Carbochemie

Carbochemie

Kohlechemie oder Kohlenchemie (auch Carbochemie) bezeichnet ein Teilgebiet der Kohleveredlung, bei dem aus Kohle die darin enthaltenen Wertstoffe einer stoffwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden. Die beteiligten Kohleveredlungsprozesse umfassen dabei Vergasung, Schwelung und Verkokung und führen zu gasförmigen Produkten wie Kohlenstoffmonoxid, Wasserstoff und Methan, Flüssigstoffen wie Leichtöl (Benzin), Mittelöl (Diesel), Phenolen und Pyridin-Verbindungen sowie zum festen Koks.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In beiden Weltkriegen war es in Deutschland von großer Wichtigkeit, die heimische Kohle als Grundstoff für chemische Produkte sowie zur Gewinnung von Treibstoffen wie Benzin und Diesel nutzen zu können. In der DDR wurde dies bis zum Fall der Grenze 1989 am Standort Leuna in großem Maßstab weiterbetrieben. Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Kohleveredlung der Standardprozess zur Gewinnung von organischen Chemierohstoffen. Ihre Bedeutung ging stark mit dem Aufkommen des billigeren und einfacher zu verarbeitenden Rohstoffs Erdöl zurück. Nach der Verknappung und Verteuerung des Erdöls (Ölkrise) seit den siebziger Jahren gewinnt die Kohlechemie wieder an Bedeutung.

Felder der Kohlenchemie

Im Mittelpunkt des Interesses der Carbochemie stehen klassische Verfahren wie die Fischer-Tropsch-Synthese und die Methanol-Synthese. Andere chemische Synthesen, die auch von Kohlenmonoxid und Wasserstoff bzw. Methanol ausgehen, gewinnen zunehmend an Bedeutung, wie auch die Kohlehydrierung, ein spezielles Verfahren zur Kohleverflüssigung.

Weblinks

Literatur

  • Kohle, Erdöl, Erdgas: Chemie und Technik; von Karl-Heinz Schmidt, Ingo Romey, Fritz Mensch, 256 Seiten, Vogel Verlag Und Druck (1981), ISBN-10: 3802306848, ISBN-13: 978-3802306846

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