- Endlosdruckpapier
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Endlosdruckpapier (kurz Endlospapier oder auch Tabellierpapier genannt) ist Papier, das zum Drucken mit Impact-Druckern (Zeilendrucker), aber auch mit Endlos-Laserdruckern verwendet wird, wobei keine Einzelblätter, sondern scheinbar endlose Papierbahnen bedruckt werden. Endlosdruck wird im Besonderen zum Erstellen großer Druckmengen verwendet, zum Beispiel in den Rechenzentren von Unternehmen oder Behörden.
Endlospapier hat gegenüber dem Einzelblattdruck den Vorteil, dass die Papiertransportmechanik des Druckers einfacher gebaut und daher robuster sein kann. Insbesondere Zugtraktoren bieten einen zuverlässigen und exakten Papiertransport und erlauben, was vor allem für größere Druckmengen nützlich ist, unbeaufsichtigtes Drucken. Nachteilig können, falls erforderlich, die zusätzlichen Arbeitsschritte zum Trennen in Einzelblätter und zum Entfernen der Führungslochränder sein. Dabei entstehen an den horizontalen und vertikalen Trennstellen ggf. rauere Kanten als bei einzeln bedruckten Blättern.
Endlosdruck erfordert den Einsatz von Druckern, die eine spezielle Papiertransportmechanik aufweisen, z. B. „Zugtraktoren“ oder „Stachelwalzen“ (auch „Stachelradwalze“ genannt).
Inhaltsverzeichnis
Unterscheidung nach Art des Papiertransports
Mit Führungslochrand
Das am häufigsten verwendete Endlospapier hat links und rechts am Papierrand Führungslöcher (Remaliner Lochung[1]), in die die „Stachelräder“ bzw. -bänder (Stachelabstand jeweils ½ Zoll = 12,7 mm, s.u.) des so genannten Traktors eingreifen, um das Papier zu transportieren. Die Seitenstreifen mit den Führungslöchern sind wahlweise als abtrennbare Ränder mit Perforation oder ohne Perforation ausgeprägt. Die einzelnen Blätter sind durch eine Perforation voneinander getrennt und abwechselnd im „Zick-Zack“-Verfahren („Leporello“, einmal nach vorn, einmal nach hinten) gefaltet. Übliche Standard-Liefereinheiten sind Kartons mit 2000 Blatt Inhalt und einem Papiergewicht von 80 g/m², mit Durchschlägen meist zu 500 oder 1000 Blatt bei nur 60 bis 70 g/m².
Papier in Rollen
Alternativ dazu wird (für moderne Laserdrucker) der (kontinuierliche) Vorschub nur mit Andruckwalzen erzeugt, da keine Stockung des Papiers beim (berührungslosen) Druckvorgang mehr erforderlich ist. Dazu werden die (ggf. farbig) vorgedruckten Formulare sowie Standardmaterial (weiß) meist wie im Rotationsdruck üblich in Rollenform angeliefert und (in der Regel schwarz) bedruckt. Da hierbei keine Druckzeilen (mehr) eingehalten werden müssen, können Texte, Linien, Grafiken, Logos etc. in einem Druckvorgang gedruckt werden.
Basismaße für Endlospapier
Papierhöhe
Endlospapier ist, entsprechend der Papierführungsmechanik der Drucker, auf Zollmaße ausgerichtet. Da das „DIN A4“-Format (297 mm) hiervon abweicht, wird in Deutschland meist zwölf Zoll hohes (= 304,8 mm) Papier verwendet. In den USA ist oft nur elf Zoll hohes Endlospapier üblich. Standardmäßig wird das Papier in Zeilendruckern „einzeilig“ mit sechs (im „engen“ Modus mit acht) Zeilen pro Zoll bedruckt; damit hätte eine Seite 72 Zeilen, doch lässt man üblicherweise je drei Kopf- und Fußzeilen frei und kann (bei 12″-Papier) netto 66, bei „echtem“ A4-Format nur 64 Zeilen nutzen. Besonders bei vorgedruckten Formularen enthält ein voller „Leporello-Falz“ (von z. B. 12 Zoll Höhe) in vertikaler Richtung oft mehrere Einzelformulare.
Papierbreite
Typische Zeilendrucker in der EDV (nicht Laserdrucker) haben eine feste Zeichenbreite von zehn Zeichen pro Zoll und können meist nur max. 132 Zeichen pro Zeile drucken, große Maschinen schaffen auch Papierbreiten von bis zu 420 mm (gleich DIN A2 Breite entsprechend 16″) und damit max. 160 Zeichenpositionen pro Zeile. Für schmale Papiere / Vordrucke, z.B. für 1-bahnige Adress-Etiketten, kann die Papierführung des Druckers entsprechend enger eingestellt werden.
Formularvarianten
Standardpapier
Als Standardpapier wird ein scherzhaft auch „Grünweiß“ (wegen der häufig üblichen waagerechten abwechselnd grün und weiß vorgedruckten Hilfslinien) genanntes Druckerpapier verwendet, in der Regel für das Erstellen von Listen.
Vorgedrucktes Papier
Vorgedrucktes Papier wird für besondere Druckformate wie Briefe, Rechnungen, Kontoauszüge, Kundenkarten etc. verwendet. Hierbei muss das Formular im Drucker besonders exakt eingerichtet und der Drucker je Formularart entsprechend oft umgerüstet werden.
mehrere Formulare nebeneinander
In besonderen Fällen sind mehrere Formulare nebeneinander angeordnet. Diese Art wird zum Beispiel für Kärtchen unterschiedlicher Papierstärke, vorgestanzte Klebe-Etiketten, Überweisungsbelege etc. angewendet – was beim Erzeugen der Druckzeile (im Programm) besonders berücksichtigt werden muss.
Formularsätze
Spezielle Ausführungen von Endlospapier bestehen aus Formularsätzen mit mehreren Lagen (bis zu sieben) selbstdurchschreibenden Papiers, die nur an den Führungsrändern verbunden sind, wodurch sich nach dem Abtrennen der Seitenstreifen einzelne Durchschläge ergeben. Auch Kohlepapier wird als Zwischenlage für Durchschläge verwendet. Bei Laserdruckern sind „Durchschläge“ nicht möglich, hier erstellt man „Mehrfachoriginale“.
Führung durch den Drucker
Bei Verwendung von Kettendruckern liegt der leere Papierstapel meist vorne unter dem Drucker, die Papierbahn wird nach oben gezogen, durchläuft die Druckposition und wird hinter dem Drucker (bei korrekter Papierführung; sonst Papierstau) wiederum zick-zack-gefaltet, der ursprünglichen Faltrichtung entsprechend, als Stapel abgelegt.
Das Transportieren des Papiers im Drucker wurde bei den früher (für größere Druckmengen in Rechenzentren) fast ausschließlich verwendeten Kettendruckern über ein endlos geklebtes, ca. 4 cm breites „Vorschubband“ gesteuert. Darin waren, besonders für den Formulardruck nützlich, bestimmte Zeilenpositionen im Formular (zum Beispiel der Formularkopf oder bestimmte Zwischenpositionen oder eine Fußzeile) in sog. „Kanälen“ als Löcher eingestanzt. Bei Druckvorschubzeichen zu bestimmten Kanälen in der einzelnen Druckzeile (im Computerprogramm gesetzt) führte die Vorschubmechanik des Druckers einen „Sprung“ zum jeweiligen Kanal aus (z. B. nach Kanal 3 = in Zeile xx). Hierdurch wurde eine höhere Druckleistung erzielt als beim Drucken mehrerer Leerzeilen (je nach Formularfüllung und ebenfalls programmgesteuert).
Nachbearbeitung nach dem Drucken
Je nach Formularart wird das bedruckte Papier mechanisch – horizontal und / oder vertikal – geschnitten, sodass die Druckerzeugnisse als einzelne Belege, ggf. zu Stapeln gebündelt, ausgeliefert werden können. Häufig, meist für Listen-Drucke, wird der bedruckte Papierstapel auch ungetrennt, ggf. nur unter Abtrennung des Führungslochrands (mit einer Papierschneidemaschine) den Empfängern zugeleitet.
Mit modernen Papiernachbearbeitungsmaschinen können verschiedenartige Formulare / Belege zusammengeführt und auch kuvertiert und versandfertig frankiert werden.
Zur einfacheren manuellen Nachbearbeitung werden häufig sogenannte Deckblätter gedruckt, auf denen jeweils Angaben zur Art der Drucke/Formulare, Empfängerbezeichnungen und -Adressen etc., Teile davon oft in 20–30 Zeilen hohen Zeichen, aufgedruckt sind.
Siehe auch
Einzelnachweise
Kategorien:- Papiersorte
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