Kammschnake

Kammschnake
Kammschnake
Kammschnake (Ctenophora ornata), männlich

Kammschnake (Ctenophora ornata), männlich

Systematik
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Mücken (Nematocera)
Familie: Schnaken (Tipulidae)
Unterfamilie: Tipulinae
Gattung: Ctenophora
Art: Kammschnake
Wissenschaftlicher Name
Ctenophora ornata
Meigen, 1818

Die Kammschnake (Ctenophora ornata, man findet auch die Bezeichnung Cnemoncosis ornata) ist eine Schnakenart aus der Gattung Ctenophora.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Kammschnaken werden 20 bis 22 Millimeter lang, die Flügelspannweite liegt bei 30 bis 40 Millimetern. Sie sind auffällig gefärbt: Thorax und Abdomen sind hellbraun bis dunkelrötlich, das 4. und das 5. Abdominalsegment sind matt gelb. Gelb ist auch der Halsring. Am Ende der ansonsten durchsichtigen Vorderflügel befindet sich ein großer dunkler Fleck. Die männlichen Tiere haben lange gekämmte Fühler. Die Fühler sind bei den Weibchen sehr kurz. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen den Geschlechtern ist, dass bei den Weibchen der Hinterleib zu einem auffälligen Legebohrer (Ovipositor) ausgebildet ist.

Von der Kammschnakenart C. festiva kann man sie dadurch unterscheiden, dass bei dieser die Flügelflecken kleiner sind. Bei C. magnifica haben die Hinterbeine dunkle Abschnitte, während bei C. ornata die Beine durchgehend rötlich sind. C. magnifica kommt auch nur in Aserbaidschan und dem nördlichen Iran vor.[1] C. atrata, die Schwarze Kammschnake, ist dunkler gefärbt und hat kleinere Fühler.[2] Die genaue Unterscheidung zwischen den vier in Deutschland und insgesamt 15 in Europa vorkommenden Kammschnakenarten kann schwierig sein, da innerhalb einer Art die Farbtöne der Segmente variieren können.

Kammschnaken sind harmlos. Wie alle Schnakenarten können sie nicht stechen.

Verbreitung

Von Juni bis August sind Kammschnaken in Auwäldern und Ufergebieten anzutreffen. Nachts werden sie von künstlichen Lichtquellen angezogen. Das Vorkommen ist auf die westliche Paläarktis beschränkt. In Europa sind Kammschnaken weit verbreitet, jedoch nirgendwo häufig. Regional ist ihr Bestand durch die Zurückdrängung alter Laubwaldbestände, die einen Großteil ihres Lebensraums ausmachen, bedroht, so zum Beispiel in Irland.[3]

Lebenszyklus

Die Larven leben im Mulm alter Bäume, vor allem Buchen, ernähren sich von diesem und graben dort Gänge.[4] Bäume mit großem Umfang und in fortgeschrittenem Verfallsstadium werden zur Eiablage bevorzugt.[5] Eine weitere Präferenz ist, dass der Ort schattig ist.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Pjotr Oosterbroek, Rune Bygebjerg, Thorkild Munk: The West Palearctic species of Ctenophorinae (Diptera: Tipulidae): key, distribution and references. Entomologische Berichte 66(5), S. 146 (PDF, englisch)
  2. Bob Gibbons: Insecten van Noordwest-Europa. ANWB Media, Den Haag 2005, S. 148, ISBN 90-18-02142-3. (niederländisch)
  3. Philip Buckley: Ireland's First National Report, 2001, S. 28 (PDF, englisch)
  4. Transactions of the Royal Entomological Society of London, Ausgabe 108, 1956, S. 411 (englisch)
  5. Polish Red Data Book of Animals (englisch)

Literatur

  • Joachim Haupt, Hiroko Haupt: Fliegen und Mücken. Beobachtung, Lebensweise. Naturbuch Verlag, Augsburg 1998, S. 92, ISBN 3-89440-278-4.

Weblinks


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