Dorf der Jugend (Titel)

Dorf der Jugend (Titel)

Der Titel Dorf der Jugend war eine gemeinsame staatliche Auszeichnung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sowie der Freien Deutschen Jugend (FDJ), der am 12. März 1987 durch den Ministerrat der DDR durch den Leiter des Sekretariats des Ministerrates Kurt Kleinert in Form einer Ehrentafel gestiftet wurde. Der Titel wurde an Gemeinden verliehen, die an der Gestaltung und Entwicklung der Jugend hervorragende Anteil hatten, wobei jährlich nur 15 Titel anlässlich der Woche der Jugend und Sportler durch den Vorsitzenden des Ministerrates und den 1. Sekretär der FDJ verliehen werden konnten. Mit der Verleihung war eine Urkunde, die Ehrentafel selber sowie eine Prämie verbunden die von 3000 bis 5000 Mark reichen konnte. Im Übrigen führte der Ministerrat der DDR ein Register über die verliehenen Titel.

Inhaltsverzeichnis

Verleihungsvoraussetzungen

Die Verleihung des Titels setzte voraus, dass:

  • die FDJ-Grundorganisationen in den Genossenschaften, Betrieben und Einrichtungen sowie die Dorfgrundorganisationen der FDJ eine vorbildliche Arbeit geleistet hatten, auf deren Grundlage die jährlichen Jugendförderungspläne unterstützt und gefördert wurden und wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Dorfes hatten
  • die Teilnahme der Jugend an der Tätigkeit der örtlichen Staatsorgane, ihre Mitwirkung in den Vorständen der Genossenschaften und bei der Leitung der Betriebe gewährleisteten
  • die Panaufgaben in der landwirtschaftlichen Produktion und die Zielstellungen der ökonomischen Initiativen der FDJ kontinuierlich erfüllt und gezielt überboten hatten
  • die Jugend in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und den volkseigenen Gütern im sozialistischen Wettbewerb in der Bewegung Messe der Meister von morgen, in Jugendobjekten und Jugendbrigaden, hervorragende Leistung vollbracht hatte
  • die Jugendlichen aktiv in die Bürgerinitiative Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit! einbezogen und vorbildliche Ergebnisse bei der Verwirklichung der Ortsgestaltungskonzeption erreicht hatte
  • die Verantwortung für die Gewinnung und Ausbildung des Nachwuchses für die landwirtschaftlichen Berufe durch die im Ort ansässigen Genossenschaften und volkseigenen Güter im Zusammenwirken mit allen gesellschaftlichen Kräften vorbildlich wahrgenommen wurde
  • mit Unterstützung der Jugend im Dorf gute Arbeits- und Lebensbedingungen, insbesondere durch die Schaffung von Wohnraum, vor allem für junge Ehen und Absolventen sowie die Bereitstellung erforderlichen Plätzen in der Kindereinrichtungen gewährleistet waren
  • die Jugend des Dorfes ein reiches geistig-kulturelles, sportliches und wehrsportliches Leben gestaltet und die dafür erforderlichen Bedingungen, wie Jugendklubeinrichtungen und Möglichkeiten zum regelmäßigen Tanz sowie für sportliche Betätigungen bestanden

Vorschlageberechtigung

Vorschlageberechtigt waren die Vorsitzenden der Räte der Bezirke zusammen mit den Sekretariaten der Bezirksleitungen der FDJ, diese waren dann alljährlich bis zum 1. März in Übereinstimmung beim Ministerrat der DDR einzureichen. Das Amt für Jugendfragen beim Ministerrat der DDR prüfte dann im Anschluss in Übereinstimmung mit dem Zentralrat der FDJ die Erfüllung der Verleihungsvoraussetzungen. Die anschließenden Vorschläge der zum Titel ausgewählten Gemeinden wurde sodann mit dem Nationalrat der Nationalen Front der DDR, dem Zentralvorstand der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe und dem Ministerium für Land-, Forst und Nahrungsgüterwirtschaft abzustimmen. Die endgültigen Auszeichnungsvorschläge waren dann noch dem Präsidium des Ministerrates und dem Sekretariat des Zentralrates der FDJ zur Bestätigung vorzulegen.

Aussehen

Die rechteckige Ehrentafel bestand aus Metall und hatte die Maße 50 x 30 cm. Sie zeigte auf ihrer Vorderseite in seiner oberen Hälfte das Staatswappen der DDR und das Emblem der FDJ. Darunter stand: DORF DER JUGEND und darunter wiederum die Jahreszahl der Verleihung. Die Ehrentafel konnte öffentlich angebracht werden, in der Regel am Gemeindehaus. Die Rückseite der Ehrentafel war glatt gehalten.[1]

Einzelnachweise

  1. Bekanntmachung der Ordnung über die Verleihung des Titels Dorf der Jugend vom 12. März 1987, abgedruckt im Gesetzblatt der DDR Teil I, Ausgabe 6 vom 23. März 1987, Seiten 48 und 49

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