Ferdinando Primo (Schiff)

Ferdinando Primo (Schiff)

Die Ferdinando Primo war das erste mit Dampfantrieb ausgestattete Schiff im heutigen Italien; es fuhr von 1818 bis 1820 unter der Flagge des Königreich beider Sizilien mit Heimathafen Neapel.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Ferdinand II., König beider Sizilien, war ein Techniker aus Passion und wollte den technischen Fortschritt seines Landes voran treiben. So erteilte er dem Reeder Pietro Andriel eine Konzession zum Betrieb einer regelmäßigen Seeverbindung zwischen Neapel und Marseille, welche auch die Häfen Genua, Livorno und Civitavecchia ansteuern sollte. Zu diesem Zweck wurde 1818 ein Segelschiff mit integrierter Dampfmaschine in Auftrag gegeben - die Ferdinando Primo.

Stapellauf und technische Daten

Das Schiff erlebte seinen Stapellauf am 27.September 1818 auf der Werft Stanislao Filosa in Neapel. Es handelte sich im einen Dreimaster mit Rahschoner-Takelage, d.h. an allen drei Masten hingen Schratsegel und am Fockmast zusätzlich Rahsegel. Die Dampfmaschine (bestehend aus zwei liegenden Seiten-Balanciermaschinen) leistete 50 PS und war im vorderen Mittelschiff untergebracht. Direkt davor, im Vorschiff, logierten die Passagiere im in einem Gemeinschaftssalon zu 50. Achtern gab es außerdem noch 15 Einzelkabinen. - Das Schiff war 39 Meter lang und 6 m breit; es wog aufgrund der damals vorherrschenden Holzbauweise nur 115 t.

Die ersten Fahrten

Unter dem Kommando von Kapitän Giuseppe Libetta absolvierte die Ferdinando Primo ihre Jungfernfahrt von Neapel nach Genua. Obwohl für die Reise fast ein Monat gebraucht wurde, bereiteten die Genuesen ihr einen triumphalen Empfang. Von Genua aus fuhr sie weiter nach Marseille und war der erste Dampfer überhaupt, der jemals (am 4.November 1818) in diesen Hafen eingelaufen ist.

Ausmusterung

Die Ferdinando Primo war nur wenige Jahre im Dienst, bereits 1820 wurde sie durch einen Dampfer ersetzt, der auf dem Clyde gebaut worden war. Hauptgrund waren sicherlich diverse Mängel dieses Schiffes, welches immerhin als absoluter Prototyp seiner Zeit entworfen worden war. Als Demonstrationsobjekt des Fortschritts hatte sie ihre Pflicht jedenfalls getan.

Literatur

  • Duncan Haws: Schiffe und Meer - Chronik der Seefahrt. 3. Ausgabe, Augsburg 1994, ISBN 3893500545.

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