Harter Stromabecherling

Harter Stromabecherling
Harter Stromabecherling
Harter Stromabecherling (Rutstroemia firma) aus den „Coloured Figures of English Fungi or Mushrooms“ von James Sowerby, 1797

Harter Stromabecherling (Rutstroemia firma) aus den „Coloured Figures of English Fungi or Mushrooms“ von James Sowerby, 1797

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Leotiomycetes
Ordnung: Helotiales
Familie: Rutstroemiaceae
Gattung: Rutstroemia
Art: Harter Stromabecherling
Wissenschaftlicher Name
Rutstroemia firma
(Pers.) P. Karst., 1871

Der Harte oder auch Derbe Stromabecherling (Rutstroemia firma) ist eine Pilzart aus der Familie der Rutstroemiaceae, die auf abgestorbenem entrindeten Eichenholz vorkommt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper sind kelchförmige, bei Reife ausgebreitete Apothecien, die 0,5 bis 1,5 Zentimeter groß werden, mit deutlichem Stiel. Ihre Farbe ist gelb-bräunlich bis rotbraun. Ihr äußeres Excipulum besitzt eckige bis prismatische Zellen mit einer bedeutenden Schicht gelatinisierter Hyphen. Ihre Konsistenz ist daher ziemlich fest und zäh.

Mikroskopische Merkmale

Die Sporen sind hyalin, lang-elliptisch bis leicht bananenförmig, glatt und bis 5fach septiert. Sie werden 14,5 bis 19,5 × 4 bis 5,5 Mikrometer groß. Häufig werden an beiden Enden Nebensporen abgeschnürt. Die Ascosporen liegen in den Asci in zwei Reihen. Die Asci selber sind zylindrisch-keulig mit zweireihig liegenden Sporen und messen 140 bis 155 × 10 bis 11,58 Mikrometer. Die Paraphysen sind fädig mit weit unten einsetzender Septierung.

Ökologie

Der Harte Stromabecherling wächst auf abgestorbenem entrindeten Eichenholz, welches durch den Pilz geschwärzt, also stromatisiert wird. Er bildet Apothecien von September bis November und ist in Mitteleuropa nicht selten. So listet ihn die Datenbank der Pilze Österreichs in allen Bundesländern außer Kärnten und Wien.[1]

Systematik

Der Harte Stromabecherling wurde 1801 von Persoon als Peziza firma erstmals beschrieben[2] Leopold Fuckel stellte ihn dann zu Ciboria, während Karsten ihn zu Rutstroemia stellte. Kent P. Dumont stellte ihn 1976 zu Poculum. Lange Zeit wollten einige Autoren alle Stromabecherlinge zu Ciboria stellen. Neuerdings werden sie aber sogar in einer eigenen Familie, den rutstroemiaceae gelistet[3], dessen Typusart der Harte Stromabecherling ist.[4]

Belege

Einzelnachweise

  1. Datenbank der Pilze Österreichs
  2. Species Fungorum
  3. Cannon PF, Kirk PM. (2007). Fungal Families of the World. Wallingford: CABI. Seiten 318–319, ISBN 0-85199-827-5.
  4. Synoptic keys to the inoperculate stromatic discomycetes in the Nordic countries: Sclerotiniaceae & Rutstroemiaceae

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