Egon-Schiele-Museum

Egon-Schiele-Museum
Denkmal vor dem Museum in Tulln
Boote im Hafen von Triest

Das Egon-Schiele-Museum in Tulln ist ein niederösterreichisches Museum für bildende Kunst, das dem in Tulln geborenen Maler Egon Schiele gewidmet ist.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Die Stadtgemeinde Tulln begann 1980, ein eigenes Egon Schiele-Museum in Tulln zu planen und erwarb zu diesem Zweck das renovierungsbedürftige Bezirksgefängnis, welches 1898 erbaut worden war. Die Internationale Egon Schiele-Gesellschaft wurde zum Träger der Museumsidee.

Von 1985 bis 1990 wurde das alte Gefängnisgebäude des Bezirksgerichtes Tulln saniert und zu einem Museum adaptiert.[1] Eine noch ursprünglich vorhandene Gefängniszelle wurde dann jener Zelle des Neulengbacher Gefängnisses nachempfunden, in welcher Egon Schiele im Jahr 1912 drei Wochen hatte zubringen müssen. Die Eröffnung des Museums erfolgte zum 100. Geburtstag des Künstlers am 12. Juni 1990.

2011 wurde das Egon-Schiele-Museum von der NÖ Museum BetriebsgesmbH übernommen. Nach Umbau- und Umgestaltungsmaßnahmen wurde die Dauerausstellung im April 2011 unter dem Titel "Egon Schiele: Die Anfänge des Künstlers" über die Sommermonate wiedereröffnet. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Schieles Frühwerk. Weiters werden die Beziehungen zu seiner Heimatstadt Tulln und zum Land Niederösterreich sowie seine Leidenschaft für Spielzeugeisenbahnen thematisiert.[2]

Objektbestand

Den künstlerischen Schwerpunkt des Museums bildet ab 2011 die Epoche von der Geburt bis zur Gründung der eigenen Künstlergruppe, der „Neukunstgruppe“ im Jahr 1909. Mit Blickpunkt auf die Anfänge des Künstlers wird nicht nur eine Lücke in der österreichischen Museumspräsentation geschlossen, sondern es ist auch möglich geworden, die Ausstellung ausschließlich mit Originalen auszustatten. Die Werke stammen aus den Sammlungen der Stadtgemeinde Tulln, der Familie Gradisch, des Landesmuseums, sowie einer weiteren privaten Sammlung.

Außenstelle

Im Tullner Bahnhof wurden das Geburtszimmer Schieles und ein angrenzender Raum gemietet und eingerichtet. Das Zimmer wurde mit Möbeln ausgestattet, die dem damaligen Zeitgeschmack entsprachen, da keine Fotografien von den Räumlichkeiten erhalten sind. Die Vorhänge des Zimmers wurden jenen auf einem Foto der Wohnung von Leopold Czihaczek nachempfunden, der Onkel und Vormund Egons Schieles war. Der originale Kachelofen, in dem Schieles Vater seine Aktien in einem Anflug geistiger Verwirrung verbrannt hat, wird ausgestellt. Zwei Ehebetten samt den dazugehörigen Nachtkästchen, ein Waschtisch sowie Fotos der Familie Schiele ergänzen die Einrichtung.

Der zweite Raum ist jenen Menschen aus Schieles Familie gewidmet, die mit der Eisenbahn zu tun hatten. Außerdem enthält er eine Eisenbahn mit nachgebauten Zügen der Zeit um 1890.

Literatur

  • Egon Schiele (Bilder), Peter Weninger: Egon Schiele-Museum, Tulln: eine Dokumentation zu Leben und Werk von Egon Schiele (1890 Tulln-1918 Wien) 1991. ISBN 978-3-95000-880-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bericht im ORF zu 20 Jahre Schiele-Museum (abgerufen am 10. Juli 2010)
  2. Pressedienst des Landes NÖ
48.33308888888916.053

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