Cardaminopsis

Cardaminopsis
Schaumkressen
Sand-Schaumkresse (Arabidopsis arenosa)

Sand-Schaumkresse (Arabidopsis arenosa)

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Schaumkressen
Wissenschaftlicher Name
Arabidopsis
Heynh. in Holl & Heynh.

Die Schaumkressen (Arabidopsis, Synonym: Cardaminopsis) bilden eine Gattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Die Gattung Arabidopsis wurde in letzter Zeit wissenschaftlich bearbeitet und neu umgrenzt. Im Zuge dieser Revision wurde die früher selbständige Gattung Cardaminopsis in Arabidopsis einbezogen und zahlreiche bisher zu Arabidopsis gezählte Arten wurden in andere Gattungen verschoben. Arabidopsis ist die einzige Pflanze, dessen Chromosome entschlüsselt sind.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Die Schaumkressen kommen im östlichen und nördlichen Asien, Europa und Nordamerika (Holarktis) vor. Sie kommen sowohl in Europa als auch in Teilen Asiens bis in die montanen Stufen vor. Zumindest die Felsen-Schaumkresse (Arabidopsis lyrata) kommt auch im westlichen Amerika vor.

Sie wachsen bevorzugt auf kalkhaltigen, nährstoffarmen Böden, manche Arten auch an Felsen. Oft sind sie auch auf Bahngelände, auf Schuttplätzen oder auf Schotter zu finden. Sie bevorzugen teilweise relativ trockene und lichtreiche Standorte.

Beschreibung

Die Schaumkressen sind ein-, zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanzen, mit Stolonen (Ausläufern). Die Stängel sind meist kahl. Die Form der ungestielten bis kurz gestielten Laubblätter kann stark variieren. So sind die grundständigen Rosettenblätter ganzrandig oder gelappt oder auch fiederspaltig bis gefiedert, die Stängelblätter dagegen zumeist ganzrandig oder leicht gezähnt.

Die Blüten stehen in einem traubigen Blütenständen. Die Blüten sind vierzählig. Die Kelchblätter sind länglich. Die vier Blütenkronblätter sind in der Form eines Kreuzes angeordnet. Die Farbe der Kronblätter ist meistens weiß, häufig auch rosa, selten sogar purpurn. Ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal der Kreuzblütler sind die sechs Staubblätter. Vier lange Staubblätter befinden sich in der Mitte, zwei kürzere am Rand. Die zwei verwachsenen Fruchtblätter bilden einen oberständigen Fruchtknoten.

Sie gehören zu den schotenfrüchtigen Kreuzblütlern. Ihre Schotenfrüchte sind also dreimal so lang wie breit. Die Fruchtklappen sind papierähnlich. Jede Frucht enthält viele Samen.

Arten und Unterarten und ihre Verbreitung

Nach der aktuellen Umgrenzung umfasst die Gattung die folgenden neun Arten und acht Unterarten:

  • Sand-Schaumkresse (Arabidopsis arenosa (L.) Lawalrée):
    • A. arenosa subsp. arenosa: In Europa sind natürliche Standorte in: Österreich, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, im nordöstlichen Frankreich, Deutschland, Ungarn, dem nördlichen Italien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweiz, Ukraine, und Jugoslawien bekannt. Verwildert ist diese Unterart in Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Niederlande, Norwegen, Russland, dem westlichen Sibirien und Schweden.
    • A. arenosa subsp. borbasii (Zapal.) O'Kane & Al-Shehbaz: Fundorte gibt es in Tschechien, im nordöstlichen Frankreich, Deutschland, Ungarn, Polen, Rumänien, der Slowakei, Schweiz und der Ukraine.
  • Arabidopsis cebennensis (DC.) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet im südöstlichen Frankreich.
  • Arabidopsis croatica (Schott) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet in Bosnien und Kroatien.
  • Haller’sche Schaumkresse oder auch "Kriech-Schaumkresse" Arabidopsis halleri (L.) O'Kane & Al-Shehbaz:
    • A. halleri subsp. halleri: Beheimatet in: Österreich, Kroatien, Tschechien, Deutschland, im nördlichen und zentralen Italien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweiz und der südlichen Ukraine. Verwildert im nördlichen Frankreich aber in Belgien ausgestorben.
    • A. halleri subsp. ovirensis (Wulfen) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet in Albanien, Österreich, im nordöstlichen Italien, Rumänien, Slowakei, Slowenien, in der südwestlichen Ukraine, Jugoslawien.
    • A. halleri subsp. gemmifera (Matsumura) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet in Russlands Fernem Osten, im nordöstlichen China, Korea, Japan und Taiwan.
  • Arabidopsis lyrata (L.) O'Kane & Al-Shehbaz:
    • A. lyrata subsp. lyrata: Beheimatet im nördlichen europäischen Teil von Russland, Alaska, Kanada (von Ontario westlich bis British Columbia)und im südöstlichen und zentralen Teil der USA (Vermont südlich bis ins nördliche Georgia und Mississippi nordwärts bis Missouri und Minnesota).
    • A. lyrata subsp. petraea (L.) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet in Österreich, Tschechien, Deutschland, England, Ungarn, Island, Irland, im nördlichen Italien, Norwegen, Russland (nordwestliches Russland, Sibirien und sein Ferner Osten), Schottland, Schweden, Ukraine, im borealen Nordamerika (Alaska and Yukon). Ausgestorben in Polen.
    • A. lyrata subsp. kamchatica (Fischer ex DC.) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet im borealen Alaska, Kanada (Yukon, Mackenzie District, British Columbia, nördliches Saskatchewan), Aleuten, östliches Sibirien, in Russlands Fernem Osten, Korea, im nördlichen China, Japan, und Taiwan.
  • Arabidopsis neglecta (Schultes) O'Kane & Al-Shehbaz: Beheimatet in den Karpaten (Polen, Romania, Slovakia und Ukraine).
  • Arabidopsis pedemontana (Boiss.) O'Kane & Al-Shehbaz : Beheimatet im nordöstlichen Italien. Vielleicht in der südwestlichen Schweiz ausgestorben.
  • Schwedische Schmalwand (Arabidopsis suecica (Fries) Norrlin): Beheimatet in Fennoskandinavien und dem Baltikum.
  • Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana (L.) Heynh.), auch „Schotenkresse“ genannt: Es hat eine weite Verbreitung in ganz Europa bis Zentralasien, in der übrigen Welt ist es ein Neophyt. Vom Frankfurter Botaniker Friedrich Laibach 1943 in Reinkultur gezüchtet, ist A. thaliana seither die weltweit bestuntersuchte Modellpflanze für die physiologische und molekularbiologische Forschung.

Quelle

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