- Fensterung (Computertomographie)
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Bei der Computertomographie legt die Fensterung fest, welcher Ausschnitt der Skala der gemessenen Dichtewerte (=Hounsfield-Skala) im Bild Grauwerten von Schwarz bis Weiß zugewiesen wird. So wird der Bildkontrast der zu befundenden Gewebe optimiert.[1]
Eine Fensterung wird auch in der Kernspintomographie für die Darstellung von Signalintensitäten sowie beim digitalen Projektionsröntgen angewendet.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die Hounsfield-Skala reicht von -1000 bis 3071; diese Schwächungswerte können messtechnisch klar unterschieden werden; das menschliche Auge kann auf einer Graustufenskala jedoch nur ca. 60 bis 80 Graustufen als verschieden hell erkennen; um dem Betrachter die gesamte Bildinformation zugänglich zu machen, wird im Bild durch verschiedene Fensterungen jeweils nur der Teil der Hounsfieldskala eingeblendet, der zu beurteilende Bildinhalte darstellt. Wie beim Blick durch einem Fenster eines Hauses nach draußen sieht der Betrachter dabei nur auf einen Teil des Gesamtbildes. Im selben Bild sind in Abhängigkeit von der Fensterung jeweils unterschiedliche anatomische Details zu sehen.[2]
Definition
Der sichtbare Ausschnitt der Hounsfield-Skala wird mit zwei Werten, dem Zentrum und der Breite angegeben und errechnet sich wie folgt:
Auf klinischen Auswerteworkstations und CT-Bildern wird der Begriff „Zentrum“ meist mit „c“ (englisch center) und der Begriff „Breite“ meist mit „w“ (englisch width) abgekürzt. Statt „c“ wird bisweilen auch „l“ (englisch level) geschrieben.
Typische Fensterungen
Die folgende Tabelle zeigt Beispiel-Fensterungen mit gebräuchlichen Werten, dargestellt in Hounsfield-Einheiten für Zentrum und Breite.
Fenstername Zentrum Breite Lungenfenster -600 1600 Knochenfenster 300 2000 Weichteilfenster 60 360 Gehirnfenster 40 80 CT-Angiographiefenster 100 900 Beispiel Lungenfenster
Für die Beurteilung der Lunge wird ein Ausschnitt aus der Hounsfield-Skala gewählt, der die Dichtewerte der Luft in der Lunge und des Lungengewebes umfasst. Der niedrigste Dichtewert dieses Ausschnitts wird dem 'Grauwert' Schwarz, der höchste dem Wert Weiß zugeordnet. Alle Dichtewerte dazwischen bekommen linear die Grauwerte zwischen Schwarz und Weiß zugewiesen. Ein Lungenfenster mit Zentrum bei -600 HE und einer Breite von 1600 HE reicht also von -1400 HE bis 200 HE. Dichtebereiche kleiner -1400 werden gleichbleibend schwarz, die oberhalb 200 gleichbleibend weiß dargestellt.
Das Lungenfenster nimmt hierbei jedoch eine gewisse Sonderstellung ein: Da der kleinstmögliche Schwächungswert auf der Hounsfield-Skala -1000 ist (die Schwächung von Luft), gibt es im Bild keine CT-Zahlen, die kleiner als -1000 sind. Genaugenommen handelt es sich also um eine Fensterung, die von -1000 bis 200 reicht und den Wert Schwarz aus den genannten Gründen gar nicht enthalten kann. Der dunkelste Wert im Bild ist ein Grauton.
Einzelnachweise
- ↑ Handels H.: Medizinische Bildverarbeitung: Bildanalyse, Mustererkennung und Visualisierung für die computergestützte ärztliche Diagnostik und Therapie, Teubner Verlag, 2009, S. 285, ISBN 3835100777, hier online
- ↑ Kalender W. A.: Computertomographie. Grundlagen, Gerätetechnologie, Bildqualität, Anwendungen Mit Mehrschicht-Spiral-CT. Publicis MCD Werbeagentur München 2000; ISBN 3-89578-082-0.
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