Codex Mariendalensis

Codex Mariendalensis

Der Codex Mariendalensis ist eine Handschrift des Yolanda-Epos aus dem 14. Jahrhundert. Sie war verloren geglaubt worden, aber dann 1999 von Guy Berg in der Bibliothek von Schloss Ansemburg[1] (heute Gemeinde Tuntange) wiederentdeckt worden.[2]

Sie ist eine der wenigen literarischen Zeugnisse in mittelhochdeutscher Sprache aus dem moselfränkischen Raum.[3] In Luxemburg wird die fromme Geschichte von Bruder Hermann von Veldenz über die Viandener Grafentochter und Nonne Yolanda von Vianden gerne zum uralten Zeugnis luxemburgischer Sprache und nationaler Identität erklärt. Sie wurde vom Staat Luxemburg nach zehn Jahren, nach Romain Hilgerts Einschätzung überteuert, vom Grafen von Ansemburg und dessen Erben erworben.[4]

Nachdem das Projekt einer kritischen Textedition an Meinungsverschiedenheiten unter den Autoren gescheitert war, wurde die Auswertung des Epos der Universität Trier anvertraut. Die Altgermanistin Claudine Moulin hat nun eine zeichengetreue Wiedergabe in der Schriftenreihe des Institut Grand-Ducal-Leo[5] wissenschaftlichen Maßstäben entsprechend editiert. Damit ist zum ersten Male der Originaltext der Öffentlichkeit zugänglich.[6]

Einzelnachweise

  1. Aansebuerg.
  2. Romain Hilgert: Zwei Kilometer in 700 Jahren. D'Lëtzebuerger Land, 26. November 1999. / Andrea Rapp: "Eine wissenschaftliche Sensation" Die Marienthaler Handschrift von Bruder Hermanns Yolanda-Vita wiedergefunden. Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur, Dezember 1999.
  3. Andrea Rapp: Der älteste luxemburgische Text. Yolanda von Vianden. Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur, Oktober 1999.
  4. Romain Hilgert: Yolanda (VO). D'Lëtzebuerger Land, 12. Februar 2010.
  5. Institut Grand-Ducal-Leo
  6. Andrea Rapp: Der Codex Mariendalensis und die Sprachengeschichte Luxemburgs. Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur, März 2010.]

Literatur

  • Bruder Hermann von Veldenz: Leben der Gräfin Yolanda von Vianden. Textgetreue Edition des Codex Mariendalensis von Claudine Moulin. Institut Grand-Ducal-Leo. Beiträge XXXVI, Luxemburg 2009.

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