Dún Conor

Dún Conor
Dún Conor

Dún Conor (oder Doon Conor bzw. 'Dún Conchuir) ist ein vorzeitliches Dun auf der Aran-Insel Inishmaan, die zum County Galway in Irland gehört.

Im Unterschied zu anderen Steinforts auf den Aran-Inseln ist Dún Conor von beinahe ovaler Form. Die an der höchsten Stelle der Insel gelegene Anlage misst 50 x 27 m. Mit einer Mauerhöhe von 5,5 m und einer fast ebensolchen Dicke ist seine etwa 160 m lange Mauer mächtiger als der innere Wall von Dun Aenghus auf Inishmore. Der Zugang liegt im Osten. An der Innenseite ist die Mauer in der für Anlagen dieser Art typischen Art terrassenartig vierfach gestuft. Die Terrassen waren bis zur Rekonstruktion im 19. Jahrhundert durch Treppen miteinander verbunden. Die meisten davon sind heute wieder rekonstruiert. Im breiten Mauerwerk befinden sich mehrere Nischen. Eine innere Plattform ist über Stufen erreichbar. Ob die ebenfalls teilrekonstruierten Hütten ein Bestandteil der ursprünglichen Nutzung waren, ist unbekannt. Da im Dun Conor keine Ausgrabungen stattgefunden haben, kann der Zeitpunkt der Errichtung der Anlage nicht festgestellt werden. Vermutet wird, dass die Eisenzeit infrage kommt.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

In der englischsprachigen Archäologie [1] wird der fortifikatorische Charakter derartiger Anlagen betont.

Ob alle Duns diese Aufgabe hatten, ist nicht sicher. Es wird eingewandt [2], dass etliche Anlagen den technischen Aufgaben einer Befestigung nicht gerecht würden: Sie seien zu klein um einer Belagerung standzuhalten (kein Trinkwasser), strategisch ungünstig gelegen, weisen eine wehruntaugliche Innenbebauung sowie unpassende äußere Anlage auf. So liegen beim Dun Conor an den Außenmauern zwei Rampen, die zwei Meter unterhalb der Mauerkrone enden. Der Autor folgert daraus, dass es sich bei den Anlagen um Kultbauten handelt.

Aus frühchristlicher Zeit ist überliefert[3], dass jene Clanchiefs, die sich zum Christentum bekehrten, den Mönchen ihr Dun übergaben. Die frühesten irischen Klöster entstanden in ehemaligen Duns oder setzten architektonisch die Form der Duns in kaum gewandelter Form fort. Duns oder Raths werden in der irischen Mythologie mit Göttern oder den mit göttergleichen Fähigkeiten ausgestatteten Helden (nach Art des Herkules) in Verbindung gebracht.

Literatur

  • Matthew Stout: The Irish Ringforts. Four Courts Press, 2001, ISBN 1-851-82582-7
  • Juergen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 36, Langenweissbach 2003, ISBN 3-930036-70-3

Einzelnachweise

  1. M. Stout: "The irish Ringfort" 1997 S. 32-34. Er führt aber auch an: From their dispersed distribution and the predominantly rural nature of Early Christian society, it is accepted that ringforts represent the Irish version of a common European settlement pattern known as Einzelhöfe - or dispersed individual farmsteads. This term comes from Meitzen's early work which suggested a Celtic or 'Germanic' origin for this settlement pattern.
  2. Walkowitz 2003, Seite 202
  3. Artikel "Elphin, County Roscommon" aus der englischsprachigen Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Elphin,_County_Roscommon: The chief of that territory, a noble Druid named Ono, gave land and afterwards his castle or fort to St Patrick to found a church and monastery.

Weblinks

53.06-9.5283333333333

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Conor — ist ein männlicher Vorname.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namensträger 2.1 Form Conor 2.2 Form Conno …   Deutsch Wikipedia

  • Dun — Ein Dun (hergeleitet aus kelt. *dunon; heute im Walisischen Din, im Schottisch Gälischen Dùn, im Irischen Dún, jeweils mit der Bedeutung „Befestigung“) ist eine meist runde, bronze oder eisenzeitliche Anlage aus Trockenmauerwerk, die in… …   Deutsch Wikipedia

  • Conor O'Callaghan — is an Irish poet, born in Newry in 1968. He has published three collections of poetry: The History of Rain (1993; Patrick Kavanagh Poetry Award), Seatown (1999), and Fiction (2005). He is published in North America by Wake Forest University Press …   Wikipedia

  • Denis O'Conor Don — Denis Armar O Conor Don, (1912–10 July 2000) was hereditary chief of the O Conor Don sept of Ireland. Born in London in 1912 to Charles William O Conor and Evelyn Lowry Corry, he inherited his title in 1981 from his second cousin Fr. Charles O… …   Wikipedia

  • Inishmaan — Lage von Inis Meáin Gewässer Atlantischer Ozean Inselgruppe …   Deutsch Wikipedia

  • O'Rahilly's historical model — is a theory of Irish prehistory put forward by Celtic scholar T. F. O Rahilly in 1946. It was based on his study of the influences on the Irish language and a critical analysis of Irish mythology. He distinguished four separate waves of Celtic… …   Wikipedia

  • Leacanabuaile — 51.958055555556 10.261666666667 Koordinaten: 51° 57′ 29″ N, 10° 15′ 42″ W …   Deutsch Wikipedia

  • Downpatrick — Coordinates: 54°19′19″N 5°42′11″W / 54.322°N 5.703°W / 54.322; 5.703 …   Wikipedia

  • Christian Solidarity Party — Comhar Críostaí Leader Richard Greene Founded 1991 Headquarters …   Wikipedia

  • Dublin South–West (Dáil Éireann constituency) — Dublin South–West Dáil Éireann Parliamentary constituency Dublin South–Wes …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”