Europlanet

Europlanet

Europlanet ist ein von der Europäischen Union gefördertes Vierjahres-Projekt, das die wissenschaftliche Infrastruktur in den Bereichen Planetologie und Sonnensystemforschung innerhalb Europas vernetzen soll. Zu den gesetzten Projektzielen gehört: Kolloborationen zwischen den Wissenschaftlern voranzutreiben, die Ergebnisse auf einer offenen Plattform auszutauschen sowie neue Raumfahrtmissionen zu unterstützen. Europlanet soll dabei den Austausch der nationalen Wissenschaftsprojekte auf europäischer Ebene organisieren.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das European Planetology Network (EuroPlaNet) wurde durch das 6. EU-Forschungsrahmenprogramm bewilligt und erhielt Fördermittel von 2005 bis 2008, damit es die Forschung in Europa strukturieren kann. Anfangs beteiligten sich Wissenschaftler aus 50 europäischen Laboratorien, die vorwiegend in die Mission Cassini-Huygens involviert waren. Während der vier Jahre erweiterte sich der Kreis um weitere Raumfahrtprojekte, die zum Mars, zur Venus und zu den Kometen führten. EuroPlaNet zielte darauf ab, die Gemeinschaft der Planetologen zu vereinen, Konferenzen (European Planetary Science Congress) zu veranstalten sowie die wissenschaftlichen Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein weiteres Ziel war die Förderung junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.

Im 7. Rahmenprogramm der EU wurde das Projekt verlängert und trat ab Januar 2009 in eine zweite Phase ein, die sogenannte Europlanet Research Infrastructure (RI). Diese bündelt die Vernetzungsaktivitäten und entwickelt eigene Programme. Beim European Planetary Science Congress (EPSC) in Potsdam im September 2009 wurden die neuen Pläne der Wissenschaftsgemeinschaft vorgestellt. Die ersten Besuche zwischen den Einrichtungen begannen 2010, die zu einer Etablierung von Arbeitsgruppen geführt haben.

Zielsetzungen

Europlanet soll die vorhandenen Möglichkeiten der Planetologen in Europa zusammenführen, z.B. Labornutzung, Institute, Raumfahrtaktivitäten, Veröffentlichungen oder Personal. Die Wissenschaftler sollen einen einfacheren Zugang zu den unterschiedlichen Arbeitsstätten erhalten. Auch Informationen, wissenschaftliche Daten und Software sollen online abrufbar sein.

Ein weiteres Merkmal von Europlanet ist ihre Aufteilung in „nationale Knoten“. Die nationalen Aktivitäten in der Planetologie bieten die Möglichkeit, Schlüsselziele zu definieren und neue Ideen wie auch Personal auszutauschen. Auf diese Weise sollten die fachlichen Bedürfnisse der Labore und Institute besser aufeinander abgestimmt werden. Über einen sogenannten TransNational Access kann dies auch europaweit durchgeführt werden.

Zusätzlich werden die Ergebnisse und Erfahrungen veröffentlicht, so dass sowohl die Wissenschaft, die Industrie, die Raumfahrtbehörden als auch die Öffentlichkeit davon profitieren.

Daten

  • Projektdauer: 48 Monate (1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2012)
  • Gesamtbudget: 7,5 Mio. Euro (davon 6 Mio. Euro von der EU)
  • Anzahl der Vertragspartner: 27 Institutionen
  • Teilnehmende Staaten: 16, davon 13 EU-Mitglieder

Quellen


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