Die Rolle der Frau in der DDR

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Begründung: Vorlage:Löschantragstext/Oktober Sieht sehr nach Essay aus, und ist obendrein noch redundant. --Singsangsung Frage ruhig, ich beiße nicht! 21:50, 31. Okt. 2011 (CET)


Inhaltsverzeichnis

Die Emanzipationtheorie der SED

Die Sozialistische Einheitspartei, kurz SED, sah die Verwirklung der Gleichberechtigung von Mann und Frau als einer der Grundlagen der DDR an. Somit war die Gleichberechtigung als Verfassungsprinzip verankert und galt als eine der grundlegegenden Kategorien der Rechtsordnung. Die Verfassung sichert also die rechtliche und politische Gleichberechtigung und die Gleichwertigkeit der Gecshlechter in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens.Das Ziel der SED war die Förderung der Entwicklung der einzelnen Personen zu sozialistischen Persönlichkeiten. Außerdem sollte die Gleichwertigkeit der Geschlechter angestrebt werden. Die SED verlangte eine bestmögliche Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau, damit jedem Partner eine Vereinbarung von Familie, Beruf und gesellschaftlichem Engagement gelingen konnte. Doch nicht nur in der Verfassung war die Gleichberechtigung verankert, sondern auch in anderen für die DDr bedeutenden Gesetzbüchern. Das Familiengesetzbuch der DDR von 1965 besagt: " Die Ehegatten sind gleichberechtigt. Sie leben zusammen und führen einen gemeinsamen Haushalt. Alle Angelegenheiten des gemeinsamen Lebens und der Entwicklung des Einzelnen werden von ihnen in beiderseitigem Einverständnis geregelt. Die eheliche Gemeinschaft erfährt ihre volle Entfaltung und findet ihre Erfüllung durch die Geburt und die Erziehung der Kinder. Die Eltern über das Erziehungsrecht gemeinsam aus." Hieraus wird deutlich, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter eine wesentlicher Bestandteil der Pläne des SED war und dass Familie und Kinder eine sehr große Rolle spielten. Die Gleichberechtigung wurde im theoretischen Sinne also verwirklicht.

Frauen im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf

Für die SED spielte einerseits die Familie eine sehr wichtige Rolle in der Politik. Doch andererseits warb die SED auch zur Berufstätigkeit von Frauen.

Frauenarbeit in der DDR

Im Jahre 1989 arbeiteten 91,2 % der Frauen in der DDR. Dies ist ein sehr hoher Prozentsatz, auch verglichen mit der BRD im selben Jahr. Doch von den Frauen in der DDR war die Arbeit oft nicht selbst gewählt. Gründe für die Frauenarbeit in der DDR waren zum einen niedrige Durchschnittslöhne. Dadurch entstand für viele Familien der Zwang, einen Beruf auszuüben, damit die Familie gut versorgt werden konnte. Zum anderen wurden die Männer zum Teil durch bewaffnete Organe wie das Ministerium für Staatssicherheit in Anspruch genommen und standen somit nicht mehr als Arbeitskräfte zur Verfügung. Doch Arbeitskräfte wurden dringend gebraucht, da die zunehmende Industrialisierung einen hohen Bedarf an Arbeitskräften erzeugte. Auch Sicht der Wirtschaft lag die Notwendigkeit der Berufstätigkeit von Frauen in niedriger Arbeitsproduktivität, wie zum Beispiel Fließbandarbeit, was dem heutigen Niedriglohnsektor entspricht. Um die Frauen allerdings zur Berufstätigkeit zu animieren, mussten einige Voraussetzungen geschaffen werden. Zum einen musste die Diskriminierung am Arbeitsplatz beseitigt werden, sodass Frauen dieselben Chancen hatten wie ihre männlichen Kollegen. Zum anderen musste eine Vereinbarung von Familie und Beruf geschaffen werden, da viele Frauen auf ihre Familie nicht verzichten wollten. Des Weiteren mussten die Frauen qualifiziert und gut ausgebildet sein, um das Wirtschaftswachstum in der DDR zu unterstützen. Außerdem musste die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Frau gewährleistet sein, sodass die Frauen durch die Arbeit nicht körperlich beeinträchtigt wurden. Da die Qualifizierung der Frau gewährleistet werden musste, galt eine Lehre auch für Mädchen als selbstverständliches Ereignis und es war normal, dass Mädchen einen Beruf erlernten. In der Lehre wählten die Frauen hauptsächlich den Bereich der Pädagogik und den des Handels, wohingegen Männer eher den Bereich der Industrie wählten. Dies lag allerdings auch daran, dass der Staat die Lehrstellen vergab und Mädchen daher oft in bereits frauendominierte Berufe gelenkt wurden und somit oft Lehrstellen annehmen mussten, die eigentlich nur eine "Notlösung" darstellten und nicht dem tatsächlichen Berufswunsch entsprachen. Frauen in der DDR hatten auch die Möglichkeit, das Abitur zu machen und Hochschulen bzw. Universitäten zu besuchen. So gab es in der DDR einen hohen Anteil an Mädchen in der Abiturstufe sowie an Universitäten, Fach- und Hochschulen. Doch auch im Studium entschieden sich viele Mädchen eher für den medizinischen und pädagogischen Bereich. Dadurch arbeiteten viele Frauen in typischen Frauenberufen, die niedrig entlohnt wurden. So lag die Vergütung der Frauen statistisch gesehen trotz vergleichbarer Qualifikation unter der der Männer und die Frauen erhielten monatlich ca. 20 - 30 % weniger Gehalt. Dies widerspricht dem Leitspruch "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", den die SED propagierte. Außerdem arbeiteten viele Frauen in einem Bereich, der unter ihrer Qualifikation lag, wie beispielsweise in der Produktion an Plätzen mit geringen Kommunikationsmöglichkeiten und unter ungünstigen arbeitshygienischen Bedingungen. Aufgrund der Familie bilden sich Frauen auch seltener fort, weswegen sie oft nicht allzu hoch qualifiziert sind. Dies wies ein Defizit gegenüber den Männern auf. Deshlab mussten seit 1952 die Betriebe sogenannte "Frauenförderungspläne" aufstellen, deren Ziel der Abbau des Ausbildungsdefizits der Frauen im Vergleich zu den Männern ist. Doch viele Frauen wollten auch keine Verantwortung übernehmen und entzogen sich mit dem Ritual "uns wurde es gesagt und wir müssen uns damit abfinden!" der Verantwortung und grenzten sich selbst aus Entscheidungsprozessen aus. So sind Frauen in der DDR auch kaum in Führungspositionen vertreten, was aber auch auf die patriarchale Struktur in der DDR hinweist.

In der DDR arbeiteten ca. 80 % der Frauen mit Kindern und immerhin noch 66 % der Frauen mit vier oder mehr Kindern. Dies liegt auch daran, dass das Ausscheiden aus dem Beruf wegen maximal zwei Kindern nicht als gesellschaftskonformes Verhalten galt und die Frauen dann unter Druck gesetzt wurden. Doch auch wenn die Frauen wirklich arbeiten wollten, wurden sie oftmals, vor allem in der Industrie seltener eingestellt, da aufgrund des Babyjahres oder des Mutterschutzes die Ausfallquote größer sei und in der Industrie die Mädchen nicht genug technisches Interesse mitbrächten, um den Betrieb vorwärts zu bringen bzw. die Anforderungen, die an sie gestellt wurden, die Mädchen überfordern würden. So begründeten die Betriebe eine Absage des Arbeitsplatzes an Frauen bzw. Mädchen. Um die Frauen zur Arbeit zu animieren, war die SED bemüht, den Frauen die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Arbeit für den Sozialismus aufzuzeigen, und bezeichnete die Frauen auch als "Miterbauerinnen des Sozialimus".

Frauen in der Familie!

Die SED stellte die ideale Familie der DDR als verheiratetes Paar mit zwei bis drei Kindern dar, doch in der Realität bestanden die meisten Familien aus einem verheirateten Ehepaar mit ein bis zwei Kindern, womit viele Frauen auch durch den Beruf bereits überfordert waren. Laut der SED waren die Aufgaben der Familie zum einen die Reproduktion menschlichen Lebens, das heißt Fortpflanzung und zum anderen darauf aufbauend die Mitwirkung bei der Entwicklung "sozialistischer Persönlichkeiten, das bedeutet, dass die Eltern die Kinder im sozialistischen Sinne erziehen sollten. Die SED hatte also großes Interesse an der Familienpolitik. Die Ziele dieser Politik war die Einbeziehung von Frauen in das gesellschaftliche Leben, was die vereinbarung von Familie und Beruf nach sich zog. Des Weiteren sollte die Ehe stabilisiert werden und die Geburtenrate, welche sehr niedrig war, erhöht werden. Ein wichtiges Merkmal der Familienpolitik war die Beseitigung der Unterdrückung der Frau in der Familie und die Erziehung der Kinder zu "sozialistischen Persönlichkeiten", für die aber auch staatliche Einrichtungen verantwortlich waren. Die Familie sollte auf Liebe, Treue, Hilfe, Verständnis, Vertrauen und Gleichberechtigung der Partner beruhen und galt als "Urzelle" der Gesellschaft. In der DDR wurde sehr früh geheirtatet, da Ehepaare bei der Wohnungssuche, die vom Staat ausging, bevorzugt wurden. Außerdem war es in der DDR unmöglich, als nich verheiratetes Paar zusammenzuziehen. Mit Vollendung des 18.ten Lebensjahres waren die Jugendlichen ehemündig. Daher rührt auch das junge Durchschnittsalter der Frau bei Geburt der Kinder. So lag dieses beim ersten Kind bei 22.9, beim zweiten Kind 26.3 und beim dritten Kind bei 29.3 Jahren. Allerdings war in der DDR auch eine hohe Scheidungsrate zu verzeichnen, was auch auf die Unabhängigkeit der Frau durch die Berufstätigkeit zurückzuführen war. So waren ca. 18% aller Familien Ein-Eltern-Familien, wobei das Kind meistens bei der Mutter lebte. Auch wenn Alleinerziehende nicht in das Leitbild der DDr passten, bekamen sie staatliche Hilfen, wie beispielsweise Bevorzugung bei der Vergabe von Krippenplätzen oder Finanzausglcih bei Krankheit des Kindes, wenn das Elternteil zur Pflege zuhause bleiben musste. Trotzdem ging es Alleinerziehenden schlechter als "normalen" Familien, daher sind kaum größere Anschaffungen, wie zum Beispiel neue Möbel möglich. Bei Scheidung wurde in der DDR nicht das Schuldprinzip, sondern das Zerrüttungsprinzip verwendet, aber es gab die sogenannte "Schuldfrage", das heißt, wer die Zerrüttungs maßgeblich zu verantworten hatte. Die DDR wollte das Bild einer heilen Familie aufrechterhalten, so gealten uneheliche Kinder als Unglück und Homosexualität war verboten, was aber zur selben Zeit in der BRD nicht anders war. Ab 1965 konnten sich die Familien für das Kind und den zeitpunkt des Kindes durch die Anwendung von Verhütungsmittelb entscheiden. So gab es in der DDR ab 1965 die "Pille" und ab 1972 die Möglichkeit zur Abtreibung. In der DDR wurde die Abtreibung alleringds "Schwangerschaftsunterbrechung" genannt und war beinahe selbstverständlich. Die "Pille" wurde "Wunschkindpille" genannt, da sie die Familie planbar macht und die Frau nun als gleichberechtigter Sexualpartner galt, da sie keine ungewollte Schwangerschaft mehr befürchten musste. Obwohl die SED für die Mithilfe des Mannes im Haushalt warb, blieb die meiste Hausarbeit an den Frauen hängen, so verrichteten zwei Drittel aller Frauen täglich zwei bis vier Stunden Hausarbeit. Dies sah die SED als Ausbeutung der Frau durch Hausarbeit und Kindererziehung an und verlangte deshlab eine Kollektivierung und Verlagerung der Hausarbeit und Kindererziehung in die Gesellschaft.

Frauen im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf!

Die Frau war einer Doppelbelastung durch Beruf und Familie ausgesetzt. Um die Berufstätigkeit der Frauen dennoch zu sichern, organisierte die SED eine außerhäusliche Kinderbetreuung durch Kinderkrippen, Kindergärten und Schulhorte. So konnten schon die kleinsten Kinder in die Krippe gehen, damit die Mutter nach dem Mutterschutz, der 1976 auf 26 Wochen verlängert wurde bzw im Falle eines Babyjahres nach diesem, sofort wieder in den Beruf einsteigen konnte. Diese Betreuungseinrichtungen waren von 06:00 Uhr morgens bis um 19:00 abends geöffnet und die Betreuung der Kinder war kostenlos. Die Eltern mussten lediglich geringe Verpflegungskosten bezahlen, die in Kinderkrippen ca. 1,40 Mark und in Kindergärten 0,35 Pfennig betrugen. So wurde die Entwicklung der Vorschulerziehung und der entsprechenden Einrichtungen zum volkswirtschaftlich entscheidenden Faktor zur Sicherung der Berufstätigkeit der Frau, da viele Mütter um die Entwicklung und gute Versorgung des Kindes besorgt waren. Außerdem gab es für Mütter mit drei Kindern die Möglichkeit bei nGeburt des dritten Kindes bis zur Vollendung des 18.Lebensmonats eine bezahlte Freistellung in Anspruuch zu nehmen, um sich um das Kind zu kümmern. Des Weiteren konnten die Frauen bei Geburt eines Kindes einen Wochenurlaub nehmen. Als Erleichtung der Frau galt außerdem die Bereithaltung des Arbeitsplatzes, wenn das Kind keinen Krippen-oder Kindergartenplatz bekam. Eine Frau mit mindestens drei Kindern hatte außerdem einen Kuranspruch, was die hohe Ausfallquote der Frauen im Beruf aufgrund der Doppelbelastung senken sollte. Eine weitere Erleiterung war die Verkürzung der Wochenarbeitszeit für Frauen, so mussten Mütter anstatt 45 Wochenstunden nur 43 3/4 Wochenstunden arbeiten und Mütter mit drei oder mehr Kindern nur 40 Wochenstunden. Müttern von mindestens drei Kindern wurden von der SED außerdem 21 Werktage Mindesturlaub gewährleistet und Mütter von drei oder mehr Kindern, die im SChichtsystem, wie im Krankenhaus arbeiteten, wurden 24 Werktage Mindesturlaub gewährleitet, um sie zu entlasten. Des Weiteren wurde ein monatlicher Hausarbeitstag eingerichtet, an dem Frauen anstatt zu arbeiten sich um den Haushalt kümmern konnten. Die Einführung der Fünf-Tage-Woche im Jahre 1976 brachte zusätzliche Erleichterung für die Frauen. Im Laufe der Zeit entstand trotz der Erleichterungen für die Frau der Trend zur Kleinfamilie, der durch zu kleine Wohnungen, Angst vor finanziellen Einschränkungen und schlechter Vereinbarung von Familie und Beruf begründet wurde. Trotz der Maßnahmen zur Sicherung der Frauenarbeit änderten sich die Rollenbilder nicht und das patriarchale Rollenbild blieb vorherrschend.

3. Rechte und politische Partizipation der Frau

Obwohl viele Frauen durch Familie und Beruf stark belastet waren, gab es trotzdem noch Frauen, die sich politisch engagieren wollten.

3.1. politische Partizipation! In der Deutschen Demokratischen Republik gab es mehrere Organistationen, die Rechte durchsetzen und sich engagieren wollten. Dazu gehörte auch der "Freie Deutsche Gewerkschaftsbund", kurz FDGB, in dem 4.5 Millionen Frauen organisiert waren. Dieser Gewerkschaftsbund hatte betriebliche Frauenausschüsse, die im Sinne der SED an einer besseren Vereinbarung von Familie und Beruf arbeiteten. Frauenspezifische Fragen wurden dort allerdings nicht thematisiert. Eine weitere Organisation war der "Demokratische Frauenbund Deutschlands", kurz DFD,der am 8. März 1947 gegründet wurde. Dies war die einzige nichtstaatliche Frauenorganisation, die sich oft in der evangelischen Kirche trafen. Der DFD unterhielt "Frauenakademien", die politische SChulungen und Veranstaltungen organisierten und ein Beratungszentrum für Haushalt und Familie einrichtete. Dieser Bund sprach die Frauen an, die die SED nicht erreicht hatte, wie beispielsweise Hausfrauen. Es waren keine SED-Mitglieder vertreten, doch die Leitungspositionen waren von SED-Mitgliedern besetzt, deren Zeil die Festigung der Verbundenheit mit der DDR und das Deutlichmachen von Verantwortung für "Freiden und Sozialismus" war. Der DFD warb und mobilisierte die Frauen zur Berufstätigkeit, allerdings hatte er keinen Einfluss auf die arbeitstechnische Problemstellung der Frau. In der DDR waren nichtstaatliche Organistationen verboten oder wurden von der SED überwacht, um die Zentralstellung und Macht der SED zu sichern. Somit gab es kaum nichtstaatliche Organisationen, sondern meistens von Staat gegründete Verbände.

Rechte der Frau!

Um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu gewährleisten, mussten für Frauen auch Rechte gelten. Die Frauen hatten somit das Recht, fast die Pflicht zur Arbeit. Außerdem hatten sie ein Recht auf Gleichberechtigung und Gleichstellung, was das Recht auf gleichen Lohn bei gleicher Arbeit nach sich zieht. Außerdem mussten die Frauen vom Betrieb freigestellt werden, wenn sie eine berufstheoretische Ausbildung absolvieren wollten, um eine höhere Qualifikation zu erreichen. Des Weiteren mussten Frauen in der Schwangerschaft geschohnt werden und deshlab wurde dem Betrieb verboten, Frauen schwere und gesundheitsschädliche Arbeit zuzumuten. Dies bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen den physischen Besonderheiten der Frau angepasst sein mussten.

Fazit

Die Eingliederung der Frau in den Arbeitsprozess zum Ziel der Unabhängigkeit der Frau war im Großen und Ganzen vollzogen. Allerdings verdienten die Frauen im Durchschnitt weniger als die Männer und waren kaum in leitenden Positionen vertreten. Des Weiteren gab es in der DDR ähnlich frauentypische Berufe wie in der BRD. Die Haushaltshilfen und Kinderbetreuungseinrichtungen zur Erleichterung bei Hausarbeit und Kindererziehung standen zur Verfügung, sodass Mutter und Kind meinst nur maximal ein Jahr nach der Geburt zuhause blieben. Die Gleichheit von Mann und Frau von Gesetzes wegen war bereits in der ersten Verfassung der DDR vom Mai 1949 niedergeschrieben, doch für die vollständige Emanzipation standen noch einige Dinge im Weg. So ging die Emanzipation nicht von den Frauen selbst aus, sondern wurde vom Staat aufgezwungen. Außerdem blieben das patriachale Weltbild und die vorgestanzten Rollenbilder weiterhin vorherrschend und die Frauen musste ihre Leistungen mit denen der Männer vergleichen, wodurch sie sich nicht selbst verwirklichen konnten. Auch der Spruch "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" wurde in der DDR nicht verwirklicht. So lässt sich sagen, dass in der DDR die Gleichberechtigung juristisch zwar realisiert war, doch die tatsächliche Gleichstellung von Mann und Frau in Familie und Gesellschaft war nicht gegeben. So entstand in der DDR ein Missverhältnis zwischen gefordertem Frauenideal und der gesellschaftlichen Wirklichkeit.

Quellen

  • Adomeit, Ursula: Förderung der Frauen in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1988
  • Helwig, Gisela: Frau und Familie in beiden deutschen Staaten, Köln 1982
  • Knöbel, Hans Günther & Koch, Petra: Familienpolitik in der DDR im Spannungsfeld zwischen Familie und Berufstätigkeit von Frauen, 1988
  • Matheja-Theaker, Mechthild M.: Alternative Emanzipationsvorstellungen in der DDR-Frauenliteratur, Stuttgart 1996
  • Müller-Rückert, Gabriele: Frauenleben und Geschlechterverhältnis in der DDR: weibliche Lebenswelten im Spiegel literarischer "Frauengeschichten" und sozialwissenschaftlicher Auswertung, Bielefeld 1993
  • Stephan, Inge (Hrsg.): "Wen kümmert´s, wer spricht" Zur Literatur und Kulturgeschichte von Frauen aus Ost und West, Böhlau 1991
  • www.bpb.de Hedyemann, Günther: Gesellschaft und Alltag in der DDR
  • www.ddr89.de Zur frauenpolitischen Situation in der DDR
  • www.emanzipation-im-sozialismus.de Knaack, Kirsten: Emanzipation im Sozialismus

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