Evangelischer Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein

Evangelischer Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein

Der Evangelische Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein ist heute ein Dachverband mit über 90 Gemeinschaften und 68 Sonntagsschulen im Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband. Mit 5 hauptamtlichen Predigern und ca. 600 ehrenamtlichen Mitarbeitern ist er einer der größten Gemeinschaftsverbände der deutschen Gemeinschaftsbewegung und war mitbestimmend für die kirchliche Entwicklung im Siegerland. Sitz des Gemeinschaftsverbandes ist Siegen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis zur Reformation unterstand die Grafschaft Nassau-Dillenburg (= Siegen) der geistigen Jurisdiktion der Erzbischöfe von Mainz und Trier. Wilhelm Graf von Nassau-Dillenburg führte schließlich in seinen Ländern schrittweise die Reformation ein, so dass das Siegerland zunächst evangelisch-lutherisch wurde. Als Eckdatum gilt die Vertreibung der Franziskaner im Jahre 1534. Von Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg wurde einige Jahrzehnte später der reformiert-calvinistische Glaube mit dem Heidelberger Katechismus eingeführt. Spätestens ab dem 19. Jahrhundert bildeten sich im Rahmen der pietistischen Bewegung im Siegerland eigene Strukturen, ausgehend von erwecklichen Einflüssen des Pietismus im Wuppertaler Raum. Dies führte dazu, dass der Evangelische Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein 1852/1853 als Verein für Reisepredigt in Weidenau bei Siegen gegründet wurde. Als erster Präses des Verbandes wurde 1853 Tillmann Siebel gewählt, der entscheidenden Einfluss auf die Bewegung hatte.

Vereinshaus "Hammerhütte"

1880 baute der Verein für Reisepredigt das Vereinshaus "Hammerhütte", welches zur räumlichen Zentrale für die Gemeinschaften und Vereine wurde. Da der Platz nicht ausreichend für die großen Konferenzen war, wurde die "Hammerhütte" 1890 erweitert und bot dann 1500 bis 1600 Personen Platz. Bereits ab 1881 fanden in der "Hammerhütte" die Konferenzen des Westdeutschen Zweigs der Evangelischen Allianz statt. Da die "Hammerhütte" im 2. Weltkrieg zerstört wurde, musste sie nach dem Krieg wieder auferbaut werden. Das Gebäude wurde 1953 eingeweiht und bot Platz für 3000 Menschen.

Weblinks

Literatur

  • Jakob Schmitt: Die Gnade bricht durch. Weidenau 1953
  • Armin Flender, Dieter Pfau, Sebastian Schmidt: Regionale Identität zwischen Konstruktion und Wirklichkeit - Eine historisch-empirische Untersuchung am Beispiel des Siegerlandes. Baden-Baden 2001
  • Rüdiger Nöh, Pietismus und Mission: Die Stellung der Weltmission in der Gemeinschaftsbewegung am Beispiel des Siegerländer Gemeinschaftsverbandes. Edition afem, mission scripts 13. Bonn, VKW, 1998.

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