Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes

Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes
Sowjetischer Pavillon

Die Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes, eine Weltausstellung des Kunstgewerbes und des Industriedesigns, fand in Paris vom 28. April bis 25. Oktober 1925 statt. Nach ihr ist der Stil Art déco benannt, auf ihr manifestierte sich allerdings auch die internationale Avantgarde.

Geschichte

Erste Pläne für eine derartige Ausstellung fixierten den Ausstellungstermin auf 1914, aber es kam zu mehrfachen Verschiebungen, nicht zuletzt aufgrund des Ersten Weltkriegs. Das etwa 29 ha große Ausstellungsgelände dieser von der Besucherzahl sehr erfolgreichen „kleinen Weltausstellung“ war der Raum zwischen der Esplanade des Invalides und dem Umfeld des Grand Palais und Petit Palais. Etwa 15.000 Aussteller beteiligten sich, mehr als 15 Millionen zahlende Besucher wurden gezählt. Es gab Pavillons der französischen Regionen, aber auch solche ausländischer Staaten. Deutschland war zur Teilnahme nicht eingeladen, die USA nahmen freiwillig nicht teil. Dauerhafte architektonische Relikte hinterließ die Art-déco-Ausstellung nicht.

Geprägt war die Ausstellung von dem gemäßigt ornamentalen, neoklassizistisch und rationalistisch orientierten Stil, der ihren Namen trägt. Viel beachtete Beispiele waren die Pavillons der großen Warenhäuser Printemps und Galeries Lafayette und der Pavillon du Collectionneur (Haus des Sammlers), ein Werk des Architekten Pierre Patout mit Innenraumgestaltung von Jacques-Émile Ruhlmann. Auch der Tourismus-Pavillon von Robert Mallet-Stevens und das Innere des temporären Theaterbaus (Architekt Auguste Perret) wurden von der zeitgenössischen Kritik gelobt.

Als Ausnahmen vom dominierenden Art-déco-Stil fielen der sowjetische Pavillon, gestaltet von Konstantin Melnikow, und der Pavillon der Zeitschrift L’Esprit Nouveau auf, der zum Skandalerfolg wurde. Letzteren konzipierte Le Corbusier gemeinsam mit seinem Cousin Pierre Jeanneret: Standardisierte Einrichtungsgegenstände, strenger Verzicht auf jegliches Dekor, aber Kunstwerke von Fernand Léger, Amédée Ozenfant, Juan Gris, Pablo Picasso und Le Corbusier kennzeichneten diesen Pavillon, um den es öffentlichkeitswirksame Konflikte mit der Ausstellungsleitung gab (unter anderem plante diese zeitweilig, das „unpassende“ Haus mit einer hohen Mauer zu umgeben). Hier präsentierte Le Corbusier auch seine städtebauliche Vision eines Umbaus von Paris zur autogerechten Hochhausstadt: den Plan Voisin.

Die Ausstellung schloss mit einem Nettogewinn der Veranstalter von etwa 14,7 Millionen Francs.

Literatur

  • World’s Fair magazine, Band VIII, Nr. 3/1988

Weblinks


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