Edmund Hedicke

Edmund Hedicke

Edmund Hedicke (* 31. August 1840 in Zerbst; † unbekannt[1]) war ein deutscher Altphilologe und Pädagoge, der vor allem durch seine Ausgabe des Alexanderromans von Curtius Rufus bekannt wurde.

Leben

Nach der Reifeprüfung am Zerbster Gymnasium 1859 studierte Hedicke Griechische und Lateinische Philologie an den Universitäten von Göttingen und Berlin. Nach seiner Promotion zum Doktor der Philosophie 1862[2] trat Hedicke eine Stelle als Lehrer für Latein und Geschichte im heimatlichen Gymnasium an, wo er zudem am 31. Oktober 1863 zum dritten Alumnats-Inspector berufen wurde.[3] 1868 ging er als Ober-Lehrer an das Karls-Gymnasium in Bernburg.[4] Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Hedicke, der auch den Professorentitel trug,[5] als Direktor des Gymnasiums in Sorau tätig. Später leitete er als Direktor das Gymnasium in Freienwalde (Oder).[6]

In seiner philologischen Tätigkeit beschäftigte sich Hedicke eingehend mit dem Historiker Curtius Rufus. Neben Untersuchungen zu Handschriftenfragen wie der 1870 erschienenen Schrift De Curtii fide atque auctoritate nahm Hedicke 1908 für die Bibliotheca Teubneriana eine Ausgabe dessen Historiae Alexandri Magni Macedonis vor, in der zum ersten Mal die Lesarten der fünf für die Überlieferung wesentlichen Handschriften „ziemlich vollständig aufgeführt“ wurden.[7] Daneben schrieb und veröffentlichte Hedicke textkritische Studien zu Tacitus und gab eine ebenfalls textkritische Ausgabe dessen Agricola heraus.[8]

Weblinks

Anmerkungen

  1. Über ein Todesdatum ließen sich keine Hinweise finden.
  2. Wilhelm Schonack: Ein Jahrhundert Berliner philologischer Dissertationen, 1810-1910, mit einer historisch-kritischen Einleitung, J. Zwissler Verlag 1914, S. 69.
  3. Franz Kindscher: Quaestiones Caesarianae (=Dissertationes in Caesaris Commentarios, Band 13), 1864, S. 51.
  4. Nomenclator Philologorum, 1871, S. 194.
  5. Dies geht aus der Widmung Alfred Eberhards in dessen Abhandlung Catilinarische Reden, für den Schulgebrauch, Leipzig: Teubner 1887 hervor.
  6. Schonack: Ein Jahrhundert Berliner philologischer Dissertationen, 1810-1910, S. 69.
  7. Konrad Müller (Hrsg.): Geschichte Alexanders des Großen. Lateinisch und Deutsch, Heimeran 1954, S. 799.
  8. Monatschrift für höhere Schulen, Band 10, 1911, S. 29.

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