Luxemburgische Sprache

Luxemburgische Sprache
Luxemburgisch (Lëtzebuergesch)

Gesprochen in

Luxemburg
Sprecher 390.000 [1]
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache von LuxemburgLuxemburg Luxemburg
Sprachcodes
ISO 639-1:

lb

ISO 639-2:

ltz

ISO 639-3:

ltz

Die luxemburgische Sprache oder kurz Luxemburgisch (Eigenbezeichnung Lëtzebuergesch) ist eine moselfränkische Sprachvarietät des Westmitteldeutschen. Die Mundarten sind Teil des kontinental-westgermanischen Dialektkontinuums. Linguistisch ist Luxemburgisch ein hochdeutscher Ausbaudialekt (siehe Diagramm). In der Europäischen Union gehört Luxemburgisch zu den Minderheitssprachen, ist jedoch keine Amtssprache der Union. Der Sprachcode nach ISO 639 ist lb oder ltz.

Inhaltsverzeichnis

Status

Ein Auszug aus dem „Renert“ von Michel Rodange
Motto des Großherzogtums auf Luxemburgisch: „Mir wëlle bleiwe wat mir sin“

Luxemburgisch wurde 1984 zur »Nationalsprache« erhoben. Es ist neben Französisch und Deutsch (hochdeutsche Schriftsprache) die dritte Amtssprache im Großherzogtum Luxemburg. Eine erste offizielle Schreibweise des Luxemburgischen wurde 1946 eingeführt, setzte sich aber nicht durch. Die heute gebräuchliche Schulrechtschreibung aus dem Jahre 1976 wurde 1999 reformiert. Die Sprache wird trotzdem zumeist nur mündlich vermittelt und weniger als schriftliche Schulsprache gebraucht (siehe Diglossie). Im Hörfunk und im Fernsehen ist Luxemburgisch die meistgebrauchte Sprache, weniger in den Printmedien. So werden im Großherzogtum Luxemburg 65 % aller Artikel auf (Hoch-)Deutsch, 25 % auf Französisch und lediglich 10 % auf Luxemburgisch veröffentlicht. Da es nur ein sehr geringes Angebot an luxemburgischen Fernsehsendungen gibt, werden von den Luxemburgern überwiegend deutsche oder französische Sendungen gesehen. Gesetzestexte werden bis heute nicht auf Luxemburgisch abgefasst oder veröffentlicht, nur die Kammerberichte sind zum Teil in dieser Sprache geschrieben. Außerdem zählt das Luxemburgische nicht zu den Amtssprachen der Europäischen Union. Aufgrund des Dialektkontinuums werden im benachbarten nördlichen Saarland und in der Region Trier eng verwandte moselfränkische Dialekte gesprochen.

In einer Informationsbroschüre der luxemburgischen Regierung heißt es: [2]

"Im Alltag sprechen die Luxemburger ihren Dialekt, eine moselfränkische Mundart, die sie selbst noch bis Ende des 19. Jahrhunderts als „Lëtzebuerger Däitsch“ („Luxemburger Deutsch“) bezeichneten."

Strukturlinguistischer Aspekt

Das Luxemburgische bildet zusammen mit den benachbarten moselfränkischen Varietäten, mit denen es in Grammatik, Wortschatz, Wortgebrauch und Lautstand nur zum Teil übereinstimmt, ein Dialektkontinuum. Rein strukturlinguistisch gesehen unterscheidet es sich nicht grundlegend von den anderen mitteldeutschen Varietäten. Daher ist es keine Sprache im Sinn einer Abstandsprache.

Soziolinguistischer Aspekt

Auf soziolinguistischem Gebiet unterscheidet sich das Luxemburgische etwas von denen in den angrenzenden Sprachgebieten in Deutschland gesprochenen moselfränkischen Varietäten:

  • Das Luxemburgische ist ein wichtiger Teil der luxemburgischen Identität. Ein Luxemburger Kind erlernt es als Muttersprache, bevor es Standarddeutsch (Diglossie) und später in der Schule Französisch und Englisch erlernt. Trotzdem wurden im Großherzogtum Luxemburg, auch nach der Loslösung des französischsprachigen Teils Luxemburgs hin zu Belgien, bis Ende 1944 noch alle Gesetze auf Deutsch und Französisch verfasst und veröffentlicht; seit 1945 geschieht dies sogar nur noch auf Französisch. Luxemburgisch ist für viele Luxemburger mittlerweile ein Symbol der kulturellen und politischen Eigenständigkeit ihres Staates und gegen die Frankophonisierung. Dieser Aspekt hat direkt mit der Geschichte Luxemburgs zu tun (siehe unten).
  • Da das Luxemburgische im Großherzogtum schon seit einigen Jahrzehnten in zunehmendem Maße auch als Schriftsprache verwendet wird, wäre der nächste Entwicklungsschritt der Übergang zu einer eigenständigen Ausbausprache. Seit längerem gibt es auch viele Volksbestrebungen, den Politapparat und die Gesetze von ihrer frankophonisierten Struktur zu lösen, hin zu Luxemburgisch/Deutsch (Diglossie).

Problematik

Die Stellung des Luxemburgischen als mitteldeutsche Sprachvarietät und als Amtssprache in einem unabhängigen Staat löst unter Linguisten und Laien bisweilen einen Disput darüber aus, inwieweit es sich hier um eine Standardsprache handelt (vergleichbar der hochdeutschen und niederländischen Standardsprache) oder nur um eine hochdeutsche Sprachvarietät. Dabei wird angeführt, dass das Luxemburgische enger mit dem Standarddeutschen verwandt sei als viele oberdeutsche Varietäten (z. B. Alemannisch – u.a. Schweizerdeutsch – oder Bairisch), die nicht als eigenständige Sprachen betrachtet werden.

Rein sprachwissenschaftlich lässt sich die Frage, ob das Luxemburgische eine eigenständige Sprache ist, nicht eindeutig beantworten. Bei eng verwandten Sprachvarietäten gibt es keine strukturlinguistischen Kriterien, die es erlauben würden, zwischen Dialekten und Sprachen zu unterscheiden. Die Antwort auf diese Frage hängt deshalb in solchen Fällen maßgeblich davon ab, welche Bedeutung man soziolinguistischen Kriterien beimisst.

Daher wird diese Unterscheidung politisch immer wieder missbräuchlich eingesetzt, zum Beispiel um vermeintliche Rangordnungen zwischen regionalen Sprachvarietäten pseudowissenschaftlich zu legitimieren. Bestimmte Termini, wie etwa der des Kulturdialekts, sind Ergebnis dieses Widerspruchs zwischen Sprachwissenschaft und Politik.

Das Luxemburgische gilt als europäische Minderheitensprache, zählt aber nicht zu den 23 Amtssprachen der Europäischen Union.

Geographische Verbreitung

Luxemburgisch wird im Großherzogtum Luxemburg gesprochen, ferner in den angrenzenden Gebieten Deutschlands (im Südwesten der Eifel um Bitburg und im Moseltal um Trier), Belgiens (im Raum Arlon in der Provinz Luxemburg und im Raum Burg-Reuland und Sankt Vith im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens), Frankreichs (Teile Lothringens) und in den westlichen Landesteilen des Saarlandes. Dabei findet nach Osten hin ein kontinuierlicher Übergang zu den anderen moselfränkischen Mundarten statt. Luxemburgisch wird in der Bundesrepublik Deutschland und in der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens jedoch nur als Dialekt der deutschen Sprache betrachtet.

Das heutige deutsche Sprachgebiet
Die Verbreitung des Moselfränkischen mit den Gebieten, in denen op und of „auf“ gilt

Es gibt verschiedene lokale luxemburgische Mundarten: Areler, Eechternoocher, Kliärrwer, Miseler, Veiner, Weelzer usw. Eine kartographische Übersicht ihrer Verbreitung findet sich im Digitalen Luxemburgischen Sprachatlas.[3]

Weltweit sprechen ca. 300.000 Menschen Luxemburgisch als Muttersprache; davon leben ca. 250.000 im Großherzogtum Luxemburg, die übrigen in den belgischen Provinzen Luxemburg und Lüttich (Burg-Reuland und St.Vith), in Deutschland, in Frankreich, in den USA. Eng verwandt sind auch Dialekte der Siebenbürger Sachsen, deren Vorfahren vor über 800 Jahren aus dem moselfränkischen Raum auswanderten.

Schriftsprache

Eine einheitliche und verbindliche Rechtschreibung wurde im November 1976 durch Erlass eingeführt und 1999 reformiert.[4]

Das Gesetz über den Gebrauch der Sprachen vom 24. Februar 1984 legt fest (man beachte, dass der Originaltext auf Französisch abgefasst ist):[5]

Artikel 1: Die Nationalsprache der Luxemburger ist Luxemburgisch.
Artikel 2: Gesetzestexte und ihre Ausführungsbestimmungen werden auf Französisch verfasst.
Artikel 3: Verwaltungssprachen und juristische Sprachen: Es kann Gebrauch gemacht werden von Französisch, Deutsch oder Luxemburgisch.
Artikel 4: Verwaltungsanfragen: Wenn eine Anfrage auf Luxemburgisch, Französisch oder Deutsch verfasst ist, muss die Verwaltung nach Möglichkeit in ihrer Antwort die Sprache des Fragestellers benutzen.

Für die luxemburgische Schriftsprache wird das lateinische Alphabet verwendet, ergänzt um die Buchstaben ä, ë und é; ö sowie ü kommen fast ausschließlich in aus dem Schriftdeutschen unverändert übernommenen Wörtern vor. Einige Wörter wurden auch unverändert aus der französischen Sprache übernommen.

In den Jahren 2000–2002 hat der luxemburgische Linguist Jérôme Lulling eine Datenbank mit 125.000 Wortformen für die erste luxemburgische Rechtschreibprüfung entwickelt (Projekt CORTINA).

Orthographie

Die luxemburgische Sprache kennt die Umlaute ä (IPA: /æ/), ü (IPA: /y/), ë (IPA: /ɘ/) (früher ö, IPA: /œ/) und é (IPA: starkes /e/). Das für die luxemburgische Sprache charakteristische ë ersetzt das früher viel benutzte ö und ist eine Mischung zwischen einem e und einem ö; es wird als eo (anstatt oe) umschrieben. Das aus dem Französischen stammende é stellt im Gegensatz zum normalen deutschen e eine stärker ausgesprochene Variante dar. Genau wie im Schweizer Hochdeutsch gibt es im Luxemburgischen kein ß; dieses wird wie dort durch ein Doppel-s (ss, IPA: /s/) ersetzt.

Morphologie

Substantive und Pronomina

Der grammatikalische Kasus wird im Luxemburgischen wie im Hochdeutschen durch den Artikel den/en, Demonstrativ- sowie Possessivpronomen, z. B. mäin (dt.: mein), dësen (dt.: diesen), keen (dt.: kein) und Attribute angezeigt. Im Luxemburgischen kennt man bei Substantiven und Adjektiven noch drei Fälle: den Akkusativ, der die Funktion des Nominativ übernommen hat, den Dativ und, in einigen Ausdrücken, den Genitiv. Vom Nominativ bleiben lediglich versteinerte Nominalphrasen, zum Beispiel der Däiwel (dt.: zum Teufel) oder eiser Härgott (dt.: unser Herrgott).

Da der Genitiv nicht ausgeprägt ist, wird die possessive Satzkonstruktion mit dem Dativ gebildet, was im Deutschen oft mit „Genitivumschreibung“ und im Englischen mit periphrastic genitive umschrieben wird. Seltene Ausnahmen sind hier Redewendungen wie:

  • Ufanks der Woch (dt.: Anfangs der Woche)
  • Enn des Mounts (dt.: Ende des Monats)

Eine Besonderheit des Luxemburgischen ist die häufige Ergänzung der Familiennamen durch -s, -sen oder -schen vor dem Vornamen, wodurch ein Genitiv gebildet wird. Diese Form ist auch im Deutschen gebräuchlich, allerdings eher in einer gehobenen Ausdrucksweise.

Bei Singular und Plural ist der Singular unmarkiert, das heißt es gibt nur eine Pluralendung, jedoch keine Singularendung. Im Plural wird unter den Geschlechtern nicht unterschieden.

Nominativ Akkusativ Dativ
1 Singular ech mech mir (mer)
2 Singular du (de) dech dir (der)
3 Singular männlich hien (en) hien (en) him (em)
3 Singular weiblich si (se) si (se) hir (er)
3 Singular sächlich hatt (et) hatt (et) him (em)
1 Plural mir (mer) äis/eis äis/eis
2 Plural dir (der) iech iech
3 Plural si (se) si (se) hinnen (en)

Es gibt im Luxemburgischen drei grammatische Geschlechter (Genera): männlich (’’den/kurz: de’’), weiblich (’’déi/kurz: d'’’) und sächlich (’’dat/kurz: d'’’). Das grammatische Geschlecht ist im Luxemburgischen gleich demjenigen in der jeweiligen Hochsprache, aus welcher es übernommen wurde. Beispiele: d’ Gare (fr. la gare, dt. der Bahnhof), d’ Bréck (fr. le pont, dt. die Brücke). Das Geschlecht stimmt wie in anderen Sprachen nicht immer mit dem Sexus überein. Wie im Deutschen haben Wörter, die im Deutschen auf e enden, oft ein weibliches Geschlecht, wie zum Beispiel: d’Kaz (dt. die Katze), d’Bei (dt. die Biene), d’Blumm (dt. die Blume).

  • Nominativ/Akkusativ
Singular Plural
männlich weiblich sächlich
bestimmt de d' d' d'
bestimmt betont den déi dat déi
Demonstrativpronomen dësen dës dëst dës
unbestimmter Artikel en eng en
Verneinung keen keng keen keng
Possessivpronomen männlich säin seng säin seng
Possessivpronomen weiblich hiren hir hiert hir
  • Dativ
Singular Plural
männlich weiblich sächlich
bestimmt dem der dem den
bestimmt betont deem där deem deenen
Demonstrativpronomen dësem dëser dësem dësen
unbestimmter Artikel engem enger engem
Verneinung kengem kenger kengem kengen
Possessivpronomen männlich sengem senger sengem sengen
Possessivpronomen weiblich hirem hirer hirem hiren

Adjektive

Es gibt im Luxemburgischen attributive und prädikative Adjektive.

Der Komparativ ist im Luxemburgischen zumeist analytisch, das heißt anders als im Deutschen, bleibt das Adjektiv selbst in der Regel unverändert und wird lediglich durch „méi“ (dt.: mehr) ergänzt. Der Superlativ wird allerdings durch die Endung „-sten“ gebildet. Ausnahmen bilden hier wenige Wörter wie

  • gudd, besser, am beschten (dt.: gut, besser, am besten)
  • vill, méi, am meeschten (dt.: viel, mehr, am meisten)
  • wéineg, manner, am mannsten (dt. wenig, weniger(minder), am wenigsten(mindesten))

oder Ausdrücke wie:

  • eng eeler Dame (dt.: eine ältere Dame)
  • eng gréisser Firma (dt.: eine größere Firma)

Syntax

Der Satzbau (Syntax) ist wie im Deutschen im Hauptsatz SVO (Subjekt, Verb, Objekt). Im Nebensatz ist die grundsätzliche Satzordnung SOV.

Neologismen

Die neuesten Neologismen stammen aus dem Englischen aus den Bereichen der modernen Telekommunikation und Computertechnik. Jérôme Lulling analysierte diese Neologismen in seiner Dissertation 2002 und untersuchte sie auf Mutation und Semantik. Er dokumentierte, wie das Internet durch Chaträume und E-Mails und die Mobiltelefonie durch SMS das Luxemburgische stark prägten.

Verwendung des Luxemburgischen

"De Pitti léiert méien" - Pit lernt mähen. Ein Auszug aus Ferd Gremling (1948): Doheem. Roman aus dem Eislek
Straßenschild aus der belgischen Provinz Luxemburg mit französischer und luxemburgischer Schreibung

Die Muttersprache und daher Umgangssprache der Luxemburger ist das Luxemburgische. Auf Luxemburgisch sind auch die Ortsnamen auf den Ortsschildern (als zweite Angabe neben der deutschen bzw. französischen Form) geschrieben. Familiäre und volkstümliche Schriftstücke wie Einladungen und Flugblätter sind zumeist auf Luxemburgisch, während offizielle Bekanntmachungen überwiegend auf Französisch abgefasst sind. Die Mehrzahl der luxemburgischen Jugendlichen verwendet die luxemburgische Sprache, um Kurznachrichten (SMS), E-Mails usw. zu verfassen. Die einheimischen Verkäufer in traditionellen Geschäften sprechen zumeist Luxemburgisch, zum Teil auch Hochdeutsch. Französisch wird dagegen vor allem von den ausländischen bzw. portugiesischen Jugendlichen und Verkäufern gesprochen.

Der Schulunterricht in der Primarstufe (1. bis 6. Schuljahr) erfolgt traditionell auf Luxemburgisch und Hochdeutsch. Die Alphabetisierung in Luxemburg erfolgt in Hochdeutsch. Französisch wird ab dem 3. Schuljahr gelehrt, mittlerweile in manchen Schulen sogar ab dem 1. Schuljahr. Die Schulbücher sind, mit Ausnahme der Bücher für das Fach Französisch, traditionell auf Deutsch verfasst. Die Unterrichtssprache ist somit streng genommen Hochdeutsch. In der Praxis bedient sich das Lehrpersonal allerdings häufig des Luxemburgischen zur mündlichen Erläuterung des Lehrstoffes.

In der Sekundarstufe (7. bis 13. Schuljahr) wird diese Praxis bis zur 9. Klasse fortgesetzt. Unterrichtssprache ist - bis auf den Sprachen- und Mathematikunterricht - Hochdeutsch bzw. Luxemburgisch. Im klassischen Lyzeum ist die Unterrichtssprache ab der 10. Klasse mehrheitlich Französisch, im technischen Lyzeum bleibt Hochdeutsch die überwiegende Unterrichtssprache. In einem Lehrplan, der vom Bildungsministerium (Ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle, kurz MEN) festgelegt wurde, ist jedem Fach eine Unterrichtssprache zugeordnet. Diese verändern sich auch von Stufe zu Stufe (klassisches Lyzeum oder technisches Lyzeum). Im Sekundarunterricht würde das Luxemburgische im Unterricht somit auch weniger benutzt werden als in der Primärschule, was allerdings von der jeweiligen Schule und den Lehrkräften abhängt. Luxemburgisch als Lehrfach steht bis zum 7. Schuljahr auf dem Lehrplan, in den nachfolgenden Jahren wird hierauf noch oft zur Klärung einzelner Sachverhalte zurückgegriffen.

Im Parlament [6] wurde bis vor dem Zweiten Weltkrieg Hochdeutsch und Französisch gesprochen. Nach dem Krieg trat das einheimische Luxemburgisch an die Stelle des Hochdeutschen. Heute wird Französisch von den Abgeordneten, u.a. wegen der Livestream-Übertragung über den Astra-Satelliten, nur noch selten gebraucht; nur noch etwa beim Zitieren von Gesetzestexten oder bei protokollarischen Anlässen.

Aufgrund des kleinen spezifisch luxemburgischen Wortschatzes greifen die Sprecher bei differenziertem Sprachgebrauch häufig auf hochdeutsche oder seltener auf französische Lehnwörter zurück. Diese Tatsache wird häufig als Kriterium für die „Nichtsprachlichkeit“ des Luxemburgischen angeführt, aber es handelt sich hierbei um eine natürliche Adaptionsbereitschaft, die allen Sprachen eigen ist (vgl. die hohe Anzahl von lateinischen, griechischen, französischen und englischen Elementen im Deutschen, die für alle Epochen der Sprachgeschichte belegt sind).

Belletristik existiert auf (Hoch-)Deutsch, Luxemburgisch und Französisch.[7]

Dabei dringt Luxemburgisch auch immer weiter in den öffentlichen Alltag vor. Vor einigen Jahrzehnten wurden zum Beispiel im Bahnhof der Stadt Luxemburg die Ansagen von der Sprachenfolge Französisch – Deutsch auf Luxemburgisch – Französisch umgestellt (ebenso in den Zügen); nur bei Zügen von und nach Deutschland wird Deutsch als dritte Ansagensprache weiter benutzt.

Trotzdem steigt in Luxemburg aufgrund des sehr hohen Ausländeranteils von über 40 % aus romanischen Ländern (vor allem aus Portugal, Frankreich und Belgien) die Gefahr, dass der Gebrauch des Luxemburgischen zunehmend zurückgeht und das Land vollständig frankophonisiert wird.

Geschichte

Für die Luxemburger ist Lëtzebuergesch eines ihrer stärksten nationalen Symbole. Die Sprache ist untrennbar mit dem Schicksal Luxemburgs verbunden, obwohl sich ein nationales Bewusstsein erst spät, d. h. erst ab dem 20. Jahrhundert, entwickelte. Dies hat zum einen mit der Geschichte des Landes, zum anderen mit der aktuellen Situation in Luxemburg zu tun.

Luxemburg als Spielball zwischen den Großmächten

Karte der Teilung Luxemburgs in etwa entlang der Sprachgrenze

Im 15. Jahrhundert starb mit Kaiser Sigismund der letzte männliche Herrscher aus dem Hause Luxemburg. Das seit langem verpfändete Herzogtum fiel an Herzog Philipp den Guten von Burgund. Damit geriet das Luxemburger Land in die von den Herzögen von Burgund geschaffenen Niederlande ("Lage Landen", "Low Countries"). Die letzte Erbin Burgunds, Maria von Burgund, heiratete Maximilian von Habsburg, so dass das Herzogtum Luxemburg fortan bei diesem Herrscherhaus verblieb. Nach Kaiser Karl V., der also auch (u.a.) Herzog von Luxemburg war, gehörte dieses der Spanischen Linie an; und ab 1714, bis zur Französischen Revolution, gehörte das Land der Österreichischen Linie an. Unter Ludwig XIV., König von Frankreich, wurde das Herzogtum etwa 16 Jahre lang an Frankreich angegliedert. Die französische Eroberung und Besatzung erklären sich durch die strategische Lage der Stadt Luxemburg mit ihrer mächtigen Festung zwischen den verfeindeten Herrscherhäusern Habsburg (in Spanien, in Süditalien, in der Freigrafschaft Burgund, in den Niederlanden sowie im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation) und Bourbon (in Frankreich).

  • Literatur: Paul Margue, Luxemburg in Mittelalter und Neuzeit ; Luxemburg (Bourg-Bourger), 1978.

Die letzte Teilung Luxemburgs

Während der Revolutionskriege fiel Luxemburg 1794/95 abermals an Frankreich. Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo (Juni 1815) wurde auf dem Wiener Kongress über das weitere Schicksal des Landes entschieden. Wenn die anderen Gebiete der früheren Österreichischen Niederlanden sowie das Fürstbistum Lüttich, Teile des Herzogtums Bouillon und die Fürstabtei Stablo-Malmedy (=> zukünftiges Belgien) mit den nördlichen Niederlanden zum Vereinigten Königreich der Niederlande vereinigt wurden, so wurde das Luxemburger Gebiet zu einem neuen Staat mit der Bezeichnung Großherzogtum erhoben und fortan in Personalunion vom niederländischen König Wilhelm I. regiert. Darüber hinaus wurde dieses Großherzogtum in den Deutschen Bund integriert, sodaß Preußen in der Festungsstadt Luxemburg das Garnisonsrecht ausüben konnte. 1830 beteiligten sich die meisten Luxemburger an der Belgischen Revolution gegen die Willkürherrschaft des niederländischen Königs. Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Land das heutige Luxemburg und die jetzt belgische "Province de Luxembourg". Der Großteil der Bevölkerung wollte dem neu entstandenen, liberalen Königreich Belgien angehören. Der niederländische König machte allerdings seine Besitzansprüche in Luxemburg geltend, so dass nach Jahren von Kampf und internationalen Verhandlungen (Londoner Konferenz 1830-39) 1839 die romanische (französischsprachige) Westhälfte an Belgien abgetreten wurde und der Rest in Personalunion bei den Niederlanden sowie im Deutschen Bund verblieb. Die Teilung sollte prinzipiell entlang der deutsch-französischen Sprachgrenze verlaufen, so dass das Luxemburger Land seiner Doppelsprachigkeit entledigt wurde. Einen Sonderfall bildete hierbei das Gebiet um Arlon, das trotz seiner deutsch- bzw. luxemburgischsprechenden Bevölkerung Belgien angegliedert wurde, und zwar weil Frankreich im Rahmen der Verhandlungen darauf pochte, dass die stategisch wichtige Straße von Longwy (F) über Arlon und Bastnach nach Lüttich, respektive Brüssel, zum neutralen belgischen Staat gehören sollte, und nicht zum Rest-Großherzogtum, das ja weiterhin zum Deutschen Bund gehörte (bis 1866). Abgesehen davon war Arlon zwischen 1830 und 1839 "provisorischer Hauptort" der Provinz Luxemburg gewesen, da in der Hauptstadt des Großherzogtums preußisches Militär dafür sorgte, dass die Stadtluxemburger ihrem Großherzog Wilhelm I. die Treue hielten.

  • Literatur: Edouard M. Kayser, Irgendwo zwischen Wien und London... - Das Großherzogtum Luxemburg von 1815 bis 1867 ; Luxemburg (Verlag St.-Paulus), 1990.

Erst jetzt konnte sich das Luxemburgische zu einem Nationalsymbol entwickeln, da es nun das ganze Land umfasste.

Ein nationales Bewusstsein entstand aber eher zögerlich. Luxemburgisch-Deutsch war in dieser Zeit die Sprache des Volkes. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es zudem einige Abgeordnete, die für einen Zusammenschluss mit Belgien warben. Ohne diese Teilung wäre der Luxemburgische Dialekt vielleicht zugunsten des Französischen verdrängt worden, da der Großteil der west-luxemburgischen Bevölkerung romanische Dialekte bzw. Französisch als Muttersprache hatte.

1848 bis 1918

Fragebogen der Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober 1941

In der ersten Verfassung des Landes (1848) wurde Luxemburgisch nicht erwähnt, für den offiziellen Sprachgebrauch gab es Wahlfreiheit zwischen Deutsch und Französisch. Noch im Dezember 1896 wurde in der Abgeordnetenkammer ein Vorschlag von C. M. Spoo abgelehnt, Luxemburgisch als eigenständige Sprache anzuerkennen.

Erst durch die Entdeckung des Eisenerzes und die Industrialisierung des Südens entstanden Stahlkonzerne, die dem Staat erstmals zu Wohlstand verhalfen. Dieser Aufschwung förderte den Stolz der Bevölkerung, und sie begann, sich als eigenständige Nation zu fühlen. Die Besetzung durch die Truppen des deutschen Kaisers im Ersten Weltkrieg (1914–1918) verstärkte dieses Gefühl nochmals und schuf endgültig den Wunsch nach nationaler Unabhängigkeit.

Der Zweite Weltkrieg

Bis zum Zweiten Weltkrieg war Lëtzebuergesch die Mutter- und Umgangssprache der Luxemburger. Dies änderte sich während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg, als der Gauleiter Gustav Simon im Auftrag von Hitler versuchte, die Luxemburger als „Teil des deutschen Volkskörpers” freiwillig in das Deutsche Reich einzugliedern. Dazu wurden alle französischen Wörter und Bezeichnungen eingedeutscht, um so auch den französischen Sprach- und Kultureinfluss zurückzudrängen. Zwar wurde der Gebrauch des Lëtzebuergeschen nicht verboten, aber alle öffentlichen Kundgebungen, Schreiben und Dokumente mussten in der hochdeutschen Amtssprache verfasst werden, und in den Schulen wurde nur noch in der hochdeutschen Amtssprache unterrichtet. Französische Vor- und Nachnamen wurden eingedeutscht (z. B. wurde aus dem Namen Louis Ludwig, usw.). Diese Maßnahmen führten zwar zu Missmut unter der Bevölkerung, aber nur mit der Muttersprache Lëtzebuergesch konnte man seine Abneigung gegen das Besatzungsregime bekunden.

In einer Personenstandsaufnahme am 10. Oktober 1941 wurden die Luxemburger nach ihrer Staatsangehörigkeit, ihrer Muttersprache („Dialekte (Mundarten), z.B. luxemburgisch, plattdeutsch, gelten nicht als Muttersprache“) und Volkszugehörigkeit gefragt. Mit dem Ergebnis dieser Befragung sollte den Luxemburgern ihre deutsche Herkunft verdeutlicht werden, um sie so besser in das Dritte Reich eingliedern zu können. Stichproben ergaben allerdings, dass das Resultat nicht den Vorstellungen der Besatzer entsprach, so dass das Referendum abgesagt und damit der offensichtliche Widerstand der Bevölkerung gestärkt wurde.

Nachkriegszeit bis heute

Die Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges und insbesondere die zwanghafte „Verdeutschung“ alles Französischen in Luxemburg förderten die vermehrte Aufnahme französischer Ausdrücke in die luxemburgische Sprache und festigten das Lëtzebuergesche als nationales Symbol der Luxemburger. Ein nach der Befreiung von 1944 unternommener Versuch, das Luxemburgische durch Einführung einer lautgetreuen „Orthographie Luxembourgeoise Officielle“ (OLO) rechtschreiblich von der deutschen Amtssprache abzukoppeln und so auch äußerlich als eigenständige Nationalsprache zu gestalten, scheiterte. Soweit in Büchern und Periodika das Luxemburgische als Schriftsprache verwendet wurde, hielt man sich in der Regel auch weiterhin an traditionelle, im 19. und frühen 20. Jahrhundert hauptsächlich für lyrische und epische Literatur in Gebrauch gekommene Rechtschreibvarianten, die sich mehr oder minder eng an das als Schriftsprache vertraute Hochdeutsch anlehnten. Die luxemburgische Regierung trug dieser Tendenz Rechnung, indem sie 1976 die unbeliebte OLO kippte und eine luxemburgische Schulorthographie einführte, die sich wieder stärker an hochdeutschen Schreibkonventionen orientierte, einschließlich „typisch“ deutscher Spracheigenschaften wie der Groß- und Kleinschreibung.

Durch die Anwerbung italienischer (um die Jahrhundertwende) und portugiesischer Bürger (1960er Jahre), die Entstehung des Bankenwesens und die Politik der Grenzgänger seit Anfang der 1990er Jahre entstand in Luxemburg zusehends eine multikulturelle Gesellschaft (ca. 39 % ausländischer Herkunft), in der viele Sprachen gesprochen werden. Neben Lëtzebuergesch dient vor allem das Französische als lingua franca zur Verständigung zwischen „Autochthonen“ und „Migranten“ in Luxemburg.

Um die luxemburgische Identität zu wahren, werden sich die Luxemburger der kulturellen Bedeutung ihrer Sprache immer bewusster. Luxemburgisch wird vermehrt durch den Staat und in den Massenmedien gefördert. Die neuen Medien tragen dazu bei, dass auch Jugendliche vermehrt auf Luxemburgisch schreiben. Nach einer Studie des Eurobarometer 2005 gaben 73 % der einheimischen Luxemburger an, Luxemburgisch als Muttersprache zu sprechen.

Eine luxemburgische Eigenart ist, dass in manchen Geschäften des Landes damit geworben wird, dass man bei ihnen auch Luxemburgisch spricht, zumal in vielen Geschäften fast ausschließlich Grenzgänger aus Belgien und Frankreich arbeiten und diese ausschließlich in ihrer französischen Muttersprache kommunizieren. Somit gilt die Verteidigung des Luxemburgischen mittlerweile vor allem gegenüber der französischen Sprache. Trotzdem sind sich die Luxemburger bis heute der patriotischen Bedeutung ihrer Sprache während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieges bewusst. Die Eigenstaatlichkeit der Luxemburger führt außerdem dazu, dass sie ihre luxemburgische Sprache nur ungern als einen deutschen Dialekt (Kulturdialekt) bezeichnen lassen.

Presse und Medien

Das in Luxemburg landesweit empfangbare Fernseh- und Radioprogramm von RTL Lëtzebuerg sowie die Radioprogramme DNR, radio 100,7 und Eldoradio senden auf Luxemburgisch und tragen so zur Standardisierung und Fortentwicklung der Sprache bei.

Die Presse, z. B. die Tageszeitungen Luxemburger Wort, Tageblatt, Lëtzebuerger Journal, Lëtzebuerg Privat oder Point 24 (deutsch-französische Gratiszeitung) benutzen überwiegend Deutsch als Schriftsprache, enthalten aber auch Artikel auf Französisch (ca. 16 %) und Luxemburgisch (ca. 2%). Letzteres wird vor allem für Kommentare und Glossen, Lokalnachrichten, Familienanzeigen und Werbung gern verwendet; Französisch findet sich besonders oft in den Wirtschafts- und Kulturteilen. Vor allem auch in den deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland werden die größten dieser Zeitungen reichlich verkauft. Ferner gibt es vier deutlich kleinere französischsprachige Zeitungen, die Wochenzeitung «Le Jeudi» und die Tageszeitungen «La Voix du Luxembourg», «Le Quotidien» sowie «L'Essentiel» (Gratiszeitung). Deren primäre Zielgruppen sind Migranten, die Französisch als Mutter- oder Fremdsprache gut beherrschen, der deutschen oder luxemburgischen Sprache aber nicht oder unzulänglich mächtig sind, sowie Leser in den frankophonen Nachbarländern. Das Nachrichtenportal von RTL Lëtzebuerg ist dagegen komplett auf Luxemburgisch.[8] Im Großherzogtum Luxemburg werden 85 % aller Artikel in Printmedien auf Deutsch, 12 % auf Französisch und lediglich 3 % auf Luxemburgisch veröffentlicht. Nach der Befreiung 1944 erschien die von der bisherigen Widerstandsbewegung ("Resistenz") herausgegebene Zeitung "d'Unio'n" vorübergehend vollständig auf Luxemburgisch; 1948 stellte sie aber ihr Erscheinen ein (das durch den Zusammenschluss der "Unio'n" mit der "Obermosel-Zeitung" entstandene Nachfolgeperiodikum ist das überwiegend deutschsprachige Lëtzebuerger Journal). Seither ist dieser Versuch einer komplett in der nunmehrigen Nationalsprache redigierten Zeitung noch nicht wiederholt worden, da die luxemburgischen Medien auf ausländische Pressedienste zurückgreifen. Luxemburger sehen zudem überwiegend deutsches Fernsehen, die zahlreichen romanischsprachigen, frankophonen Migranten eher französisches.

Sprachbeispiele

"De Kriipswée" - Der Weg der Krebse - von Franz Binsfeld
Luxemburgisch Standarddeutsch Französisch
moien guten Morgen, guten Tag bonjour
äddi ade adieu
wann ech gelift bitte s'il vous plaît
merci danke merci
Lëtzebuerg Luxemburg, Lützelburg Luxembourg
jo ja oui
nee(n) nein non
dacks oft souvent
propper sauber, propper propre
Prabbeli Regenschirm, Parapluie parapluie
Forschett Gabel fourchette
Kanner Kinder enfants
Strooss Straße rue
Informatioun Information information
Pabeier Papier papier
Nanzeg Nancy Nancy
Paräis Paris Paris
Bréissel Brüssel Bruxelles

Für die linguistische Klassifikation bedeutsame Wörter, die die Lage des Luxemburgischen im Rheinischen Fächer definieren:

Luxemburgisch Standarddeutsch Lage im Rheinischen Fächer nörd./südl. Wortpaar
ech ich südlich der Uerdinger Linie ik/ich
maachen machen südlich der Benrather Linie maken/machen
Duerf (südlux.), Dooref (nordlux.) Dorf südlich der Bad Honnefer Linie Dorp/Dorf
tëschent (südlux.), zwëschent (nordlux.) zwischen auf der Linzer Linie tussen/zwischen
op auf nördlich der Bad Hönninger Linie op/auf
Kuerf Korb nördlich der Bopparder Linie Korf/Korb
dat das nördlich der St. Goarer Linie dat/das
Apel Apfel nördlich der Speyerer Linie Appel/Apfel

Hochdeutsch in Luxemburg

Das in Luxemburg verwendete Hochdeutsch ("Luxemburger Hochdeutsch") unterscheidet sich in einigen prägnanten Begriffen vom Hochdeutsch Deutschlands; es gibt ebenfalls Abweichungen in der Grammatik. Im Luxemburger Hochdeutsch gibt es beispielsweise folgende Begriffe:

Luxemburgisches Hochdeutsch Standarddeutsch
amenagieren (vergleichbar mit) einrichten, renovieren (von frz. "aménager")
24 auf 24 ("24 op 24") rund um die Uhr
7 auf 7 ("7 op 7") täglich
Rond-point Kreisverkehr
jemandem anrufen ("engem uruffen") jemanden anrufen
Protokoll errichten Anzeige erstatten
dreimal nichts gar nichts (von frz. "trois fois rien" und lux. "dräi mol näischt")
(für bestimmte Ortsnamen:) auf (dem) Ortsname (Bsp. "auf (dem) Bridel") in Ortsname (Bsp. "in Bridel")

Weitere Belege für den schriftsprachlichen Gebrauch des Hochdeutschen in Luxemburg finden sich auch im Variantenwörterbuch des Deutschen. Als Belegquellen dienten hierbei insbesondere Zeitungstexte aus dem deutschsprachigen Pressewesen in Luxemburg sowie vereinzelt auch luxemburgische Webseiten.

Siehe auch

Literatur

Auf Deutsch:

  • Guy Berg, „Mir wëlle bleiwe wat mir sin“. Soziolinguistische und sprachtypologische Betrachtungen zur luxemburgischen Mehrsprachigkeit. Tübingen 1993 (= Germanistische Linguistik; Bd. 140), ISBN 3-484-31140-1
  • A. Bertrang, Grammatik der Areler Mundart, Brüssel 1921
  • Robert Bruch, Grundlegung einer Geschichte des Luxemburgischen, Luxemburg (Publications scientifiques et littéraires du Ministère de l'Éducation nationale) 1953, Bd. I: Das Luxemburgische im westfränkischen Kreis. Luxemburg (Publications scientifiques et littéraires du Ministère de l'Éducation nationale) 1954, Bd. II.
  • Robert Bruch, Précis populaire de grammaire luxembourgeoise. Luxemburger Grammatik in volkstümlichem Abriss. 3e éd., rev. par Léon Senninger. Luxembourg (Section de linguistique de l'Institut Grand-Ducal) 1973 (= Beiträge zur luxemburgischen Sprach- und Volkskunde; Nr. 10).
  • Peter Gilles, Dialektausgleich im Lëtzebuergeschen : zur phonetisch-phonologischen Fokussierung einer Nationalsprache. Tübingen (M. Niemeyer) 1999.
  • Germaine Goetzinger et al., Lëtzebuergesch : eine Sprache geht ihren Weg: von "onst Däitsch" zu "eis Sprooch". [Ausstellung] Centre National de Littérature, Maison Servais, Mersch, Luxembourg, Oktober 2000 – März 2001. Mersch; Luxembourg (Centre National de Littérature) 2000.
  • Fernand Hoffmann, Sprachen in Luxemburg: Sprachwissenschaftliche und literarhistorische Beschreibung einer Triglossie-Situation. Wiesbaden 1979 (= Deutsche Sprache in Europa und Übersee; Bd. 6), ISBN 3-515-02985-0
  • Heinz Kloss, Die Entwicklung neuer germanischer Kultursprachen seit 1800. 2., erw. Aufl. Düsseldorf (Pädagogischer Verlag Schwann) 1978 (= Sprache der Gegenwart; Bd. 37).
  • Claudine Moulin, Damaris Nübling (Hrsg.), Perspektiven einer linguistischen Luxemburgistik. Studien zu Diachronie und Synchronie. Heidelberg (Universitätsverlag Winter) 2006.
  • Joscha Remus, Lëtzebuergesch Wort für Wort. Bielefeld (Reise Know-How Verlag) 1997 (= Kauderwelsch Band 104), ISBN 3-89416-310-0

Auf Englisch:

  • Gerald Newton (Hrsg.), Luxembourg and Lëtzebuergesch: Language and Communication at the Crossroads of Europe, Oxford 1996, ISBN 0-19-824016-3.

Auf Französisch:

  • Josy Braun et al. (in Zusammenarbeit mit Projet Moien!), Grammaire de la langue luxembourgeoise. Luxemburg (Ministère de l'Éducation nationale et de la Formation professionnelle) 2005, ISBN 2-495-00025-8.
  • Jérôme Lulling, La créativité lexicale en luxembourgeois, Promotion, Université Paul Valéry Montpellier III, 2002
  • François Schanen, Parlons Luxembourgeois, Langue et culture linguistique d'un petit pays au coeur de l'Europe. Paris (L'Harmattan) 2004, ISBN 2-7475-6289-1.
  • François Schanen, Recherches sur la syntaxe du luxembourgeois de Schengen: l'énoncé verbal. Thèse Paris IV. 1980
  • François Schanen, Jacqui Zimmer, 1,2,3 Lëtzebuergesch Grammaire. Band 1: Le groupe verbal. Band 2: Le groupe nominal. Band 3: L'orthographe. Esch-sur-Alzette (éditions Schortgen) 2005–2006.
  • Gilbert Sondag, Josiane Kartheiser, Henry Wickens: Parler Luxembourgeois / Esou Schwaetze mir / Living Luxembourgish. Esch-sur-Alzette (Editions Le Phare) 1996.
  • Mémorial du Grand-Duché de Luxembourg, Arrêté Ministériel portant fixation d'un système officiel d'orthographe. Règlement grand-ducal du 5 juin 1946 [9]
  • Mémorial du Grand-Duché de Luxembourg, Réforme du système officiel d'orthographe luxembourgeoise. Règlement grand-ducal du 30 juillet 1999 [10]

Auf Luxemburgisch:

  • Lëtzebuergesch fir all Dag. Hrsg. vom Centre de Langues Luxembourg, Unterrechtsministaer Lëtzebuerg, Editioun 2000 – Teil 1: Lektionen 1-8, Lehr-& Arbeitsbuch: ISBN 978-2-495-00016-1 & ISBN 978-2-495-00015-4
  • Lëtzebuergesch: Quo Vadis? Actes du cycle de conférences. Hrsg. v. Projet Moien!, Sproochenhaus Wëlwerwolz. Mamer, Wilwerwiltz 2004, ISBN 2-87996-855-0 (dreisprachig lb, de, fr)
  • Emissions luxembourgeoises 'Ech schwätzen och Lëtzebuergesch – Je parle aussi le luxembourgeois'/Traditions luxembourgeoises 'Ech kennen och Lëtzebuerg – Je connais aussi le Luxembourg. Hrsg. v. ASTI (Association de Soutien aux Travailleurs Immigrés) asbl, Luxemburg, ISBN 2-9599978-5-9 (zweisprachig lb, fr)

Wörterbücher:

Einzelnachweise

  1. Birgit Pfaus-Ravida: Interview mit Fernand Fehlen, Peter Gilles.
  2. Apropos. Geschichte des Großherzogtums Luxemburg
  3. Digitaler Luxemburgischer Sprachatlas
  4. (Memorial: Amtsblatt des Großherzogtums Luxemburg B - No 68; 30. Juli 1999 ergänzt A - No 112)
  5. Gesetz über den Gebrauch der Sprachen vom 24. Februar 1984
  6. Chambre des Députés - Luxembourg
  7. Siehe jährlich erscheinende Literaturbibliographie
  8. RTL Lëtzebuerg
  9. Legilux - Mémorial A n° 40 de 1946
  10. Legilux - Mémorial A n° 112 de 1999

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Luxemburgisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einführungen in die Orthographie

Leseproben

Weitere Informationen zur Sprache

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 Commons: Luxembourgish language – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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