Kamelringen

Kamelringen
Deve güreşi im westlichen Anatolien

Kamelringen (türk. Deve güreşi) ist der traditionelle Kamelkampf in Westanatolien. Diese ursprünglich vermutlich yörükische Tradition wurde durch den Tourismus wiederbelebt. Das Kamelringen findet insbesondere in der Ägäis-, Marmara- und der Mittelmeerregion statt. Es gibt mehrere bekannte Festivals. Die Kampfkamele sind eine Kreuzung aus zwei verschiedenen Arten, einem zweihöckrigen Kamel väterlicherseits und einem einhöckrigen Kamel mütterlicherseits. Diese Ringkampfkamele nennt man tülü, die Kamelzüchter nennt man savran. Die Kämpfe werden in vier verschiedenen Gewichtsklassen ausgetragen und finden zumeist in der Brunftzeit der Kamele, also in den Wintermonaten statt.

Der Wettkampf

Am Tag vor dem Wettkampf werden die Kamele traditionell geschmückt und – musikalisch begleitet von Davul und Zurna – vorgeführt.

Bei dem Wettkampf treten zwei männliche Kamele gegeneinander an. Verbindliche Regeln existieren nicht. Auch die Größe des Kampfplatzes ist nicht festgelegt. Bei jedem Kampf ist ein Schiedsrichtertrio anwesend. Den Kamelen wird das Maul zugebunden. Diese Aufgabe fällt den sogenannten „Bindern“ (bağlayıcılar) zu. Die Kontrolle darüber obliegt dem Schiedsgericht. Die Aufgabe, im Bedarfsfall einzuschreiten und die Tiere zu trennen, übernehmen die urgancı, die Seilhalter.

Sieger ist das Kamel, das den Widersacher abdrängt, zum Schreien bringt oder niederringt. Die Kamelbesitzer können den Kampf jederzeit abbrechen und damit aufgeben. Sie werfen dazu das Festhalteseil in die Mitte. Dann werden die Kamele mit Seilen getrennt. Die durchschnittliche Kampfdauer beträgt fünf Minuten.


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