistenwerk, die auch bei den Stuckdecken Citadellstr. 2 im Kloster der Franziskaner wiederkehren, darf man vielleicht an die zahlreichen Stuckkünstler denken, die Johann Wilhelms Jagdschloss zu Bensberg und sein Stadtschloss auf dem Burgplatz geschmückt haben. Aber im einzelnen Künstler aufzuführen, ist einstweilen noch nicht möglich.[5]

Paul Sültenfuß beschreibt ausführlich die Treppendekoration in Düsseldorf. Er führt dabei als Beispiel die Treppe im Haus Citadellstraße 7 auf.[6]

Auf die Anlage der Treppenhäuser und ihren künstlerischen Schluss […] möchte ich nur darauf hinweisen, von welcher früher gar nicht gekannten Bequemlichkeit der Treppenlauf der geräumigen Treppenhäuser geworden ist, wie schön und exakt die Zeichnung der Profile der Baluster, Geländer und Pfosten, vor allem, wie der neue künstlerische Reichtum, den Johann Wilhelms Hof um sich sammelte, sich in dem Schmuck von Delphinen oder Voluten an den Anfangspfosten der Treppen der Wohnhäuser widerspiegelt. Man vergleiche die Treppen Citadellstraße 7, im Rathaus und die Hoftreppe Citadellstr. 5. […].[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 73–74.
  2. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. (Diss. TH Aachen), 1922, S. 91
  3. Josef Kleesattel (Hrsg.): Alt-Düsseldorf im Bild. Eine Sammlung von niederrheinischer Heimatkunst. Schmitz und Olbertz, Düsseldorf 1909, Tafel 67 Fassade.
  4. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. (Diss. TH Aachen), 1922, Abb. 81 Stuckdecke Altestadt Nr. 14
  5. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. (Diss. TH Aachen), 1922, S. 69f
  6. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. (Diss. TH Aachen), 1922, S. 71
  7. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. (Diss. TH Aachen), 1922, S. 70–71
51.223456.77055

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Citadellstraße 11 — Citadellstraße 11 …   Deutsch Wikipedia

  • Citadellstraße 19 — Das Haus Citadellstraße 19 in Düsseldorf Carlstadt ist ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem Jahre 1698. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Galerie 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Citadellstraße 14 — Haus Citadellstraße 14 Das Haus Citadellstraße 14 in Düsseldorf ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Es wurde 1692–98 für den kurfürstlichen Festungsbaumeister Michael Cagnon als Wohnhaus errichtet. Die „stattliche Dreiflügelanlage“ gilt als… …   Deutsch Wikipedia

  • Citadellstraße 17 — Gebäude Citadellstraße 17 …   Deutsch Wikipedia

  • Citadellstraße 21 — Das Haus Citdellstraße 21 in Düsseldorf ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Galerie 3 Weblinks 4 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Citadellstraße 5 — Das Haus Citadellstraße 5 in Düsseldorf ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Beschreibung Nach Jörg Heimeshoff ist die Fassade des dreigeschossigen Hauses in sechs Achsen untergliedert. Alle Öffnungen zeigen Natursteineinfassungen. Eine Tür zeigt… …   Deutsch Wikipedia

  • Häuser Citadellstraße 23 und 25 — Die beiden Häuser Citadellstraße 23 und 25 im Düsseldorfer Stadtteil Carlstadt wurden im Jahre 1684 erbaut und waren samt der Türeingänge im Rahmen einer Gesamtkomposition aufeinander abgestimmt. „Die Fassaden von Nr. 23 und 25 verhielten sich… …   Deutsch Wikipedia

  • Architektur in Düsseldorf — Die Geschichte der Architektur in Düsseldorf reicht vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert. Zahlreiche typische Bauwerke verschiedener Epochen sind noch erhalten oder wurden wieder aufgebaut. Ihren architekturgeschichtlichen Anfang nimmt …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Düsseldorf-Carlstadt — Die Liste der Baudenkmäler in Düsseldorf Carlstadt enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet von Düsseldorf Carlstadt, Stadtbezirk 01, in Nordrhein Westfalen. Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Giebelhäuser in Düsseldorf — Die Giebelhäuser in Düsseldorf haben eine lange Tradition. In der Gotik waren Treppen und Fachwerkgiebel vorherrschend. Im Stil der Renaissance waren geschweifte Fialengiebel, Treppengiebel und Dreiecksgiebel in Düsseldorf zu sehen. Im Stil des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”