- Environmental Product Declaration
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Eine Environmental Product Declaration (EPD) ist eine Typ III Umweltdeklaration. Diese stellt quantifizierte umweltbezogene Informationen aus dem Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung zur Verfügung, um damit Vergleiche zwischen Produkten oder Dienstleistungen gleicher Funktion zu ermöglichen. Eine EPD beruht auf unabhängig überprüften Daten aus Ökobilanzen, aus Sachbilanzen oder Informationsmodulen, welche mit der Normenreihe ISO 14040 konform sind und enthält ggf. weitere Angaben[1]. Das Institut Bauen und Umwelt e.V. ist Stand Juni 2011 der einzige öffentlich anerkannte Programmbetreiber in Deutschland, welcher EPDs für den Bausektor erstellt und veröffentlicht[2]. Weiterhin hat der europäische Verband der Kunststoffindustrie, Plastics Europe, eine Methodik erarbeitet um basierend auf den vorhanden Ökoprofilen eine EPD zu erstellen.[3]
Inhaltsverzeichnis
Normung
Wie Umweltdeklarationen des Typs III erstellt werden, ist nach der Norm ISO 14025 (Umweltkennzeichnungen und -deklarationen — Typ III Umweltdeklarationen — Grundsätze und Verfahren[4]) geregelt. Darüber hinaus geht die ISO 21930 (Nachhaltiges Bauen - Umweltdeklaration von Bauprodukten[4]) konkret auf die Deklaration von Bauprodukten ein.
Enthaltene Informationen
In einer EPD müssen
- die Sachbilanz (LCI= Life Cycle Inventory Analysis)
- die Wirkungsabschätzung (LCIA= Life Cycle Impact Assessment, sofern durchgeführt)
- sowie weitere Indikatoren (z.B. zu Art und Menge des produzierten Abfalls)
enthalten sein.
Die Sachbilanz (LCI) enthält Angaben zum Ressourcenverbrauch, z.B. Energie, Wasser und erneuerbare Ressourcen sowie die Emissionen in Luft, Wasser und Boden.
Die Wirkungsabschätzung (LCIA) baut auf den Ergebnissen der Sachbilanz auf und gibt konkrete Umweltauswirkungen an.
Dies sind
- Treibhauseffekt
- Zerstörung der stratosphärischen Ozonschicht
- Versauerung (von Wasser und Boden)
- Eutrophierung
- Bildung von photochemischen Oxidantien
- Erschöpfung fossiler Energieressourcen
- Erschöpfung mineralischer Ressourcen.
Zusätzlich können weitere Angaben zu Umweltthemen (z.B. Gefahren und Risiken für die menschliche Gesundheit), und/oder Daten zu Verwendung, Funktion und Leistungsfähigkeit eines Produkts angegeben werden.[1]
Verwendung
EPDs werden z.B. in Zusammenhang mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundes und des Deutschen Gütesiegels für Nachhaltiges Bauen DGNB eingesetzt. Dabei dienen sie unter anderem als Datengrundlage für die Berechnung der Ökobilanz (graue Energie), und/oder des Energieverbrauchs eines Gebäudes. Somit können verschiedene Varianten des gleichen Gebäudes bereits in der Planungsphase bzgl. der ökologischen Qualität verglichen werden.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Technisches Komitee ISO/TC 207 „Environmental management“, ISO 14025-2006
- ↑ a b Leitfaden Nachhaltiges Bauen, Broschüre des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), 7. Juni 2011
- ↑ http://www.plasticseurope.org/plastics-sustainability/eco-profiles.aspx
- ↑ a b Beuth Verlag, Webseite des Beut Verlages, aufgerufen am 7. Juni 2011
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