Diagnostic Analysis of nonverbal Accuracy

Diagnostic Analysis of nonverbal Accuracy

Diagnostic Analysis of nonverbal Accuracy, kurz DANVA, ist ein Psychologischer Test, mit dem das Verständnis der nonverbalen Kommunikation in emotionalen Skalen erfasst werden kann. Seine Anwendung fällt in den Bereich der Differentiellen Psychologie. Man kann damit testen, wie gut eine Person Ausdrücke verstehen kann.

Der Test wurde von Nowicki und Duke erstmals 1989 innerhalb der American Psychological Society vorgestellt und 1994 im Journal of Nonverbal Behavior publiziert. Heute ist er in einer weiter entwickelten Form gebräuchlich, dem DANVA2.

Inhaltsverzeichnis

Durchführung des Tests

Der zu testende Proband bekommt Fotos und Sprachaufnahmen dargeboten und muss sich für eine Bewertung entscheiden. Er wird instruiert, jedem Item eine Emotion zuzuordnen. Dazu hat er vier Antwortmöglichkeiten. Er muss genau eine wählen und darf sich nicht nachträglich umentscheiden. Die Darbietungszeit wird meist auf wenige Sekunden begrenzt, die Zeit zum Überlegen der Entscheidung nicht.

Die Stärken des Test bestehen in seiner einfachen Anwendbarkeit, die derzeit durch ein computergestütztes Verfahren noch erleichtert wird, welches auch Datenexport unterstützt, der gut mit SPSS zusammen geht. Die Instruktionen sind simpel zu geben und zu verstehen. Die Schwächen dieses Tests sind konzeptioneller Art und gehen auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Ausdruckspsychologie bezüglich der inhaltlichen Interpretation von Ausdrucksverhalten zurück.

Aufbau und Struktur des DANVA2

Der Test besteht derzeit (Stand 2006) aus fünf Subtests, die ihrerseits in Items untergliedert sind:

  • Adult Faces 2 (AF)
  • Child Faces 2 (CF)
  • Adult Paralanguage 2 (AP)
  • Child Paralanguage 2 (CP)
  • Adult Postures 2 (POS)

Jeder Subtest weist dieselben vier Skalen (Antwortmöglichkeiten) auf (happiness, sadness, anger und fear), welche zugleich Basisemotionen sind. Je Skala werden zwei Grade der Ausdrucksstärke unterschieden (hoch und niedrig). Die Subtests haben unterschiedlich viele Items und können in längerer oder kürzerer Form dargeboten werden. Praktikabel sind 24 Items pro Subtest.

Die Subtests wurden unabhängig voneinander konstruiert, da es keine einheitliche theoretische Sichtweise über emotionales Ausdrucksverhalten im mimischen, gestischen und phonischen Leistungsbereich gibt. Auch korrelieren die Subtests schlecht mit einander. DePaulo and Rosenthal (1979) fanden in einer Metastudie über 19 Projekte eine Median-Korrelation von .16. In der Anwendung ist daher die Clusterung (oder ein anderes Datenreduktionsverfahren) an denselben Probanden über mehrere Subtests problematisch.

Die mimischen Subtests bestehen aus Fotografien und sind kriteriengeleitet erstellt, wobei die Arbeiten von Paul Ekman eine Rolle spielten. Die Probanden bekamen eine Emotion vorgestellt und sollten sich so verhalten, wie es ihrer Meinung nach zu dieser Emotion passt. Dabei wurden sie fotografiert. Das daraus resultierende Material wurde an einer Stichprobe (n = 185) Personen unterschiedlicher Altersgruppen validiert, die angeben sollen, ob das Bild mit dem übereinstimmt, was sie sich unter der Emotion vorstellten. Der DANVA2 ist heute feiner justiert als der DANVA, der ursprünglich für Kinder von 6-10 Lebensjahren entwickelt wurde und weniger, aber deutlich differenziertere Abbildungen enthielt.

Sprachgebundenheit

Die mimischen Subtests sind nicht sprachgebunden. Der Adult Postures 2 (POS) - Subtest ist im europäischen Raum schwer verständlich und sollte mit Vorsicht eingesetzt werden, da er emblematische Ausdrücke und kulturell bedingte Gesten enthält. Die Paralanguage-Subtests sind nur in Englisch einsetzbar.

Gütekriterien

Der Test kann bei Personen ab 3 Lebensjahren sinnvoll eingesetzt werden.

DANVA2-AF

  • Internale Konsistenz
    • Alpha zwischen . 64 bis .83
    • je nach Autor bis .9
  • Retest-Reliabilität
    • wird als zeitlich stabil eingeschätzt, bpsw.
    • über zwei Monate r = .84, (n = 45); Nowicki und Carton (1993)
  • Konvergente Validität
    • Der Test korreliert im mittleren Bereich mit anderen Tests, die dasselbe Konstrukt messen.
    • je nach Autor zwischen r= .48 und .58
  • Diskriminative Validität
    • Der Test lässt keine Aussagen über Persönlichkeitsmerkmale zu, insbesondere nicht hinsichtlich der Intelligenz.
    • Der Test lässt keine Aussagen über soziale Kompetenz zu.

Kritik

Dieser Test misst Ausdrucksverständnis verbal und mit einer fixierten Momentaufnahme. Dabei wird auch die Zuordnungsfähigkeit zu einem Wort und die logische Fähigkeit erfasst, Alternativen auszuschließen. Es fehlt die zeitliche Dimension des Ausdrucksmusters. Gerade aber in der Bewegung liegt die Ausdruckskraft.

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